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“Megaman – The Boardgame” – Fazit

Review-Fazit zu “Megaman – The Boardgame”, einer Videospielumsetzung.

[Infos]
für: 2-6 Spieler
ab: 13 Jahren
ca.-Spielzeit: 60-180min.
Autoren: Jason Hawronsky und Matt Whitaker
Illustration: Eduardo Bromhbley und Thomas Kohler
Verlag: JASCO Games
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung]
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[Fazit]
Zuallerst muss bestätigt werden, wie genial das Spiel aussieht, wie viel Wert auf die Komponentenproduktion gelegt wurde (bis auf die kleinen Karten und die auszuschneidenen Klebepunkte zur Unterscheidung der gleich aussehenden Megaman-Figuren für die Spieler), denn die Figuren, die den optischen Hauptanreiz des Spieles ausmachen, sind wirklich klasse! Auch die grafische Gestaltung des Spielbrettes, etc. ist gelungen. So kommt sich der geneigte Spieler tatsächlich vor, wie im bekannten Videospiel.

Und hier kommt der Haken, „M:TB“ ist viel Schein und wenig Sein! All die Mühe, die in Optik und Haptik gesteckt wurde, wurde bei der Spielmechanik ausgelassen. So überwältigt einen das Spiel anfänglich mit einer, auf den ersten Blick, zwar recht klar strukturierten Anleitung, aber nur um den Leser dann insofern in seinen Bann zu ziehen, dass fast jede Passage mehrmals studiert werden will, da sich der Sinn-Ablauf kaum sofort ergibt. Das beginnt bei der Vorbereitung des Spiels und wird bei den Rundenabläufen so fortgeführt.

An sich muss jeder Spieler bestimmte, in Anzahl beschränkte, Aktionen in seinem Zug ausführen, um seinen Helden voran zu bringen und schliesslich gegen einen der vielen Bossgegner – nach Wahl – antreten zu lassen. Die Mitspieler agieren dabei als „Feinde“ und spielen entsprechend Reaktionen aus bzw. übernehmen die gegnerische Partei im Kampf. Ist nach etlichen Stunden (ein „normales“ Spiel kann locker 4 Stunden beanspruchen, ohne dem Sieg effektiv nahe gekommen zu sein) dann die Kammer des Oberbösewichts Dr. Wily erreicht, muss dieser gleich 2mal bekämpft werden, um das Spiel erfolgreich zu beenden. Auch hier findet sich so die Videospielmechanik wieder und freut – oberflächlich – die Fans, aber Brettspielkonform ist was anderes…!
So müssen die Spieler eher durchgehend (umständlich) die Abläufe immer wieder erneut angehen, bis die monoton hohe Anzahl an Lebenspunkten (bei Gegnern und auch den Helden selbst) sich spannend dem Ende nähert. Und das war es eigentlich schon. Für das bisschen Kernmechanik, ist das Spiel enorm aufgebläht und schreckt so dann auch schon zum Teil echte Fans ab.

Solche werden sich dennoch am „Style“ des Spiels erfreuen und die Figuren (die KS-Versionen bringen noch weitere Zusätze mit) allein schon als Sammelobjekte ansehen, die schick in eine Vitrine gestellt werden können. Aber das Spiel selbst wird wohl nur einmal auf dem Tisch landen.
Schade, denn der erste Eindruck macht doch viel „hui“ aus, nur um später zu einem spieltechnischen „pfui“ zu werden – sehr schade! Das heisst natürlich nicht, dass das Spiel völlig unspielbar wäre und man diesem so gar nichts abgewinnen kann, aber echter Spielspass fühlt sich anders an und es bleibt eben das Gefühl zurück, dass hier schlussendlich nur halbherzig von Designer-Seite aus herangegangen wurde bzw. nach der aufwendigen Optikgestaltung einfach die Luft raus war.

[Note]
6 von 6 Punkten.

 
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/150811/mega-man-board-game
HP: https://jascogames.com/product/mega-man-the-board-game/
Ausgepackt: https://www.heimspiele.info/HP/?p=17665

[Galerie]
[Best_Wordpress_Gallery id=”57″ gal_title=”Megaman – The Boardgame”]

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