„Stress Botics“ – Fazit
Review-Fazit zu „Stress Botics“, einem stressigen Aktionenmanagement-Spiel.
[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 12 Jahren
ca.-Spielzeit: 60-135min.
Autor: Fernando Barbanoj
Illustration: Pedro A. Alberto
Verlag: 2Tomatoes Games
Anleitung: englisch
Material: sprachneutral
[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/259962/stress-botics/files
[Fazit]
Die Spieler versuchen in der Rolle völlig gestresster Roboter^^ vorbeifliegenden Raumschiffen Waren vom Planeten zu übergeben. Dreimal sollte dies am besten geschehen und wer dies mit dem geringsten Stress-Level hinbekommt, müsste^^ gewinnen.
Aber es gibt diverse Haken, die das Transportgeschehen eben nicht einfach gestalten. Zum einen ist der Planet eher instabil und verändert hie und da seine Oberflächenstruktur, welches die Roboter durch angepasste Wege kompensieren müssen. So sind zuvor gut erreichbare Ressourcen unter Umständen auf einmal meilenweit weg oder gar nicht mehr erreichbar. Außerdem sind die Raumschiffe auf bestimmte Ladungen angewiesen, nehmen also nicht einfach alles auf. Ferner sind sie rasend schnell und so kann es leicht passieren, dass ein Übergabepunkt zu spät erreicht wird. Und damit es nicht doch noch zu monoton wird, hat die Konkurrenz noch eigene zylindrige Roboter losgeschickt, die Abläufe arg zu behindern. Da ist es recht, wenn der autonome Alpha-Bot der Ressourcenverwaltung ab und an eingreift und den schuftenden Spieler-Bots unter die mechanischen Arme greift. Doch Vorsicht, denn die fiesen Cylindroids greifen den großen Helfer auch gerne mal an. Aber auch das harmlose Schürfen nach Rohstoffen will richtig geplant sein, denn die überhauf immer wieder gewonnene Lava wird im selben Lager andere Rohstoffe einfach schmelzen.
Nach einem recht aufwendigen Spielaufbau und einem sehr komplexen Regelwerksstudium beginnt eine Partie in der Regel damit, dass die Spieler mit ihren Bots Aktionen zur Ressourcengewinnung oder zumindest der Vorbereitung derselben ausführen. Dazu muss man sich auch etwas an die optische Spielart gewöhnen, denn es spielt sich ja eigentlich alles auf dem (Exo-)Planeten ab, aber alle Aktionsfelder sind auf dem Spielbrett quasi herausgezoomt. So bewegt man eine kleine Version des eigenen Roboters auf dem Planeten (per Wege verbundene Extraktionsplätze und Lagerhallen) und danach die größere Version auf dem Spielplan auf das zugehörige (vergrößerte) Aktionsfeld.
Um Aktionen durchführen zu können, werden in der ersten Phase Aktionskarten gezogen, welche dann beim Ausspielen das Bewegen der Roboter auf dem Planeten erlauben, das Extrahieren von Ressourcen oder das Ausführen spezieller Effekte.
Beim Ausspielen werden sie an das Spielertableau so angelegt, dass sie an einem der vier Lagerplätze anliegen (wobei zu Beginn nur die ersten zwei freigeschaltet sind). Dies dient dazu, dass man eventuell nötige Ressourcen auch nur aus dem jeweiligen Lager für die Aktion nutzen kann. Und je nach Aktionswunsch muss der kleine Bot entsprechend bewegt und platziert worden sein, da sich viele Aktionen nur dann entsprechend durchführen lassen. So kann eine Rohstoffextraktion eben nur ausgeführt werden, wenn man auf einem passenden Feld auf dem Planeten steht. Interaktionen mit dem großen Helfer-Bot („M.O.M.“) gelingen nur auf dem selben Feld auf dem dieser verweilt – er bewegt sich rundenweise hinfort. Und so muss fortwährend vorausgeplant werden, damit man nicht in Verzug gerät, denn all die Arbeit muss ja dazu führen, dass man rechtzeitig bei einem Übergabepunkt erscheint, wenn eines der Raumschiffe vorbeikommt.
So kommen im Laufe des Spiels noch viele, weitere Aktionen hinzu, die an sich meist dabei helfen sollen, die Ziele zu erfüllen, aber sie können auch leicht dafür sorgen, dass man sich etwas verzettelt und den Transportschiffen nur noch hinterherwinken kann. Und bei allem steigt natürlich der Stresslevel (gleich Minuspunkte) permanent: „ich muss mich beeilen“, „schnell noch diese Produktion“, „rasch die Extraktion mitnehmen“, „eben die Cylindroids plätten“, „Produktionsabläufe durch Verbesserungen ausbauen könnte auch nicht schaden“………..es gibt aber auch gelegentlich die Möglichkeit zur Stressreduktion, aber kurz darauf wird es wieder stressig^^.
Es gibt unendlich viel zu beachten und zu tun. Eine Interaktion zwischen den Spielern gibt es dabei auch, wenn etwas wettstreitiger gespielt wird. So können sich die Bots nämlich gegenseitig angreifen und nicht nur die doofen Cylindroids. Das wird durch die eigene (Spielertafel-)KI festgelegt, indem diese auf kooperativ oder kompetitiv eingestellt wird. Damit wird das Verhalten der Bots bei Begegnungen vorgegeben.
Schick ist auf jeden Fall, bei aller Komplexität, die enorme Abwechslung. Denn es gibt so viele Ausbau- und Verbesserungskarten, Aufträge, geheime Zusatzziele und die Vorgehensweise der Cylindroids sowie die „Bewegungen“ des Planeten sind immer anders. Nicht, dass man mit einer Partie nicht schon für lange Zeit ausgelastet wäre – nach dem Spiel braucht es eine gewisse Pause *G*. Aber es gäbe immer wieder Anlass erneut zu spielen, da die Arbeit dort nie ruht^^. Und es macht einen Heidenspaß sich in den Tiefen der vielen Taktikmöglichkeiten zu verlieren.
Helfend zur Seite steht da, hm, liegt da die faltbare Übersicht, die alle Phasen übersichtlich listet und die meisten Aktionen in ihren Abläufen darstellt. Es fehlt hingegen eine allgemeine Symbolübersicht, die gerade zu Anfang längeres Nachblättern verhindern könnte. Aber es ist eh ein Expertenspiel, da kann man sich dann auch mal aufwendiger reinfuchsen^^.
Rundum aber ein lohnendes Spiel, wenn man sich mit genug Ausdauer und Motivation (die wird später schon noch weiter angefacht) heranbegibt!
[Note lt. Kompetenz-Team]
von 6 Punkten.
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/259962/stress-botics
HP: https://2tomatoesgames.com/gb/stress-botics-8437022321196.html
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 19 Fotos]