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„Dungeon Degenerates: Hand of Doom“ – Fazit

Review-Fazit zu „Dungeon Degenerates: Hand of Doom (4th Edition)“, einem kooperativen Abenteuerspiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-360min.
Autor: Eric Radey
Illustration: Sean Äaberg
Verlag: Goblinko
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt., engl., frz., span.: https://boardgamegeek.com/boardgame/210232/dungeon-degenerates-hand-of-doom/files
engl.: https://goblinkomegamall.com/collections/dungeon-degenerates (s. DD: HOD Rulebook)

[Fazit]
Im nach und nach verfallendem Königreich Würstreich fliehen die Spieler aus dem Gefängnis und fortan durch vier Regionen wechselhafter Abenteuer. Es gilt szenarioweise Missionen zu bestehen, bevor die „Hand des Verderbens“ erscheint und das Land endgültig unterjocht. Dabei steigen die Gefahrenlevel überall im Laufe des Spiels und verlangen von den Spielern weise Voraussicht. Dabei können sie sich jederzeit unterwegs trennen und später wieder zu einer Gruppe zusammenfinden.

Nach dem aufwendigen Spielaufbau geht es gleich los mit den Abenteuern. Per Zug werden die Kartenphase, Gefahrenphase und Begegnungsphase durchgespielt. In der ersten wird festgelegt, ob die Gruppe (auch einzelne Spieler, bei eventuell getrennt gewählten Wegen, werden als Gruppe bezeichnet) eher vorsichtig vorgeht oder sich mutig allem stellt, was da wohl kommen mag. Je nach Wahl kann dann weiter (und schneller) gereist werden, z.B. direkt von einer Flussstätte zur anderen. Außerdem kann in dieser Phase auch das Ausruhen gewählt werden, welches das Regenieren, Handeln, Erkunden und Verbessern gewährt – je nach zuvor gewählter Weise. Dabei werden dann eingehandelte Zustände geheilt (vergiftet, erblindet etc.), zusätzliche Fähigkeiten durch Abgabe von Erfahrungspunkte angeeignet, in einer Stadt mit Gegenständen gehandelt oder der aktuelle Ort erkundet, um Hinweise und/oder Gegner zu finden.
In der Gefahrenphase wird nach Ziehen einer zugehörigen Karte eventuell der Schwierigkeitslevel einer Ortschaft erhöht und damit unter Umständen auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Verderben näher rückt. Zudem muss sich die Gruppe Gefahrentests unterziehen.
Die aus Abenteuern bekannten Proben werden auch hier mit Würfeln abgehandelt und wenn das Ergebnis niedriger bis gleich dem Attributswert ist, wurde der Test bestanden – und hiervon gibt es viele.
Die unmittelbar angeschlossene Begegnungsphase resultiert aus der vorherigen und es werden dementsprechend Karten gezogen, die wiederum vorgeben, was zu tun ist (Monster aufdecken etc.). Hier kann es auch dazu kommen, dass Kopfgeldjäger, entsprechend dem Belohnungsstatus für das Ergreifen der Spieler (die sind ja immerhin geflohene Gefangene), auftauchen und für weiteres Unbehagen sorgen.

So wird der Ablauf verfolgt, bis die jeweils vorgegebenen Missionen erfüllt werden konnten und im Kampagnenmodus folgen dann die weiteren Vorgehensweisen.

Nachdem man sich vom Augenkrebs erholt hat^^, gewöhnt man sich alsbald an die dann doch sehr coole Grafik und Illustration. Es ist halt sehr eigen, aber dafür detailliert gestaltet. Unter der auffälligen Optik findet sich dann ein solides RPG-ähnliches Abenteuerspiel mit viel Abwechslung. Stellenweise scheint der schräge Humor des Autors durch und sorgt, spätestens nachdem man sich mit den Prota- und Antaganisten abgefunden hat, für allerlei Schmunzler. Aber auch die Spannung bleibt durchweg erhalten und die vielen Aufgaben halten einen bei der Stange.
Ein Bein stellt sich das Spiel mit den vielen zu beachtenden Kleinigkeiten in jeder Runde und dem auch nach mehreren Partien nötigem Nachsehen von Abläufen und Symbolen. Es verliert sich etwas arg im „klein klein“ und so braucht es eben einige Zeit, bis man sich in der ungewöhnlichen Umgebung auch rein spielerisch wohlfühlt. Der Schwierigkeitsgrad zieht von Beginn an steil nach oben und so dürfte sich das Spiel auch eher an erfahrene Recken wenden. Dies resultiert eben auch aus den, zwar hübsch strukturierten, Anleitungs- und Missionsheften, welche nicht immer ganz klar formulieren, was wann wie zu tun ist. Die Karten der Begegnungsphase sind sehr textlastig und kleingedruckt, was mit der schrägen Farbpalette das Lesen, je nach Beleuchtung, sehr erschwert.
Die Kämpfe sind da interessanter, wenn auch ebenfalls sehr komplex. Es müssen viele Attribute und Effekte berücksichtigt werden, die es thematisch abenteuerlich realistisch machen, aber dadurch auch langatmig.
Die Story(kampagne) ist durchweg kurzweilig und spannend erzählt und macht auch auf Dauer den eingefleischten Fans und Optikenthusiasten^^ Spaß. Und wer sich auf die diversen Umstände einlassen mag und einiges an Ausdauer mitbringt, wird sich auch fernab dessen gut unterhalten wissen. Auf jeden Fall mal etwas anderes und einen Blick allemal wert.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/210232/dungeon-degenerates-hand-of-doom
HP: https://goblinkomegamall.com/collections/dungeon-degenerates/products/dungeon-degenerates-hand-of-doom-fifth-printing
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 19 Fotos]

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