Heimspiele.info

“Carcosa” – Fazit

Review-Fazit zu “Carcosa”, einem mystisch angehauchtem Legespiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 12 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-45min.
Autor: Nigel Kennington
Illustration: Colin Briggs, David Franco Campos und Augustinas Raginskis
Verlag: One Free Elephant
Anleitung: englisch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://www.kickstarter.com/projects/1707132801/carcosa-a-lovecraftian-board-game-of-cults-and-mad?ref=ddcluc (recht weit unten)

[Fazit]
Carcassonne mit abgedrehten Regeln und Cthulhu’schem Szenario, so kann man das Spiel erstmal einordnen.
Es werden Plättchen angelegt, um Energielinien und Kultstätten zu erbauen und die dezent verrückten Kultisten werden entsprechend platziert, um jeweils Anspruch auf die zugehörigen Plättchen zu erheben. Das Ziel wahnsinniger Kultisten aus dem Lovecraft-Universum ist hier natürlich nichts Geringeres als gleich eine ganze Stadt (Carcosa) in unsere Welt zu transferieren, um dem nicht minder irren König in Gelb zu gefallen.

Das Spiel verläuft dabei ähnlich rundenweise ab und die Spieler bringen ihre Kultistenfiguren ins Spiel, ziehen Plättchen und legen diese passend an. Hier allerdings immer erst mit der instabilen Seite nach oben, denn erst, wenn ein Bereich (in etwa (Carcosa vs. Carcassonne): Energielinien-Straßen, Kultstätten-Klöster, Städte-Städte, Hali-See-Wiese) vervollständigt wurde, wird dieser stabil und entsprechend umgedreht – dies kann durch jeden Spieler ausgelöst werden. Dies dient nicht nur der düsteren Atmosphäre, sondern löst auch bestimmte Effekte und Wertungen aus. Effekte gibt es einige und so können die Spieler z.B. (mit Hilfe von Runenplättchen) zusätzliche Kultisten vom Wahnsinn befreien und wieder ins Spiel bringen – jeder Kultist der eine Wertung auslöst, wird absolut wahnsinnig und auf die Spielertafel gelegt, wo er sich erst wieder erholen muss.

Die Regeln bringen das Spiel eher schleppend dem Interessenten entgegen, abgesehen von der stylischen Flavour-Text-Schrift, die nur schwer zu lesen ist, sind auch die normalen Zeichensätze nicht minder mystisch zu lesen. Das ist zwar sehr atmosphärisch, aber normale Spielekonsumenten werden hier sicherlich das Internet zu Rate ziehen müssen, um das eine oder andere genauer zu klären, wie z.B. die (instabilen/stabilen) Wertungen oder Runeneffekte.
Der Spielverlauf ist ansonsten, einmal verinnerlicht, dem genannten Vorbild weiterhin sehr ähnlich und spielt sich rundenweise nach bekannter Manier. Nur müssen bzw. können hier eben noch einige Aktionen/Effekte genutzt bzw. sollten beachtet werden, um dem irren König als Erster wohl zu gefallen und entsprechend auf der Punkteleiste vorwärts zu kommen.

Die Gestaltung ist wunderbar thematisch, aber dabei auch meist zu dunkel geraten. Die Plättchen sind auf ihrer instabilen Seite häufig nur schwer auseinander zu halten und so wird das sonst so bekannte rasche, unkomplizierte Anlegen doch öfters zeitverzögert.

Ein immer interessantes Thema mit bekannter Mechanik kombiniert sollte also ein Garant für ein gutes Spiel sein. Und schlecht ist “Carcosa” bei weitem nicht, aber leider eben auch nicht sehr gut. Zuviel Bekanntes wird eher verworren, denn wirklich innovativ kombiniert und den Spielern dargebracht. So bleibt es Fans überlassen, sich einmal eine Carcassonne-Variante fernab der üblichen SpinOffs anzusehen oder ein taktisch angehauchtes (dies entfaltet sich dem Spieler erst nach mehreren Partien) Lovecraft’sches Legespielabenteuer zu erleben.

[Note]
4 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/216224/carcosa
HP: https://www.kickstarter.com/projects/1707132801/carcosa-a-lovecraftian-board-game-of-cults-and-mad?ref=ddcluc
Ausgepackt: n/a

[Galerie]
[Best_Wordpress_Gallery id=”221″ gal_title=”Carcosa”]

Schreibe einen Kommentar

Deutschlands einzige werbe- und kommerzfreie und völlig unabhängige Brett- und Kartenspiel-Community!