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„ARDEVUR: The Game of Resources“ – Fazit

Review-Fazit zu „ARDEVUR: The Game of Resources (Pre-Release)“, einem komplexen Wirtschafts- und Strategiespiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 90-150min.
Autor: Gabriele Areolite
Illustration: Omar Ben Elfkih und Ali Harrak
Verlag: # Hashtag 64
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/430825/ardevur-the-game-of-resources/files

[Fazit]
Ein mittelkomplexes bis schweres Strategiespiel, das die Mechanismen der modernen Rohstoffwirtschaft auf den Spieltisch bringt. Statt klassischer Fantasy- oder Handelswelten taucht man hier in die harte Realität der „Mining Fever“ der 2010er und 2020er Jahre ein. Metalle sind nicht nur Profitquelle, sondern Grundlage für Technologie, Macht und geopolitische Kontrolle.

Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer großen Bergbau- oder Technologiekorporation mit asymmetrischen Fähigkeiten – etwa die flexible „ARDEVUR Commodities“, das aggressive „G.R.E.A.T. Mining“, die faire „Africa Mining Union“ oder die innovationsgetriebene „Machine Corp.“. Deren Unterschiede sorgen dafür, dass jede Partie anders verläuft und die Strategien stark variieren.

Das Spiel gliedert sich in vier Phasen pro Runde. In der „Extraction“-Phase werden Ressourcen aus aktiven Minen eingesammelt. Die „Strategy“-Phase lässt Spieler wählen Entwicklungs- oder Aktionskarten zu spielen, die Investitionen, Angriffe oder Handelszüge ermöglichen.
In der „Development“-Phase wird der Ausbau von Infrastruktur, der Verkauf von Rohstoffen oder die Aufwertung von Anlagen vorangetrieben. Und die „Reward“-Phase ermöglicht das Erreichen von strategischen Zielen oder staatlichen Förderungen, was zusätzliche Punkte bringt.

Der Einstieg erfolgt über eine Regierungsauktion, bei der die ersten Minenrechte vergeben werden. Danach beginnt der Wettlauf um Kapital, Infrastruktur und Marktanteile. Besonders spannend ist, das Spieler nicht nur expandieren, sondern auch die Konkurrenz sabotieren können – etwa durch das Hacken von Daten oder das Abfangen von Transporten.

ARDEVUR ist dabei mehr als ein Spiel über Rohstoffe. Es ist eine kritische Simulation der globalen Lieferketten, die zeigt, wie eng Technologie, Politik und Wirtschaft verflochten sind. Entscheidungen spiegeln reale Dilemmata wieder. Kurzfristiger Gewinn durch schnellen Verkauf versus langfristige Investition in Infrastruktur. Auch die Frage nach „ethischen“ oder „unethischen“ Geschäftspraktiken spielt eine Rolle, da beides zum Sieg führen kann – solange man die meisten „Supremacy Points“ sammelt.

Ein Spieler-Zug könnte so verlaufen (Spieler der „Machine Corp.“):
– in der Extraction-Phase erhält er 3 Einheiten Lithium aus seiner Mine.
– in der Strategy-Phase wählt er eine Aktionskarte, die ihm erlaubt, die Transportwege eines Gegners zu stören.
– in der Development-Phase verkauft er 2 Lithium-Einheiten auf dem Weltmarkt, um Kapital zu generieren, und investiert gleichzeitig in den Ausbau seiner Batteriefabrik.
– in der Reward-Phase erfüllt er ein Regierungsziel („Förderung erneuerbarer Technologien“) und erhält dafür zusätzliche Punkte.

Dieser Beispiel-Zug zeigt die Balance zwischen Aggression, Handel und Investition, die das Spiel prägt.

ARDEVUR ist ein anspruchsvolles, thematisch dichtes Wirtschaftsspiel, das die Dynamik moderner Rohstoffmärkte realistisch und zugleich spielerisch erfahrbar macht. Wer Freude an komplexen Strategien, asymmetrischen Rollen und einem tiefen wirtschaftlichen Thema hat, findet hier ein intensives Spielerlebnis, das weit über klassische Eurogames hinausgeht.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.
{gespielt von X, Pascal}

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/447355/pass-the-word
HP: https://www.h64games.com/v-1/ardevur/
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 19 Fotos]

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