„Sierra Nevada – Wandern auf dem John Muir Trail“ – Fazit
Review-Fazit zu „Sierra Nevada – Wandern auf dem John Muir Trail (Vorabexemplar)“, einem Wettwandern um die schönsten Punkte.
[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-120min.
Autor: Dan R Rice III
Illustration: Andrew Bosley und Jon Merchant
Verlag: Skellig Games
Anleitung: deutsch
Material: deutsch
[Download: Anleitung/Übersichten]
engl., frz., holl., russ., ital.: https://boardgamegeek.com/boardgame/307044/trailblazer-the-john-muir-trail/files
dt.: https://www.skellig-games.de/sierra-nevada.html (s. Links&Downloads)
[Fazit]
Nach einer dezent aufwendigen Vorbereitung können die Spieler auf Wanderung gehen. Ihr Ziel ist es den bekannten Pfad entlang zu flanieren und dabei möglichst viele Punkte zu machen. Dies gelingt durch Sammeln von Sets von Eindrücken und dem Erreichen von Zielen (Erfüllen von Bedingungen bei Spielende). Gewinnen kann allerdings nur, wer nach 12 Runden auch das letzte Feld erreicht hat, sonst nimmt die Person nicht an der Punktewertung teil, weil sie es nicht geschafft hat die Bergspitze zu erklimmen. Somit sollte während der Wanderung vor allem auf vorrätigen Proviant und die richtige Ausrüstung geachtet werden. Zudem muss sich dem rundenweise wechselnden Wetter unter Umständen angepasst werden.
Jede Runde besteht aus mehreren Phasen (Morgen, Mittag, Abend). Zunächst wird immer das Wetter kontrolliert und das aktuelle Plättchen aufgedeckt. Dieses gibt eventuell an, welche weitere Bedingung erfüllt sein muss, um das nächste Feld zu begehen (meist zusätzliche Ressourcen). Danach ziehen alle eine Ereigniskarte und können dann eine von der Hand ausspielen. Diese gibt i.d.R. einen Bonus, verlangt aber ab und an auch das Vorhandensein bestimmter Gegenstände im eigenen Rucksack – alternativ kann diese Aktion ignoriert und die Karte für ein Wasser abgeworfen werden.
Gegenstände erhält man nach und nach durch Boni und legt diese im Rucksack ab. Würde man den gleichen Gegenstand nochmals erhalten, kann man diesen stattdessen benutzen. Tut man dies, erreicht man auf der Höhenprofil-Leiste das nächste Feld mit seinem Zelt. Hier werden nach und nach weitere Boni freigeschaltet, so z.B. weitere Aktionsplättchen oder Abzeichen, die bei Spielende unter bestimmten Voraussetzungen extra Punkte einbringen. Man geht also auf dem Wanderweg vor, der Punkteleiste und auf der Höhenprofil-Leiste…ganz schön viel Sport^^.
Endlich kann man etwas tun, indem die Spieler abwechselnd eines ihrer Aktionsplättchen (die mit dem Stiefel^^) auf eines der vielen Aktionsfelder platziert (begrenzte Feldzahl je nach Spielerzahl beachten). So kann man eine Wanderung auslösen, um auf dem Pfad voran zu schreiten. Man kann Ressourcen sammeln (Wasser, Feuer, „Wind“, „Erde“ (Bäume) und ab einem bestimmten Punkt auf dem Wanderweg auch Nahrung, Wasserflaschen, Ausdauer- und Schlafplättchen erhalten sowie die Möglichkeit nutzen Erschöpfungsplättchen los zu werden – bei allen Ressourcen-Sammlungen muss auf die Lagerkapazität geachtet werden!) und neue Ereigniskarten ziehen sowie gleich zwei ausspielen, Beobachtungskarten (Tiere, Pflanzen) „kaufen“ – diese geben direkt Boni und Gegenstände sowie am Ende als Sets Punkte – und außerdem gibt es tolle Panoramen („Highlights“) zu erblicken (größere Karten, die gekauft werden und Punkte sowie Gegenstände einbringen). Diese „Highlights“ gibt es in vier Kategorien und beim erstmaligen Nehmen einer solchen, legt man den passenden Marker entsprechend auf sein Tableau und erhält auch hier einen extra Bonus. Es gibt überall Boni, herrlich, aber die braucht man auch während der anstrengenden Wanderung :). Und Frühaufsteher werden extra belohnt, denn wer diese Aktion nutzt, erhält nicht nur den passenden Marker, sondern auch das Vorrecht in der nächsten Runde Startspieler zu werden bzw. zu bleiben.
Die hauptsächliche Aktion, das Wandern, erwartet nicht nur Kondition und gutes Schuhwerk^^, sondern bestimmte Ressourcen, die man unterwegs eben so einsammelt. Jeder besitzt einen Wanderführer (10 Karten schick mit einem Ring verbunden), der vorgibt, was für das Erreichen des nächsten Wanderfeldes benötigt wird plus eventueller Wettererschwernis und voraussetzende Gegenstände bei späteren Pfadfeldern. Fehlt einem mal eine Voraussetzung, kann man dennoch weiter machen, erhält aber ein Erschöpfungsplättchen. Dito in der letzten Phase, am Abend am Lagerfeuer ;), wenn es gilt Hunger und Durst zu stillen. Wer hier nicht genug dabei hat, erhält ebenfalls Erschöpfung – alles Minuspunkte am Ende. Am Abend wird auch die nächste Runde vorbereitet.
Schließlich und endlich erreichen alle hoffentlich rechtzeitig das letzte Feld – hierfür werden neben Ressourcen und Gegenstandsvoraussetzungen insbesondere zwei Aktionsplättchen benötigt – und nach der 12. Abendphase endet das Spiel mit der Punkteabrechnung. Punkte gab es während des Spielverlaufs übrigens auch für diverse „der Erste, der das und das erreicht“-Ziele. Wer nach dem Zusammenrechnen die meisten Punkte hat, ist der dollste Wanderer^^.
„Parks“ mit deutlich mehr Fleisch auf den Rippen 🙂 …so stellt sich das Spiel dar und es macht sehr viel Spaß! Es sieht schick aus, hat einen leichten Zugang, bietet durch die vielen Möglichkeiten reichlich Abwechslung und Wiederspielreiz und macht so alles richtig, um zu unterhalten!
Die Wanderung und all ihre Schwierigkeiten unterwegs, muss genau geplant sein, denn die 10 Felder wollen eben innert 12 Runden absolviert werden, d.h. man kann sich nur zweimal eine Verschnaufspause gönnen, um abseits des Wanderweges z.B. Extras zu sammeln. Das stresst auf angenehme Weise und sorgt für ein geradliniges Ziel und kein Herumgammeln^^. Ebenso die optionalen Extra-Punkte, wenn man bestimmte Dinge als Erster erreicht, z.B. eben als Erster das letzte Feld erreicht oder zuvor die Höhenprofil-Leiste gemeistert zu haben.
Der Workerplacement-Aspekt passt gut zum Spiel und wurde fein ausbalanciert. Das Thema ist hübsch integriert, allein durch die tollen Tier-, Pflanzen- und Highlight-Karten und den teils neckischen, aber passenden Texten auf den Ereigniskarten. Der Wanderführer ist mal ein schicker Hingucker und das Spielmaterial macht insgesamt einen wertigen Eindruck. Die Anleitung ist gut übersetzt, bis auf kleinere Tippfehler und führt die Spieler gut ins Spielgeschehen ein.
Die Spielzeit vergeht fast wie im Fluge – ok, die letzten Felder sind mit Extremgrüblern vielleicht etwas schwieriger zu besteigen^^ – und man wird durchweg gut unterhalten. Taktik und ein wenig Glück beim Kartenziehen halten sich gut die Waage – Vorsicht aber, wenn jemand laufend den Startspieler mimt und dann unentwegt die Bergsteigen-Aktion (Ereigniskarten ziehen und ausspielen) nutzt, das gibt teils unverschämt viele Ressourcen-Boni-Vorteile.
Rundum macht es viel Freude den Wanderweg auch mehrmals zu meistern, da sich immer wieder andere Aussichten ergeben und so die Motivation hochhalten erneut zurückzukehren.
[Note lt. Kompetenz-Team]
von 6 Punkten.
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/307044/trailblazer-the-john-muir-trail
HP: https://www.skellig-games.de/sierra-nevada.html
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 26 Fotos]