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“Steampunk Rally FUSION (Atomic Edtion)” – Fazit

Review-Fazit zu “Steampunk Rally FUSION (Atomic Edtion)”, einem taktischen Rennspiel.

[Infos]
für: 2-8 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 45-60min.
Autor: Orin Bishop
Illustration: Lina Cossette und David Forest
Verlag: Roxley
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
frz., jap.: https://www.boardgamegeek.com/boardgame/298229/steampunk-rally-fusion/files
engl.: https://roxley.com/products/steampunk-rally-fusion#downloads

[Fazit]
In diesem Rennspiel – als quasi Nachfolger zu “Steampunk Rally” – geht es natürlich darum, als Erster ins Ziel zu gelangen bzw. dort am weitesten vorangeschritten zu sein. Doch der Weg dahin ist weit, bunt und mit vielen Stolpersteinen versehen.
Wie in “SPR” werden hier Maschinenteile via Karten an das eigene Gefährt geschraubt und so versucht eine möglichst effektive Maschine zu kreieren. Diese soll sich nicht nur schnell, weit und sicher vorwärtsbewegen, sondern möglichst auch hilfreiche Zusatzfunktionen erfüllen. So z.B. das Generieren von neuen Würfeln, die wiederum nötig sind, um die Effekte der Maschine(n) überhaupt nutzen zu können. Wie auch das Entfernen von Würfeln, um wieder Platz für Neue zu schaffen – ein Effekt wird immer nur beim Platzieren eines Würfels ausgelöst. Auch das Sammeln von Zahnrädern (symbolisch für das “Schrauben an der Maschine”, um z.B. Würfelergebnisse zu verändern) oder der Aufbau von Schutzverkleidung sind hier durchaus relevant.

So gilt es also erneut um das Cockpit und das erste zugehörige Maschinenteil herum, immer durch Verbinden von kompletten Ventilen – Maschinenteile funktionieren nur, wenn sie irgendwie mit dem Cockpit verbunden sind – möglichst geschickt und der jeweiligen Rennstrecke entsprechend die eigene Mega-Dampfmaschine zu konstruieren. Die Spieler suchen sich zu Beginn aus einer Vielzahl von historischen Persönlichkeiten die ihnen genehmste aus und schon kann es losgehen.

Zuerst mit der “Draft”-Phase, in der von den ausliegenden Maschinenteil- und Boost-Kartenstapeln jeder eine Karte zieht, eine behält und den Rest weitergibt, bis alle Karten verteilt sind. Die behaltene Karte wird dabei direkt entweder passend an das eigene Gefährt gelegt oder verkauft, um an Würfel (oder Zahnräder) zu gelangen. Boost-Karten werden für einen späteren Einsatz beiseitegelegt und sorgen meist für leckere Boni oder besondere Ereignisse.

In der “Vent”-Phase (Lüftungsphase) können auf den Maschinenteilen liegende Würfel um 1-2 im Wert reduziert werden, indem Zahnräder abgegeben werden. Sobald ein Würfel so auf 0 oder weniger kommt, kann er entfernt werden – der überhitzten Maschine Luft machen^^.

Hiernach folgt die “Race”-Phase und das Rennen wird abgehalten. Dazu werden zuvor gesammelte Würfel (durch den Verkauf von Karten, durch Effekte oder aus der Reserve (bestimmte Lagerplätze auf Maschinenteilen) erhalten) nun gewürfelt und auf den Maschinenteil-Karten eingesetzt. Um hierbei einen Effekt einer verbauten Maschinenteil-Karte nutzen zu können, müssen die eingesetzten Würfel den vorhandenen Farbfeldern entsprechen und ihr (Augen-)Wert mindestens gleich groß der dort versehenen Vorgabe sein. Dieser Dividend wird nämlich herangezogen, um festzustellen, wie oft der dort angegebene Effekt genutzt werden kann.

Zum Beispiel wird eine “3” vorgegeben, um das Rennmobil ein Feld vor zu bewegen, d.h. der oder die Würfel, welche/r dort abgelegt wird/werden, muss der richtigen Farbe entsprechen und mindestens eine “3” aufweisen. Es gibt z.B. 2 freie, rote Felder auf diesem Maschinenteil und so können ein roter Würfel mit “1” und ein roter Würfel mit “2” dort abgelegt werden. Dies ergibt eine “3” und man darf sich ein Feld vor bewegen! Praktisch hierbei, dass sich so niedrige Zahlenwerte auch einfach auf “0” reduzieren und somit die Würfel später wieder entfernen lassen. Es könnten auch zwei rote “6”er abgelegt werden, dann wäre es 12 geteilt durch 3 und man könnte sich 4 Felder vorwärts bewegen, hätte aber zwei hohe Würfel dort liegen, die sich nicht so leicht reduzieren lassen, bis sie entfernt werden können.

Natürlich gibt es Effekte und Karten, die einen Würfel direkt von einer Karte entfernen können, so dass man obiges Beispiel geschmeidig mit den zwei “6ern” durchführen könnte. Aber es gilt natürlich immer zu schauen, was möglich ist. Jederzeit kann ein Maschinenteil übrigens auch einfach entfernt werden, allerdings ohne irgendwelche “Verkaufs”-Boni. So wird man hohe Würfel locker los, allerdings u.U. auch ein hilfreiches Maschinenstück.
Weitere Aktionen durch andere Effekte auf den Maschinenteilen werden adäquat ausgeführt (Bsp. lege gelbe und/oder blaue Würfel (teilbar durch 5) ab, um jeweils ein Zahnrad und eine Rüstung zu erhalten) und alle Spieler machen dies zudem synchron – wie fast alle Phasen im Spiel angegangen werden, um die Spiel- und Wartezeiten möglichst gering zu halten.

Auf der Rennstrecke selbst muss noch beachtet werden, dass einige Felder automatisch Schaden verursachen, da sie besonders schwierig zu befahren sind oder dort Fallen ausgelöst werden. Dies kann gelegentlich durch Abgabe von Würfeln verhindert werden – eine vorausschauende Streckenplanung kann so auch durch absichtliches “Schaden-nehmen” Würfel entfernen, die benötigte Felder auf der eigenen Maschine blockieren. Ab und an können auch Abkürzungen genutzt werden, die aber meist “verlangsamende” Effekte innehaben.

Haben alle Spieler ihre dampfbetriebenen Erfindungen entsprechend bewegen oder sonst wie nutzen können, folgt die “Schadens”-Phase. Hier wird festgestellt, ob und wieviel Schaden ein Gefährt genommen hat. Ist dem so, müssen X Maschinenteile (Karten) vom selbigen entfernt werden. Dies sollte natürlich verhindert werden, kann aber eventuell auch mal hilfreich sein, um blockierte Karten los zu werden.
Ein Umgestalten der eigenen Erfindung ist übrigens jederzeit erlaubt, um z.B. Ventilzugänge für Erweiterungen besser zugänglich zu machen, so lange die Verbindung zum Cockpit bestehen bleibt.

Um eine Runde abzuschliessen folgt nun nur noch die “Aufräum”-Phase. Danach beginnt die nächste Runde, usw.

“FUSION” ändert also am generellen Geschehen nichts, bietet aber noch mehr vom selben…viel mehr….und das ist gut so^^. So kommt die gleiche Anzahl an neuen Maschinenteil-Karten und Charakteren hinzu sowie neue Boostkarten und Streckenplanteile. Und wenn man beide Spiele miteinander kombiniert, kann so eine gewaltige Strecke aufgebaut und besonders viel Abwechslung durch die vielen, verschiedenen Karten erwartet werden. So sind denn die “FUSION”-Maschinenkarten durchweg “bunt gemischter” und bringen neue Effekte mit sich. So z.B. jener, der keinen Dividenden vorgibt, sondern einfach sagt, nutze die Aktion/den Effekt so oft, wie du Machinenteile verbaut hast! Diesen Effekt auf gleich zwei verbauten Karten zu haben, ist ein enormer Vorteil und sollte von den Mitspielern tunlichst unterbunden werden beim Drafting. Daher ist auch hier zu bedenken, was die Mitspieler so bei sich zusammenbasteln.
Neu sind die “FUSION”-Würfel, die mit höheren Werten daher kommen (4-9) und damit so mächtig sind, dass sie, einmal platziert, nicht mehr entfernt werden können. Also gut achtgeben, wann und wo man sie einsetzt! Ebenfalls spannend sind die Herausforderungskarten, die anstelle des “Runden-Richtungs-Anzeigemarkers” genutzt werden können und durch ihre Rückseite so nicht nur angeben, ob gerade im oder gegen den Uhrzeigersinn gespielt wird, sondern auch ein Ereignis preisgeben. Ferner gibt es die Geheimkarten, deren Vorgaben erfüllt (mit angebrachten Plastikzeigern verfolgend), den Spielern zusätzliche Würfel oder Zahnräder bescheren.

Die “Atomic Edition” nun packt das alles nicht nur in einen Karton, mit praktischem Inlay, sondern gibt obendrein noch die schicken, transparenten Würfel hinzu und die Zahnräder in Metallform! Die Karten lassen sich allesamt gut unterschieden, da die “FUSION”-Karten ein entsprechendes Symbol am Namen tragen.

Die Anleitung ist recht gut strukturiert und erklärt den Spielablauf ganz ordentlich, ein Tutorial-Video hinzu zu ziehen, kann aber nicht schaden. Das Material ist klasse (s. “Ausgepackt”!) und verbreitet passende Steam-Atmosphäre. Als Standalone oder in Kombination, mit 2-4 Spielern, ob Kenner-/Vielspieler oder Familienspiel-Sammler….einmal angekommen in der Steampunk Rally – Welt, mag man gleich mehrere Partien zocken. Sicher ist es “nur” mehr vom selben, aber das so fein verpackt und in die Spielmechanik integriert, dass es dennoch auch wieder und mehr Spaß macht, als “nur” mit der normalen Version zu spielen.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5.5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://www.boardgamegeek.com/boardgame/331992/steampunk-rally-fusion-atomic-edition
HP: https://roxley.com/products/steampunk-rally-fusion
Ausgepackt: https://www.heimspiele.info/HP/?p=30342

[Galerie: 17 Fotos]
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