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“Plutocracy” – Fazit

Review-Fazit zu “Plutocracy”, einem taktischen Handelswettlauf.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 12 Jahren
ca.-Spielzeit: 60-90min.
Autor: Claudio Bierig
Illustration: Shaahin Mohammadi
Verlag: Doppeldenkspiele
Anleitung: deutsch, englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt., engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/363531/plutocracy/files
dt., engl.: https://www.doppeldenkspiele.de/plutocracy.html (s.u.)

[Fazit]
Nachdem die Menschheit es endgültig geschafft hat, die Erde auszuplündern, geht es in den Weltraum, um nun im eigenen Sonnensystem entsprechend zu wirtschaften. Hoffentlich diesmal mit nachhaltigerem Erfolg. Es haben sich dabei vier Großkonzerne etabliert, die quasi den Ton angeben in der neu gefundenen Gemeinschaft unter dem Plutokratischen Rat. Die Spieler übernehmen die Rolle je eines dieser Unternehmen und betreiben fortan Handel zwischen den Planeten Mars, Jupiter, Uranus, Saturn und Neptun. Dabei wird darauf geachtet möglichst günstig einzukaufen und teurer zu verkaufen.
Mit den so gewonnenen Space Euros werden Sitze im jeweiligen Rat der Planeten gekauft, um bei den insgesamt dreimal stattfindenden Wahlen die jeweilige Mehrheit inne zu haben und somit von dort Vertreter in den Plutokratischen Rat entsenden zu können. Denn wer hier am Spielende die Mehrheit vorweisen kann, gewinnt.
Die Erde wurde dabei nicht völlig vergessen, immerhin kann sie mit den sich dort entwickelten Gesellschaften auch Einfluss auf den Rat nehmen und entsprechend Vertreter schicken. Um dies nutzen zu können, müssen die Spieler bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die Führer der jeweiligen Gesellschaft dazu zu bewegen für sie zu stimmen. Zum Beispiel soll auf vier Planeten eine Vertretung eingerichtet worden sein oder zum Zeitpunkt der Anreise zur Erde müssen 25 Space Euros an Bord des Raumschiffes sein, u.a.

Doch es wird nicht einfach nur hin und hergeflogen. Denn die Planeten bewegen sich auf ihren Umlaufbahnen zur Sonne fortwährend weiter und so müssen die immer wieder neu entstehenden Entfernungen zwischen den Planeten beachtet werden. Lagen Mars und Jupiter gerade noch fast nebeneinander, sind sie ein paar Runden später nur noch unter zeitkostspieligem Aufwand zu erreichen. Und Zeit ist Raum ist Geld ist Macht, wie es auch im Untertitel zum Spiel heisst.

Jede Bewegung im All kostet Zeit, und zwar 1 Zeiteinheit pro Bewegung (Feld). Zudem muss noch Start und Landung eines Raumschiffes berücksichtigt werden. So “kostet” eine Reise von Planet zu Planet immer die Anzahl an Feldern zwischen diesen plus 2. Dies wird auf der das Spielbrett umlaufenden Zeitleiste abgetragen. Dort werden dann auch in entsprechend zeitlichen Abständen die Umlaufrotationen simuliert und der jeweilige Zeitpunkt für Preisanpassungen der Märkte sowie der anstehenden Wahlen abgelesen.
Die angegebene Spielzeit entspricht so in etwa – je nach Teilnahme von Extremgrüblern^^ – den aufgedruckten 75 Zeiteinheiten.

Der Spielverlauf ist relativ kurzweilig, wobei da schnell eine gewisse Routine einkehrt, weil man unter dem Strich doch immer das selbe macht. Abgesehen von den Preiskorrekturen durch den zeitlichen Ablauf und durch die Mitspieler. Durch Ein- und Verkäufe ändern sich die Preise der Ressourcen auf den Planeten entsprechend von Angebot und Nachfrage. Dies wird ganz geschickt simuliert! Schön wäre es hier noch gewesen, wenn es ein Zufallselement gäbe, das die Rohstoffe auf den Planeten umverteilt.
Auch wie die Zeit “vergeht” passt wunderbar zum Thema, nur das “Landen/Starten” auf einem leeren Hexfeld regt zum Grübeln an^^. Unterwegs gibt es dann auch noch etwas zu tun, wenn es gilt Aliens von einem zur Sonne hinstürzenden Asteroiden zu retten. Und nur durch diese Aktion erhalten die ersten zwei Spieler auf der Erde zusätzlichen Ruhm, um mehr Stimmen für den Rat einzuheimsen.
Ansonsten gilt es die Umlaufbahnen und Mitspieler gut im Auge zu behalten, um dann mit möglichst wenig Zeitaufwand die jeweiligen Planeten, zwecks Handel, anzufliegen und zwischendurch auch mal der Erde einen Besuch abzustatten. Mit genug Space Euros werden dann auch alsbald Ratssitze gekauft und auch hier haben die ersten Spieler einen Vorteil, denn je später man ankommt, desto teurer werden die Sitze.

Rundum also ein gelungener Spaß auf seichtem Niveau. Mit etwas Einstiegshilfe auch für Familienspieler geeignet, kann dieser taktische Wettstreit um lohnende Handelsbeziehungen durchweg überzeugen und kann gerne zwischendurch auf den Tisch gebracht werden.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/363531/plutocracy
HP: https://www.doppeldenkspiele.de/plutocracy.html
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 11 Fotos]
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