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“DiverCity (Prototyp)” – Fazit

Review-Fazit zu “DiverCity (Prototyp)”, einem kooperativen Forscher- und Entdeckungsspiel.

[Infos]
für: 1-7 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-45min.
Autor: Maxime Tardif
Illustration: Gong Studios
Verlag: Sphere Games
Anleitung: englisch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://www.kickstarter.com/projects/1258558654/divercity/description (“Download Beta Rulebook”)

[Fazit]
“Divercity” lief ziemlich erfolgreich bei KS, doch die Macher haben sich entschieden, dennoch von Neuem anzufangen, da sie der Meinung sind, vieles noch besser machen zu können. D.h. das Spiel noch weiter zu verbessern, die Regeln zu überarbeiten und den Kampagnenablauf zu optiomieren, z.B. mit mehr Angeboten.
Der Relaunch ist gar nicht mehr so weit entfernt und daher passt es gut, den Prototypen noch zu testen.

In “Divercity” interagieren die Spieler, um gemeinsam das gerade erst entdeckte Atoll zu retten, welches industrielle Spekulanten in Besitz nehmen und ausbeuten wollen. So gilt es die schönen Korallenriffe und die bedrohten Tiere dort zu retten, indem der Bau von Ölplattformen verhindert wird, Hotels wieder geschlossen und skrupellose Fischer vertrieben werden.
Aus verschiedenen Charakteren gewählt agieren die Spieler vornehmlich als Taucher und schwimmen durch das Archipel zwischen den 7 Inseln umher, um die Korallenriffe zu erforschen und dort aufzufindende Tierarten zu retten. Dies geschieht einfach durch deren Entdeckung und dem Verschieben des zugehörigen Tierplättchens auf der “Gerettet-Ausgerottet”-Leiste. Immer wenn die Fischer zuschlagen oder eine Ölplattform gebaut wird, werden dagegen zufällig Tiere getötet (und Korallenriffe zerstört) und alsbald auf der Leiste als “ausgerottet” geführt. Das Ziel des Spiels ist es, je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad, X Tiere zu retten, bevor Y Tiere ausgerottet wurden.
In ihrem Zug können sich die Spieler bewegen (über oder unter Wasser, wobei nur unter Wasser die Korallen erforscht werden können), die Korallenriffe erforschen (hierbei wird dann ein Korallenriffplättchen auf das aktuelle Feld gelegt) und/oder ihren Sauerstofftank wieder auffüllen bzw. Ausrüstung reparieren (indem sie auf eine der Inseln ziehen (im fertigen Spiel werden die Inseln mit Symbolen versehen sein, die vorgeben, was auf welcher Insel repariert werden kann, denn nicht alle Inselbewohner können alles reparieren)), sowie Hotels schliessen oder mit den Mitspielern kommunizieren. Letzteres gilt hier als eigenständige Aktion, denn ein Teil der Spielmechanik besteht darin, dass die Korallenriffplättchen beim Erforschen von den Spielern selbst ausgelegt werden, ohne zu wissen, welche Tierart sich dort (auf der Rückseite des Plättchens) befindet. Jeder Spieler hat nämlich immer drei Korallenriffplättchen vor sich liegen/stehen (in einer Plättchenhalterbank), sieht aber eben nur deren Korallenseite, die Mitspieler hingegen sehen die Tierseite. Nun hilft es natürlich immer wieder, im Hinblick auf die “Gerettet-Ausgerottet”-Leiste, darüber sprechen zu können, welches Plättchen ein Mitspieler bei nächster Gelegenheit bevorzugt auslegen sollte – was dieser sich dann eben merken muss, aber bei drei Plättchen geht das ja noch^^.

Doch bevor ein Spieler seine 3-5 Aktionen (je nach gewähltem Charakter) ausführen kann, wird immer eine Industriekarte aufgedeckt und deren Ereignis sofort ausgeführt. Dabei können dann Ölplattformen gebaut werden (es wird auch vorgegeben wo diese errichtet werden; die Stelle ist dann auch für Taucher unpassierbar), welche an der Stelle das Korallenriff zerstören, oder Fischerboote per Würfelwurf immer um drei Felder in die erwürfelte Richtung gezogen und dabei jedes Feld mit zerstörten Korallenriffplättchen belegt. Immer, wenn ein Korallenrifffeld auf die Art negativ belegt wird, wird ein Korallenplättchen aus dem Vorrat auf die Tierseite gedreht und das Plättchen dieser Tierart auf der o.g. Leiste Richtung “Ausrottung” bewegt. Wird ein Hotel gebaut, wird das Gebäude auf die angegebene Insel gestellt und sobald alle 6 Hotels aufgestellt wurden, endet das Spiel augenblicklich und das Atoll ist verloren.
Darüber hinaus können noch Ausrüstungen oder Spezialfähigkeiten der Spieler zeitweise beschädigt bzw. gesperrt werden.

Um etwas Unterstüzung zu erfahren, gibt es die Spezialkarten, welche ein Spieler immer dann erhält, wenn er beim Auslegen der Korallenriffplättchen selbige farblich passend aneinanderlegen kann.
Diese Spezialkarten sorgen dann z.B. für zusätzliche Aktionspunkte oder erlauben das Umsetzen des Fischerbootes oder verhindern den nächsten Bau einer Ölplattform durch den Aufmarsch von Aktivisten im entsprechenden Bereich, u.v.m.

“Divercity” spielt sich im aktuellen Zustand schon sehr geschmeidig und die Regeln sind im grossen und ganzen immer nachvollzieh- und umsetzbar. Die Spielkomponenten sind noch teilweise improvisiert, aber das macht überhaupt nichts, dafür sind die Spielkarten und Spielertafeln schon fertig und sehen allesamt richtig gut aus! Das Thema ist spannend gewählt und findet sich so noch kaum in der Spielewelt wieder.
Die Umsetzung macht viel Spaß und der generell kooperative Gedanke ist gut umgesetzt, vor allem die gelegentlichen Schweigeminuten (durch defekte Funkgeräte) erfordern schon vorzeitiges Vorabplanen gemeinsamer Aktionen (wer legt welches Riffteil wo ab, usw.), dito beim Ausspielen der Spezialkarten.
Damit das Zusammenspiel gut klappt, um z.B. möglichst effektiv die Korallenriffplättchen anzulegen (für den Erhalt von Spezialkarten und dabei zu beachten, den anderen keinen Weg zu versperren, wenn diese keine passenden Plättchen haben), muss auch gut taktiert werden. Die vielen bösen Industrieereignisse sorgen hierbei für durchgehende Herausforderungen und es kann schneller passieren, dass ein Spielende herbeigeführt wird, als man glauben mag. Es gilt durchweg gut aufzupassen und die Ereignisse nicht zu unterschätzen.
Dabei wird das Spiel aber nie wirklich gemein, es bleibt immer motivierend, auch wenn eine Partie mal verloren wurde, da gerne gleich erneut eine weitere angegangen wird.

Aktuelles und spannendes Thema, bei jetzt schon gut ausbalancierter Spielmechanik mit schickem Spielmaterial und leichtem Zugang verheissen auch für den zweiten KS-Anlauf einen grossen Erfolg für “Divercity”!

[Note]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/209255/divercity
HP: http://spheregames.ca/games/#
Ausgepackt: n/a

[Galerie]
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