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„Velmohra: Im Bann der Tiefe“ – Fazit

Review-Fazit zu „Velmohra: Im Bann der Tiefe“, einem knobeligen Zeichenspiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 40min.
Autor: Hamlet
Illustration: n/a
Verlag: DENKriesen
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
n/a

[Fazit]
Ein taktisches Unterwasserabenteuer, das Spieler mit cleverer Mechanik und atmosphärischem Thema in die geheimnisvolle Welt der Tiefsee entführt.

Schon beim Öffnen der kleinen, aber wertig gestalteten Box hat man das Gefühl, selbst die Taucherbrille aufzusetzen und in die dunklen Fluten hinabzugleiten. Das Spiel eignet sich perfekt für einen konzentrierten, aber nicht überladenen Spieleabend.

Die Grundidee ist schnell erklärt. Jeder übernimmt die Rolle eines Tiefseeperlentauchers, der Runde für Runde versucht, möglichst viele Punkte zu sammeln. Dazu dient ein Spielblock mit Tauchplan, auf dem die eigenen Entdeckungen festgehalten werden. Anders als bei klassischen „Roll & Write“-Spielen setzt Velmohra auf eine „Choose & Write“-Mechanik. Statt Würfelglück entscheidet ihr bewusst, welche Optionen ihr wählt und wie ihr sie eintragt. Das macht den Ablauf berechenbarer und eröffnet mehrere strategische Wege zum Sieg.

Der Ablauf jeder Partie gleicht einem Tauchgang in Etappen. Mit Bleistiften ausgestattet, taucht ihr Zug für Zug tiefer. Dabei gilt es, kostbare Perlen zu bergen, Meeresschätze zu entdecken und manchmal sogar einem sagenumwobenen Seeungeheuer zu begegnen. Jede Entscheidung ist ein Balanceakt zwischen Risiko und Belohnung. Wer zu gierig nach den glänzenden Perlen greift, riskiert, dass die wertvolleren Schätze unerreichbar bleiben. Wer hingegen vorsichtig plant, kann sich langfristig die besten Funde sichern.

Pro Zug sind verschiedene Optionen offen: Perlen bergen, Schätze sichern, tiefer tauchen oder Begegnungen eintragen. Jede Wahl beeinflusst den eigenen Tauchplan und damit die spätere Wertung.
Das Perlen bergen bringt den Vorteil einer sofortigen Punkteinheimsung^^. Rast man diesen aber unter Wasser zu eilig hinterher, kann es passieren, dass man sich wertvolle Wege verbaut.
Die Meeresschätze (Seestern, Koralle, Krabbe) zu entdecken ermöglicht bei Spielende Set-weise zu punkten. Dies muss langfristig gedacht angegangen werden, sorgt aber voraussichtlich für mehr Punkte.
Wer einfach tiefer taucht bereitet so die Wege zu den Schätzen und möglichen Perlenfunden vor.
Und manchmal gibt es eine Begegnung mit dem Seeungeheuer, welche glimpflich abgeht^^ und ebenfalls i.d.R. Punkte einbringen kann.

Maßgeblich sind aber meist alle doch hinter den Perlenplättchen her, die sichere Punkte garantieren. Die Plättchen geben bestimmte Formen vor (tetris-like^^), die man beim zeichnenden Tauchgang zu erfüllen versucht.
Sobald eine Form korrekt nachgebildet wurde, wird der Bereich (die verbundenen Felder) schraffiert, um anzuzeigen, dass diese Felder nicht nochmal genutzt werden können und als Beleg, dass die Form auch passt.
Jedes Plättchen bringt damit Perlen, die direkt Punkte wert sind – die Plättchen werden in der Innenschachtel des Kartons „gelagert“, auf einem hübschen, farbigen Rondell, über welches immer wieder gezogen wird, um bestimmte Plättchen zu erreichen.

Hier liegt die Würze, denn die Plättchen sind nicht unbegrenzt verfügbar. Wer eine Form zuerst erfüllt, nimmt sich das Plättchen – und die anderen gehen leer aus.
Dadurch entsteht ein spannendes Wettrennen und man muss nicht nur den eigenen Pfad clever planen, sondern auch ständig beobachten, was die Mitspieler gerade einzeichnen.
Dieses System sorgt dafür, dass Velmohra nicht nur ein stilles „Linienziehen-Spiel“ ist, sondern ein dynamischer Wettlauf um die besten Formen. Jede Entscheidung ist dadurch doppelt spannend. Strategisch, weil man den eigenen Pfad optimieren will. Und taktisch, weil man im Blick behalten muss, ob ein Mitspieler gleich dieselbe Form vollendet. So entsteht ein herrlicher Mix aus Puzzle-Logik und direkter Konkurrenz, der jede Partie einzigartig macht.

Jede Runde wählt also jeder eine der Möglichkeiten und trägt sie auf dem persönlichen Tauchplan ein. Dadurch entsteht Schritt für Schritt ein individuelles Muster. Sobald eine der Spielendebedingungen erfüllt ist (ein Perlenplättchenstapel ist aufgebraucht, oder jemand hat alle vier Ecken des Plans erkundet oder alle Seeungeheuerteile und Ecken), folgt die Endabrechnung.

Die zugweisen Optionen sind das Herzstück von Velmohra. Sie machen jede Partie zu einem Balanceakt zwischen sofortiger Belohnung und strategischem Aufbau, zwischen Sicherheit und Risiko. Genau diese Mischung sorgt dafür, dass sich jeder Tauchgang einzigartig anfühlt.
So entsteht eine Mischung aus Leichtigkeit und strategischer Tiefe. Anfangs wirkt es wie ein entspanntes Familienspiel, doch je länger man spielt, desto mehr spürt man die taktischen Möglichkeiten. Jede Partie erzählt ihre eigene kleine Geschichte, von mutigen Tauchern, die mit glänzenden Augen ihre Funde notieren, bis hin zu jenen, die knapp am Sieg vorbeischrammen, weil sie dem Bann der Tiefe zu sehr vertraut haben.

Velmohra ist ein kompaktes, atmosphärisches Familienspiel, das durch seine innovative Mechanik frischen Wind ins Genre bringt. Es verbindet das Gefühl eines abenteuerlichen Tauchgangs mit cleverem Punktesammeln und sorgt dafür, dass jede Partie wie eine Reise in unbekannte Gewässer wirkt. Wer Lust hat, mit Taktik und Timing ins Ungewisse zu tauchen, wird hier fündig.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.
{gespielt von Babsi, Roswitha, Pascal}

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/453760/velmohra-im-bann-der-tiefe
HP: https://www.denkriesen.com/products/velmohra
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 5 Fotos]

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