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„Fled“ – Fazit

Review-Fazit zu „Fled“, einem spannenden Gefängnisausbruch.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 45-80min.
Autor: Mark K. Swanson
Illustration: Klemens Franz
Verlag: Odd Bird Games
Anleitung: deutsch, englisch, französisch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl., dt., frz.: https://boardgamegeek.com/boardgame/382444/fled/files

[Fazit]
Zur großen Hungersnot in Irland lag es für viele leider nahe, sich nur durch Diebstahl über Wasser zu halten und die Familie versorgen zu können. Doch die Polizeigewalt war allgegenwärtig und so wurde man meist rasch gefangen und ins Gefängnis gesteckt – das Spiel hat ein wahres, existierendes Gefängnis zum Vorbild.
So finden sich die Spieler also im Knast wieder und müssen versuchen zu fliehen. Dabei sollen sie auch noch möglichst viele Punkte sammeln, indem sie Gegenstände wie Kämme, Schuhe, Kuchenstücke oder Feilen finden und tauschen. Je nachdem, womit einem schliesslich die Flucht gelingt, erhält man dafür Punkte und gewinnt, wenn dies die meisten sind.

Das Spiel wird durch das Anlegen von weiteren Gefängnisplättchen gesteuert. Damit wird das Gefängnis immer weiter ausgebaut bzw. erkundet (von der Hofmitte ausgehend aber nur bis zu 6 Felder weit, dann muss der Wald folgen; die Spielfläche ist also begrenzt) und bietet den Gefangenen damit Wege gen rettenden Wald. Zumindest, wenn die Plättchen geschickt und vorausplanend angelegt werden.
Um sich von einem „Raum“ zum Nächsten bewegen zu können, müssen die Spieler, nach dem verpflichtenden Anlegen eines Plättchens, zwei weitere Plättchen abwerfen, die hierfür nötiges Werkzeug zeigen.
Um mit den Plättchen handeln zu können, muss man nicht nur die gerade gefragten Beutegegenstände haben, sondern auch zur rechten Zeit im richtigen Raum stehen. Dies gestaltet sich mitunter sehr schwer, denn neben dem Glück die erhofften Plättchen überhaupt zu erhalten, muss auch den Wärtern ausgewichen werden, die per „Pfeife“^^ von den Mitspielern bewegt werden. Diese versuchen natürlich Mitgefangene zu fangen und/oder gar in Einzelhaft zu verfrachten, wenn das passende Plättchen gelegt wird. Hilfe kann vom ansässigen Kaplan erwartet werden, dieser hilft gerne mit Tauschgegenständen aus.

So gilt es sich geschickt zu „bewegen“ und die richtigen Werkzeuge und Beutestücke zu sammeln. Denn bei der endgültigen Flucht müssen auch bestimmte Gegenstände vorgezeigt werden können. Das Katz-und-Maus – Spiel mit den Wärtern und dem Beobachten der Mitspieler, wer schon wie weit gekommen ist, macht hier den Reiz aus. Die Schwierigkeit variiert je nach Spiel und Spielverlauf. Je nach Glück erhält man „gute“ Plättchen und kann sich, dank passender Werkzeuge (Feile für Gitterfenster, Schuhe für Torbögen, Schaufeln für Tunnel (funktionieren wie Teleporter), Schlüssel für Türen) gut bewegen – die Räume grenzen immer mit Fenster, Tür oder Torbogen aneinander und man benötigt das passende Werkzeug von der Seite aus, von der man startet.
Der Direktor der Gefängnisanstalt gibt dabei immer vor, welche (Beute-)Gegenstände gerade gehandelt werden dürfen und die Fenster seines Büros zeigen auf, ob es Nacht und damit eine Flucht möglich ist oder nicht. Zudem können bei ihm auch Plättchen zwischengeparkt werden, die man gerade nicht gebrauchen kann. Beim Nachziehen am Zugende bedient man sich dann vom allgemeinen Nachziehstapel oder von seinem Büro.

Rundum ist „Fled“ ein feines Escape-Spiel, das sein Thema aber etwas unterwandert mit den meist niedlich aussehenden Grafiken und Figuren. Nichts desto trotz ist es ein solides Spiel mit wertigem Material und relativ leichtem Zugang – manche Abläufe ergeben sich erst sinnvoll beim Spielen.
Der Aspekt des Wettlaufs wird gut transportiert durch den Wegebau und dem ewigen Sammeln von passenden Gegenständen. Dabei dann unentwegt auf die Mitspieler und Wachen zu achten, fordert schon etwas beim Planen. Das Glück spielt auch eine größere Rolle, aber man kann dem öfters entgegenwirken mit zuvor überlegten, alternativen Routen….also mit Plan B^^.
So ist man fortwährend motiviert Auswege zu finden und die punkteträchtigste Beute mitzunehmen. Wenn es aber so gar nicht laufen will, kann es auch leicht frustrieren. Da das Spiel aber meist nicht sehr lange dauert, erhofft man sich einfach einen besseren Lauf in der nächsten Partie.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/382444/fled
HP: https://www.allplay.com/board-games/fled/
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 9 Fotos]

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