„Skull“ – Fazit
Review-Fazit zu „Skull“, einem Bluffspiel.
[Infos]
für: 3-6 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 15-45min.
Autor: Hervé Marly
Illustration: Rose Kipik und Thomas Vuarchex
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral
[Download: Anleitung/Übersichten]
engl., frz., span., jap., ukr., ung., ital.: https://boardgamegeek.com/boardgame/92415/skull/files
[Fazit]
Ein pures Bluffspiel, das mit wenigen Regeln, aber umso mehr psychologischem Nervenkitzel überzeugen kann. Ein Spiel, bei dem nicht Würfelglück oder komplizierte Strategien im Vordergrund stehen, sondern Menschenkenntnis, Mut und die Fähigkeit, die eigenen Absichten zu verschleiern.
Jeder Spieler erhält ein Set aus vier runden, stabilen Pappscheiben: drei zeigen eine Blume, eine einen Totenkopf. In jeder Runde legt man zunächst eine Scheibe verdeckt vor sich ab. Danach kann man reihum entweder eine weitere eigene Scheibe hinzufügen oder ein Gebot abgeben, wie viele Scheiben man – beginnend bei den eigenen – aufdecken kann, ohne einen Totenkopf zu erwischen. Wird geboten, dürfen die anderen überbieten oder passen. Der oder die Höchstbietende muss dann die angesagte Anzahl Karten aufdecken – zuerst die eigenen, dann bei den Mitspielern. Gelingt es, nur Blumen zu finden, ist das ein Teilerfolg; wer dies zweimal schafft, gewinnt die Partie. Wird jedoch ein Totenkopf aufgedeckt, verliert man eine zufällige eigene Scheibe – und damit auch taktische Optionen für die nächsten Runden.
Der Reiz von „Skull“ liegt im psychologischen Spiel. Man beobachtet Mimik, Gestik und Zögern der anderen, versucht falsche Sicherheit zu suggerieren oder den eigenen Bluff zu verschleiern. Die Regeln sind in wenigen Minuten erklärt, die Spannung baut sich jedoch sofort auf – jede Entscheidung kann den Sieg oder das Aus bedeuten. Das Material ist hochwertig, die dicken, runden Scheiben liegen angenehm in der Hand und verleihen dem Spiel eine besondere Haptik.
Das Spiel lebt fast ausschließlich von Bluff und Psychologie. Wer mit diesem Spielprinzip nichts anfangen kann oder lieber planbare Strategien verfolgt, wird hier schnell frustriert sein. Glück spielt zwar nur eine kleine Rolle, aber die Einschätzung der Mitspieler ist entscheidend – und das kann für Neulinge oder zurückhaltende Spieler einschüchternd wirken.
Ein weiterer Punkt ist, dass mit nur einem falschen Aufdecken man eine Scheibe verlieren kann, was den eigenen Handlungsspielraum stark einschränkt. Wer früh Pech hat, ist oft für den Rest der Partie im Nachteil und fühlt sich eher als Zuschauer. Zudem kann es in größeren Runden passieren, dass man zwischen den eigenen Zügen lange warten muss, ohne aktiv ins Geschehen eingreifen zu können.
Auch der Wiederspielwert hängt stark von der Gruppe ab. Mit denselben Mitspielern kann sich das Bluffmuster schnell wiederholen, wodurch der Überraschungseffekt nachlässt. Und wer das Spiel in einer sehr ernsten oder wenig kommunikativen Runde spielt, verpasst einen Großteil des Charmes.
„Skull“ ist damit kein Spiel für Tüftler, die komplexe Strategien ausarbeiten wollen, sondern für Runden, die Spaß an Nervenkitzel, Menschenlesen und dem kalkulierten Risiko haben. Es funktioniert an sich in geselliger Runde ebenso gut wie als schnelles Duell und entfaltet seinen Reiz meist besonders dann, wenn man die Mitspieler gut kennt – oder glaubt, sie zu kennen.
[Note lt. Kompetenz-Team]
.5 von
Punkten.
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/92415/skull
HP: https://www.gamefactory-games.com/de/spiele/2011671
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 5 Fotos]