„Fall of Lumen“ – Fazit

Review-Fazit zu „Fall of Lumen“, einem immens immersiven Abenteuerspiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 80-150min.
Autoren: Twoid Games
Illustration: Twoid Games
Verlag: Twoid Games
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt., engl., frz., ital.: https://boardgamegeek.com/boardgame/379928/fall-of-lumen/files

[(blumiges^^) Fazit]
Ein Brettspiel wie ein Gedicht aus Asche und Licht

Wenn das Licht versiegt und die Welt in einem Mantel aus Schatten versinkt, bleibt uns nur der Funke der Erinnerung – und genau diesen lässt „Fol“ in einem Brettspiel der ganz besonderen Art aufleuchten. Das Spiel ist keine bloße Sammlung von Regeln und Komponenten, sondern ein kunstvoll gewobenes Abenteuer, das sich wie ein interaktiver Roman entfaltet – düster, eindringlich, und doch hoffnungsvoll in seinen stillen Momenten.

In „FoL“ erwachen die Spieler als Mitglieder einer Rebellenbewegung, die sich der Wahrheit hinter dem Untergang des einst strahlenden Reiches „Lumen“ verschrieben hat. Die (35) Charaktere sind keine austauschbaren Spielfiguren, sondern Persönlichkeiten mit Vergangenheit, Motiven und Talenten, die sich in einem kampfgezeichneten Kontinent behaupten müssen.

Der Spielablauf offenbart sich wie ein mehrschichtiges Mosaik. Es werden Karten gezogen, die Aktionen wie Bewegung, Interaktion oder Spezialfähigkeiten ermöglichen. Ein Deckbau-Mechanismus erlaubt die Anpassung und Verbesserung der Fähigkeiten jedes Charakters. Via Ressourcenmanagement werden Munition und Nahrung erworben und der zu erarbeitende Einfluss bei Fraktionen entscheidet über Leben und Tod.
Die Weltkarte verändert sich mit jeder Entscheidung. Städte können fallen, Bündnisse zerbrechen – nichts ist in Stein gemeißelt.
In narrativen Momenten werden Entscheidungen getroffen, die die Geschichte vorantreiben – sei es durch Begegnungen mit mysteriösen Wesen, das Öffnen vergessener Vaults oder das moralische Abwägen zwischen Idealismus und Überleben.

Die Anleitung führt klar und detailliert in die Mechanik ein, während das Storytelling dynamisch auf Entscheidungen reagiert. Was gestern Hoffnung war, kann morgen Verrat sein – die Welt lebt, atmet, leidet mit. Die Gestaltung ist eine Augenweide. Illustrationen, die an Graphic Novels erinnern, treffen auf handgemalte Karten und liebevoll gestaltetes Material. Es ist, als hätte man einen postapokalyptischen Kunstband zum Spielen vor sich liegen.

„FoL“ ist ein Brettspiel für jene, die sich nicht mit oberflächlichen Mechanismen zufriedengeben. Es fordert Herz und Verstand, belohnt mit erzählerischer Tiefe und strategischer Freiheit. Für Fans von düsteren Endzeitvisionen, cleveren Systemen und emotionalen Storys ist dieses Spiel ein leuchtendes Juwel in dunkler Verpackung (auch wenn der Karton hell ist^^).

[Note lt. Kompetenz-Team]
von Punkten.