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„Finito“ – Fazit

Review-Fazit zu „Finito“, einem flinken Ärgerspiel.

[Infos]
für: 2-5 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 15-30min.
Autoren: Garrett J. Donner, Brian S. Spence und Michael S. Steer
Illustration: Steffi Brockschläger
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt., frz., ital.: https://www.gamefactory-games.com/de/spiele/646090 (s. Download)

[Fazit]
Ein schnelles, kartenbasiertes Ärgerspiel, das mit einfachen Regeln und einer ordentlichen Portion Schadenfreude daherkommt. Ziel ist es, möglichst viele Karten aus der eigenen Hand in einem Zug abzulegen – im Idealfall sogar alle auf einmal. Doch genau hier liegt der Reiz. Haben Mitspieler dieselbe Karte auf der Hand, können sie mit einem hämischen „Finito!“ den Lauf abrupt stoppen und dem aktiven Spieler gleich einen ganzen Stapel Strafkarten aufbrummen. Dieses Prinzip sorgt für ständige Spannung, da jeder Zug zwischen Triumph und herber Niederlage kippen kann.

Der Ablauf ist denkbar simpel. Reihum versuchen die Spieler, Kartenfolgen auszuspielen. Wer an der Reihe ist, legt so viele passende Karten wie möglich ab. Doch jeder Erfolg ist fragil – ein Mitspieler mit identischer Karte kann jederzeit dazwischenfunken und den Zug beenden. Das führt zu einem ständigen Abwägen. Spiele ich vorsichtig, um das Risiko zu minimieren, oder gehe ich aufs Ganze und hoffe, dass niemand mich stoppen kann? Die Spieldauer ist angenehm kurz, und die Regeln sind so eingängig, dass man praktisch sofort loslegen kann. Etwas Finesse kommt noch durch Spezialkarten hinzu, wie z.B. der „Schloß-Karte“ oder dem „Tabularasa“, die den aktiven Spieler vor einem „Finito!“ schützt bzw. den zu „verschenkenden“ Ablagestapel farblich blockiert.

Trotz dieser Zugänglichkeit überzeugt das Spiel nicht jeden. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Glücksfaktor sehr hoch ist. Wer oft unterbrochen wird, kann schnell ins Hintertreffen geraten, ohne viel dagegen tun zu können. Strategische Tiefe ist nur begrenzt vorhanden – das Spiel lebt vor allem von der Interaktion und dem Ärgern der Mitspieler. Wer taktische Kontrolle und langfristige Planung schätzt, könnte sich hier unterfordert fühlen. Zudem kann die Schadenfreude-Komponente, die für manche den größten Spaß ausmacht, für empfindlichere Gemüter frustrierend wirken.

Unterm Strich ist „Finito!“ ein leichtes, temporeiches Kartenspiel, das vor allem in geselliger Runde mit Spielern funktioniert, die Spaß daran haben, sich gegenseitig auszubremsen. Wer hingegen Wert auf strategische Finesse legt oder empfindlich auf Glückslastigkeit reagiert, wird hier vermutlich weniger Freude haben.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/410764/finito
HP: https://www.gamefactory-games.com/de/spiele/646090
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 8 Fotos]

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