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“Shadows over Normandie – ACHTUNG! Cthulhu” – Fazit

Review-Fazit zu “Shadows over Normandie – ACHTUNG! Cthulhu”, einem komplexen Strategiespiel in einem Chtulhu-mythologischen Weltkriegsszenario.

[Infos]
für: 2-3 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-120 min.
Autoren: Yann and Clem
Illustration: Alexandre Bonvalot
Verlag: Devil Pig Games (Asmodee)
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Download: Anleitung]
engl. (KS-Version): https://boardgamegeek.com/boardgame/162351/shadows-over-normandie/files
engl., frz.: http://devil-pig-games.com/en/downloads/shadows-of-normandie/rulebooks/
Szenarien (frz., engl.): http://devil-pig-games.com/en/dlm_download_category/scenarios/
Ergänzungen: http://devil-pig-games.com/en/downloads/shadows-of-normandie/add-ons/

[Fazit]
“SoN: A!C” bringt die Spieler in die Normandie während des 2. Weltkriegs und als wäre das nicht schlimm genug, müssen sich die Spieler zudem mit den Wesen aus der Tiefe des chtulhu’schen Kults herumschlagen. Eine Geheimorganisation der Nazis hat sich hier nämlich dem Magischen verschrieben und es geschafft sich mit diesen Dämonen zu verbünden. Die Allierten ihrerseits haben hier eine Spezialtruppe der “Majestic” in die Sümpfe des Kriegsgebiets ausgesandt, um diesen mythischen Umtrieben Herr zu werden.

Das Spiel bietet hierzu von Haus aus 10 Szenarien an, die in einer Kampagne nacheinander gespielt werden und dabei immer herausfordernder werden – vom Umfang, der Spieldauer und den Gegnern her. Natürlich kann man die Szenarien auch unabhängig voneinander spielen, beim ersten Mal sollte man aber die “Geschichte”, die nebenbei dazu erzählt wird, schon einmal in der vorgegebenen Reihenfolge spielen. Später können auch eigene Szenarien, nach einem bestimmten Schema (wird im Anhang des Szenarienheftes erklärt), entworfen werden!

Das Regelheft ziert sich anfangs etwas das Spiel zu erklären, da viele Informationen sehr verteilt sind, die man aber gerne vorher gewusst hätte – auch zum Verständnis weiter folgender Abläufe. Das Heft will also erstmal komplett studiert werden und das Szenarioheft sollte hier ebenfalls (f. d. Veranschaulichung anhand von Beispielen) zu Rate gezogen werden. Erfahrene Spieler mit Veteranenstatus im Lesen komplexer Anleitungen werden dies schneller im Griff haben (zzgl. evtl. abgerufener Informationen aus dem Internet), aber Gelegenheitskäufer, die das Spiel “aus dem Regal mitgenommen haben”, könnten zunächst verzweifeln. Meist hilft bei derlei Spielen erst einmal ein Szenario ohne Vorkenntnisse grob aufzubauen und dann anhand dessen die Regeln zu lesen/lernen/umzusetzen. Dies wird hier ebenfalls erschwert, da zumindest beim Truppenzusammenstellen erst noch Informationen in der Holschuld des Lesers liegen^^.

Ist diese Hürde aber genommen und wurde das reichhaltige Spielmaterial und dessen Einsatz verstanden, kann es an die erste Runde gehen.
Die Runden laufen dann in manchen Partien etwas träge ab, da sehr vieles beachtet werden will (besonders bei den späteren Szenarien), bevor der Zug eines Spielers wirklich beginnt bzw. danach beendet ist. So müssen neben diversen Truppen- und Ausrüstungsattributen vor allem auch die Landschaften und evtl. dortige Hindernisse (zerstörte Panzer oder andere Vehikel) bzw. natürliche Gegebenheiten (Waldverstecke, Hecken) berücksichtigt werden, bevor eine Bewegung oder ein Angriff von statten gehen kann. Neben diversen Würfelproben und dem tatsächlichen Auswürfeln von Ergebnissen, bei dem Fortuna oft genug angebettelt werden wird^^, verliert sich ein wenig die Taktik zu Gunsten des Spielthemas und dem mythologischen Aspekt.
Richtig tiefgehend in quasi CoSim-Richtung wird es dann aber, wenn es die Einheitentypen anhand der verschiedenen Farbausgaben zu beachten gilt, denn nur Einheiten gleichen Farbtyps (wie dem des Gegners) z.B. können wirklich erfolgreiche Treffer bei einem Angriff landen.
Wenn man dann also Würfelproben, Attribute (inkl. Boni und/oder Mali), das Gelände, evtl. Ausrüstung, die “Farben”, etc. durchgekaut hat sind schon einige Minuten ins Land gezogen, bevor eine Einheit in Aktion trat. Und das Prozedere durchläuft man natürlich für jede Einheit, der man einen Befehlsstein, zu Beginn des Zuges, zugeteilt hat – abhängig von zur Verfügung stehender Befehlspunkte (resultieren aus der anfänglichen Truppenzusammenstellung).
Die packungsseitig angedachten “30min.” sind dann also für erfahrene SoN-Spieler und in den ersten Szenarien (oder als Minimum pro Spieler^^) gemeint, später wird es zwangsläufig länger dauern – im Schnitt wurden in den Tests ca. 65-140min. pro bzw. je nach Szenario gespielt.

Das umfangreiche Spielmaterial ist dafür aber richtig schick (spielthematisch gesehen) geworden und durchaus wertig produziert. Das irre Spielthema wird damit gut auf den Spieltisch transportiert und wenn man sich ein wenig darauf einläßt kann man sich herrlich in die sumpfig-dreckigen und unheilvoll-magischen Gegenden einfühlen.

Die Spielmechanik schliesslich verinnerlicht und dem Thema erlegen, wird einem viel Abwechslung geboten (reichlich Aktionskarten, Szenario-Eigenkreationen, viele Einheiten-/Gegner-Typen und Ausrüstungen, Zielvorgaben, u.v.m.) und so wird schnell ein kompletter Spieltag für “SoN: A!C” geopfert.

[Note]
6 von 6 Punkten.

 
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/162351/shadows-over-normandie
HP: http://devil-pig-games.com/en/product/english-shadows-over-normandie/
“Ausgepackt”: https://www.heimspiele.info/HP/?p=20116

[Galerie]
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