„Alpaka“ – Fazit
Review-Fazit zu „Alpaka“, einem niedlichen Deckbau-Spiel.
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[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Christian Giove
Illustration: Stefano Tartarotti
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral
[Download: Anleitung/Übersichten]
ital., poln.: https://boardgamegeek.com/boardgame/391045/alpaca/files
dt.: https://www.gamefactory-games.com/de/spiele/646052 (s. u.)
[Fazit]
Es gibt Spiele, die wollen episch sein. Andere wollen clever sein. Und dann gibt es Alpaka – ein Spiel, das einfach nur möchte, dass du der beste Hirte einer Herde leicht überdrehter, überraschend karriereorientierter Alpakas wirst. Und das gelingt ihm mit einer Mischung aus Deckbau, Timing, absurden Fähigkeiten und einer Prise „Warum macht dieses Alpaka das überhaupt?“.
In Alpaka baut man sich nach und nach ein Deck aus immer stärkeren, schrägeren und manchmal auch völlig unberechenbaren Alpakas zusammen. Ziel ist es, möglichst wertvolle Tiere in die eigenen Gehege zu bugsieren – denn nur dort bringen sie am Ende Punkte. Klingt einfach? Ist es auch, bis die Alpakas anfangen, sich gegenseitig zu kopieren, auszutauschen, zu verschenken oder einfach mal spontan ein Gehege zu bauen.
Jeder beginnt mit einem Startdeck aus sechs Crias (Alpaka-Babys, die noch nichts können außer +1 Einkommen geben) und vier „Gehege im Bau“-Karten. Letztere sind im Grunde Baustellen-Schilder, sie blockieren die Hand, bis man sie opferst, um ein neues Gehege zu bauen.
Man zieht fünf Karten, schaut auf deine Mischung aus Babys und Baustellen und denkt: „Okay, das wird dauern.“. Und genau das ist der Charme – man startet klein, aber die Herde wächst schnell.
In der Tischmitte liegt der Marktplatz mit zwölf Stapel voller Alpakas, sortiert nach Wert. Von einfachen Bibliothekaren über nervöse Alpakas bis hin zu königlichen Hochkarätern ist alles dabei. Zwei Stapel – die adligen Alpakas und die Snobs – sind immer im Spiel. Der Rest wird ausgewählt oder zufällig zusammengestellt.
Jede Karte hat vier wichtige Werte Einkommen (Münzen zum Kaufen), Ausspiel-Fähigkeit (hellblau), Gehege-Fähigkeit (dunkelblau) und Wert (Punkte am Ende).
Und natürlich einen Namen, der oft schon verrät, wie absurd die Fähigkeit ist.
Der Zug besteht aus einem bisschen Deckbau und einem bisschen Chaos. In seinem Zug darf man beliebig viele Alpakas ausspielen, um ihre Fähigkeiten zu nutzen, einmal ein Alpaka kaufen und einmal ein Alpaka in ein Gehege setzen. Die Reihenfolge ist frei – und das macht das Spiel etwas taktisch, aber nie wirklich verkopft.
Wichtig, ein Alpaka kann entweder für Einkommen ODER für seine Fähigkeit ausgespielt werden. Beides geht nicht. Das führt zu herrlichen Dilemmata: „Nutze ich den Konsumenten, um meine ganze Hand abzuwerfen und neu zu ziehen? Oder brauche ich seine Münzen?“.
Die Fähigkeiten reichen von nützlich bis völlig verrückt. Ein paar Highlights sind z.B. der „Bibliothekar“ – zieht Karten, klar^^, der „Konsument“ wirft deine ganze Hand weg und gibt fünf neue Karten – nur als erste Aktion nutzbar, „Pantomime“ kopiert die Fähigkeit eines Alpakas im eigenen Gehege, also ein Alpaka, das so tut, als wäre es ein anderes Alpaka^^. Der „Hippie“ verschenkt ein Alpaka an einen Mitspieler und zieht dann drei Karten und der „Rocker“ springt in ein beliebiges Gehege – auch fremde – und macht das dortige Alpaka am Ende wertlos. Die „Zwillinge“ nehmen zwei Plätze ein, zählen aber auch doppelt. Der „Akademiker“ opfert sich selbst, um einen Extrazug zu schenken und die Snobs kosten zwar kein Geld, aber man muss zwei Alpakas freilassen. Die „Träumer“ versuchen sich am Spielende selbst gegen ein besseres Alpaka auszutauschen – ein bisschen wie ein Jobwechsel kurz vor der Rente^^.
Man kann maximal vier Gehege bauen, und jedes fasst zwei Alpakas. Um ein neues Gehege zu errichten, muss eine „Gehege im Bau“-Karte ausgespielt und sofort ein Alpaka hineingesetzt werden.
Das führt zu Situationen wie, „Ich habe Platz für ein Alpaka, aber ich will die Zwillinge spielen, die zwei Plätze brauchen. Also baue ich ein neues Gehege, obwohl das alte noch Platz hat… aber das darf ich nicht… also muss ich erst das alte füllen… aber ich habe kein einzelnes Alpaka… also… AAAAAH.“
Es ist also an sich ein klassisches Deckbauspiel, aber mit einem charmanten Puzzle-Element.
Sobald ein Spieler sein viertes Gehege komplett gefüllt hat, wird die Runde zu Ende gespielt. Dann werden Punkte gezählt – plus eventuelle Endgame-Fähigkeiten wie die des „Guerilla“s oder des „Träumer“s. Bei Gleichstand entscheidet, wer mehr Alpakas im Gehege hat oder wer das wertvollste Alpaka besitzt oder wer mehr Karten im Deck hat.
Alpaka ist ein Deckbuilder, der sich nicht zu ernst nimmt. Die Regeln sind schnell gelernt, die Fähigkeiten sorgen für witzige Momente und die Mischung aus Deckoptimierung und Gehege-Management macht jede Partie anders. Es ist leicht genug für Familien und bietet etwas taktische Tiefe, um Vielspieler auch zu unterhalten – vor allem, wenn man beginnt, die Fähigkeiten clever zu kombinieren. Eine seichte Kost und etwas anders als bekannte Deckbuilder, reingucken lohnt sich mal.
[Note lt. Kompetenz-Team]
von
Punkten.
{gespielt von Babsi, Roswitha, Pascal}
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/391045/alpaca
HP: https://www.gamefactory-games.com/de/spiele/646052
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 9 Fotos]




