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“Zwergendorf” – Fazit

Review-Fazit zu “Zwergendorf”, einem neckischem Draft’n Draw – Spiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-45min.
Autor: Rita Modl
Illustration: L. Carolin Buckenhüskes
Verlag: Skellig Games
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt.: https://boardgamegeek.com/boardgame/359238/zwergendorf/files
dt.: https://www.skellig-games.de/zwergendorf.html (s. Downloads)

[Fazit]
Wer wird der größte Baumeister? Dies wollen die Zwerge unter sich ausmachen und ziehen aus, um das tollste Zwergendorf zu bauen.
Die Spieler helfen dabei und zeichnen dafür in 10 (Phasen-)Runden Rohstoffe und Gebäude auf dem Dorfplan ein. Und das ist auch schon die Schwierigkeit, denn der Platz ist durch eine Waldumrandung begrenzt und es müssen alle Rohstoffe auf dem Plan eingezeichnet werden. Und wenn ein Gebäude gebaut wird, werden die Rohstoffe nicht weggestrichen, sie verbleiben und es kommen jede Runde weitere hinzu! Da wird es ganz schön schnell eng.

Also geht es die ganze Zeit vornehmlich darum genau zu planen, was wann wo am besten untergebracht wird – das beginnt schon bei der Kartenauswahl. Die 10 Runden des Spiels sind in Karten- und Bauphasen unterteilt. Zunächst drei Kartenphasen, dann eine Bauphase, dann zwei Kartenphasen, wieder eine Bauphase und eine letzte Karten- und Bauphase. Abschliessend folgt die 10. Phase, die Wertungsphase.

In einer Kartenphase nimmt sich jeder Spieler je eine Karte vom Stapel der Rohstoffkarten, Bauphasenkarten und Wertungskarten. Die Karten zeigen dabei alle ein zweigeteiltes Bild, eine obere Hälfte, immer mit Rohstoffen zur Wahl und eine untere Hälfte, entweder ebenfalls mit Rohstoffen versehen oder mit einer Bedingung für die Bauphasen oder einer Wertungsoption (direkte Siegpunkte oder Angaben für Voraussetzungen für X Punkte).
Von diesen drei Karten sucht sich jeder eine aus, die behalten und am Dorfplan ausgelegt wird, die restlichen zwei Karten werden nach links oder rechts (im Wechsel) weitergegeben. Von den zwei übrigen Karten wird erneut eine ausgesucht und ausgelegt und die letzte Karte wird verdeckt abgeworfen. Hiernach nutzen alle Spieler zeitgleich ihre gewählten Karten und tragen die Rohstoffe ein (diese stehen zudem jeweils in einer links/rechts-Auswahl zur Verfügung) indem sie die Anzahl in der oberen Übersicht des Plans abkreuzen und dann die Rohstoffe auf dem Planfeld einzeichnen. Ist eine Bauphasenkarte dabei, wird diese noch links an ihrem vorgesehenen Platz abgelegt, ihr “unterer Teil” wird erst in der gleichnamigen Phase relevant. Eine Wertungskarte wird ebenfalls linksseitig an ihrem Platz abgelegt und spielt erst am Spielende eine weitere Rolle – wobei hier bei eventuellen Bedingungen darauf geachtet werden sollte, diese beim Zeichnen zu berücksichtigen.

In der Bauphase werden nun die Rohstoffe (Bier, Stein, Holz, Münze) gewandelt und entsprechend ihrer Natur zusätzlich Zwerge, Minen, Schmieden, Tavernen und/oder Mauerabschnitte eingezeichnet. Dazu gibt es eine genaue Übersicht im unteren Bereich des Dorfplans. Und wie gesagt, es muss alles seinen Platz finden, eine Taverne z.B. benötigt gleich vier Felder! Wenn das mal nicht geht, können symbolisch Bäume gefällt werden (abzustreichen am rechten Rand des Dorfplans), um sozusagen mehr Platz zu schaffen. D.h., wenn z.B. einmal ein Gebäude keinen Platz findet, wird dies nicht eingezeichnet und dafür ein Baum gefällt – dies kostet aber Punkte am Spielende.
Um dem zum Teil zumindest entgegen zu wirken, gibt es die Bauphasenkarten, welche zuvor beiseitegelegt wurden. Auf diesen ist i.d.R. angegeben, dass der Bau eines Gebäudes z.B. 1 Stein oder 2 Holz mehr kostet, als in der Standard-Übersicht angegeben. Das wirkt zunächst widersprüchlich für ein Bauspiel, wie man es sonst kennt, aber hier geht es ja darum Platz zu sparen und da man gezwungen ist zu bauen, wenn es möglich ist, kann man dies u.U. eben verhindern. Heisst, wenn die Rohstoffe für den normalen Bau einer Mine vorhanden wären, durch eine entsprechende Karte aber die Kosten um 2 erhöht werden, kann/braucht man diese nicht zu bauen, wenn dann nicht genug davon vorhanden ist.
Zu Beginn dieser Phase kann man sich noch entscheiden bestimmte Karten nicht einzusetzen und dreht diese für diese Runde einfach um.

Haben sich die Spieler bis zur 10. Phase durchgearbeitet, folgt die abschliessende Wertung. Nun kommen die gesammelten Wertungskarten ins Spiel, von denen man beliebig viele anhäufen konnte, aber nur drei von ihnen werden nun auch wirklich benutzt, der Rest wird abgeworfen! Feste Punkte auf den Wertungskarten werden 1:1 übertragen und Punkte, die an Bedingungen geknüpft sind nun überprüft.
Ebenfalls kontrolliert wird, wer die anfänglich ausgelegten Wunschkarten der Zwerge erfüllen konnte und entsprechend Punkte erhält. Ausserdem wird die Nicht-Nutzung der Joker (Zwergenmützen) belohnt. Abgezogen werden noch die Minuspunkte für gefällte Bäume und wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.

Auf den ersten Blick mag das Spiel etwas verwirren, mit den vielen Zeichen- und Kartenoptionen und der Tatsache, dass man Bauten verteuern soll(te) und Rohstoffe sich ausschliesslich vermehren. Aber spätestens ab der zweiten Kartenphase ist man dann doch schon “drin” und es fängt das Hirn an zu rattern, wohin mit all den Möglichkeiten und wie man alles am besten zusammensetzt. Die vielen Bedingungen – fortgeschrittene Spieler nutzen bis zu vier Zwergenwunschkarten – wollen bedacht sein und können so eine Runde durchaus grübelerisch verlängern – wehe den Extremgrüblern oder Künstlern, die besonders schöne Zeichnungen anfertigen wollen^^. Unter’m Strich sind die Phasen aber recht kurzweilig und nicht zu langatmig und eben durch die vielen zu bedenkenden Optionen durchweg abwechslungsreich.
Für den Dorfplan gibt es dann auch noch Varianten, diesen zu verkleinern, als wenn das noch unbedingt nötig wäre *G* – der Verlag bietet hier auch die Pläne als PDFs zum Download an, wobei der mitgelieferte Planstapel schon eine ganze Weile ausreicht.

Material und Anleitung sind zudem von wertiger Qualität und attestieren diesem Kenner-Familienspiel zusätzliche Güte. Rundum also ein feines Kartendrafting-Zeichenspiel, das sich gerne auf dem Spieltisch einfindet und in diversen Runden überzeugen konnte, so lange kein absoluter “‘n Draw”-Muffel anwesend ist.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/359238/zwergendorf
HP: https://www.skellig-games.de/zwergendorf.html
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 15 Fotos]
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