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„Minigolf Designer“ – Fazit

Review-Fazit zu „Minigolf Designer“, einem realistischen Sandbox-Spiel.

[Infos]
für: 1-5 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 60-90min.
Autor: Alban Nanty
Illustration: Gul E Raana und Xiaolong Wang
Verlag: Thematic Games
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl., frz., chin., holl., ung.: https://boardgamegeek.com/boardgame/298562/minigolf-designer/files
engl., frz., ung., chin.: https://www.thematicgames.com/games/minigolfdesigner/MinigolfDesigner.html (s.u.)

[Fazit]
Für alle Minigolf-Fans kommt hier das fast ultimative Legespiel^^. Ein reiches Ehepaar will einen neuen 9-Loch Minigolf-Platz kreiert haben und sucht daher nach dem besten Designer. Hier nun kommen die Spieler auf den Platz und sollen sich beweisen und dabei den Landschaftsgegebenheiten und den besonderen Wünschen beim Bauen gerecht werden. Für gutes Planen gibt es Zufriedenheitspunkte und wer hiervon die meisten am Ende hat, gewinnt.

Zunächst wird festgestellt, welche Wünsche denn erfüllt werden sollen und dafür gibt es je einen Kartenspiel für sie und ihn. Je eine zufällige Karten wird für das Ehepaar aufgedeckt und damit bekannt, was denn nun besonders berücksichtigt werden soll, um extra Punkte zu kassieren. Zum Beispiel besonders viele Hunde sollen auf dem Gelände herumlaufen und die Bahnen sollen mindestens einen Knick haben^^ (90° Kurve). Nach weiterem, eher aufwendigem Aufbau des Spiels, bei dem u.a. auch jeder einen Bauplan zugeteilt bekommt, der aufzeigt, wie das Gelände für die zu errichtenden Bahnen aussieht, wie viel Platz zur Verfügung steht und wo der Eingang (das Clubhaus) positioniert wird, kann es mit den abwechselnden Zug-Aktionen losgehen.

Man nimmt sich entweder aus der zweireihigen Auslage ein Plättchen oder passt. Plättchen werden immer nur aus der ersten Auslagenreihe genommen, die Zweite zeigt nur schon mal an, was demnächst zur Verfügung steht und wird dann zur „ersten Reihe“, nach dieser Runde. Um ein Plättchen zu nehmen, sucht man sich eines aus, stellt dort seinen Marker ab und verbaut das Plättchen gleich bei sich. Durch die so vorgenommene Platzierung des Markers, wird auch die Reihenfolge der nächsten Runde festgelegt.
Beim Ziehen neuer Plättchen kann es vorkommen, dass auch ein „Kunde kommt zu Besuch“-Plättchen gezogen wird. Dies löst den Effekt aus, dass jeder Spieler Versprechen abgeben kann in bestimmten (Wunsch-)Kategorien auf jeden Fall erfolgreich zu sein. Das bringt dann je nach Ausgang reichlich Pluspunkte…oder Minuspunkte^^.

Beim Anlegen der Plättchen muss darauf geachtet werden, dass sie Bahnstück an Bahnstück und Grün an Grün gelegt werden. Dies darf auch ignoriert werden, gibt am Ende dann aber Minuspunkte. Ansonsten ist es von Vorteil die Plättchen orthogonal anzulegen, aber es ist auch ein diagonales Ablegen erlaubt, das kann ab und an Sinn beim Vorausplanen (kommende Plättchenauslage) machen. Es muss an vorhandene Plättchen angelegt werden und eine Bahn muss über einen Abschlag und ein Loch verfügen.
Wichtig aber ist bei allem Anlegen und Planen, dass das Gelände dem Bauplan entspricht. Der gibt ja eben vor, welche Längen die jeweiligen Seiten haben dürfen (Anzahl an Plättchen) und wo Flussteile oder Seen angelegt werden müssen (extra Plättchen). Wurde eine Bahn fertiggestellt, wird abschließend ein Nummernschild angelegt, um aufzuzeigen welche Bahn es ist – wichtig für manche Ziele, z.B. dass Bahnen in aufsteigender Folge erreichbar sind.

Fertige Bahnen werden dann noch nach ihrer Schwierigkeit bewertet. Dazu werden eventuell abgedruckte (rote) Fähnchen auf den Plättchen der Bahn gezählt. Die Summe gibt dann an, ob die Bahn besonders schwer (6+) ist, oder zu leicht (1-2) oder genau richtig, um für alle eine angenehme Herausforderung zu sein (3-5). Hierfür werden auf der „PAR“-Leiste (9×7 Felder, Lochzahl x Schwierigkeit) bis zu 36 Würfelchen abgelegt. Hat Bahn 1 z.B. je ein 2er-, 1er-, 1er-Fähnchen, wäre die Schwierigkeit eine 4 und es würden in der ersten Zeile (Loch/Bahn 1) der Leiste 4 Würfelchen abgelegt.
Verfügt eine Bahn über diese durchschnittliche Schwierigkeit gibt es mehr Punkte am Ende, aber oftmals ergibt es sich beim Bauen und Belegen des Geländes leider anders als geplant und so kommen auch deutlich höhere Schwierigkeiten zusammen, was darin resultieren könnte, dass es nicht mehr genug Würfelchen für spätere Bahnen gibt. Dann gibt es Ersatzwürfelchen, die aber Minuspunkte einbringen.

Das Spiel endet, sobald alle Spieler ihr Gelände fertiggestellt haben. Spieler, die zuvor schon fertig wurden, erhalten Plättchen, die sie als Bonuspunkte verrechnen. Es folgt die komplexe Gesamtabrechnung und es gewinnt, wer die meisten (Plus-)Punkte hat.

Rein optisch macht das Spiel nicht so viel her, alles wirkt eher zweckdienlich denn besonders hübsch. Aber man kann damit spielen und sich daran gewöhnen, denn letztendlich ist es tatsächlich wichtiger eine gute Übersicht zu behalten. Die Regeln sind, einmal verinnerlicht, übersichtlich verständlich und damit reiht sich das Spiel deutlich im Familienspiel-Genre ein.
Die Vielfalt an Bahnen und deren Gestaltung ist extrem; es gibt so viel Abwechslung, da müssen viele Partien folgen, um alles mal gebaut zu haben. Die Idee der Vorgabe eines Geländes nach Bauplan ist recht cool, auch, dass man, je nach Schwierigkeit, auch Gewässer berücksichtigen und mit einbauen/-planen muss.
Etwas Hektik kann zum Ende hin aufkommen, wenn jemand schon fertig ist und fortwährend extra Punkte durch Plättchen erhält und dabei wohl auch solche bekommt, die anderen, noch aktiven Spielern nutzen könnten. Aufpassen muss man sicherlich auch während des Spiels, dass man nicht zu coole Bahnen baut, sondern sich mehr an Vorgaben hält^^, sonst verplant man sich zu sehr und verrennt sich in quasi Sackgassen aufgrund des dann schnell begrenzten Geländes.
Das Spiel im ganzen macht aber viel Spaß und wer sich an Legespielen erfreuen kann und dann noch die quasi unendliche Vielfalt eines Minigolf(-Sandbox-)spiels wertschätzt, wird hier sicherlich viele Partien lang gut unterhalten.

Die Erweiterung „Putt of No Return Expansion“ bringt doppellagige „PAR“-Tafeln ins Spiel sowie 4 neue Kunden und 24 neue, besonders trickige Bahnplättchen. Damit wird das Grundspiel sinnvoll und spaßig aufgewertet.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/298562/minigolf-designer
HP: https://www.thematicgames.com/games/minigolfdesigner/MinigolfDesigner.html
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 14 Fotos]

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