„Wondrous Creatures“ – Fazit
Review-Fazit zu „Wondrous Creatures“, einem wundersamen Workerplacement-Spiel.
[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 40-80min.
Autor: Yeom.C.W
Illustration: Sophia Kang
Verlag: Bad Comet
Anleitung: englisch
Material: englisch
[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/400366/wondrous-creatures/files
engl.: https://badcomet.co/products/wondrous-creatures (s. Downloads)
[Fazit]
Als jemand, der sich für Tiere im Allgemeinen und neue Tierarten im Besonderen interessiert, wandert hier ein jeder Spieler mit seiner kleinen Expedition durch diese wundervolle Welt und entdeckt immer wieder interessante Kreaturen. Wenige Aktionen reichen aus, um neue Kreaturen(karten) zu entdecken und die nötigen Ressourcen, um diese ausspielen zu können. Offene Zielsetzungen geben zudem die Planrichtung an, worauf man sich konzentrieren sollte, um am Ende die meisten Punkte zu erhalten.
In seinem Zug kann der Spieler zwei simple Aktionen ausführen. Entweder er spielt eine seiner drei Figuren (1 Anführer, 2 Mitglieder) aus und setzt diese auf dem Spielplan ein oder er spielt ein bis zwei Handkarten aus.
Die Größe der Figuren lässt sie immer über zwei Hexfelder stehen, so dass hier ein wenig geschaut werden muss, wie sie am günstigsten platziert wird. Sie darf nicht im Wasser stehen und sich kein Feld mit anderen Figuren teilen. Gebirgsfelder dürfen für extra Ressourcen betreten werden. Hat sie ihren Platz gefunden, kann sie nun von allen umliegenden Pflanzenfelder Ressourcen einsammeln oder aus der allgemeinen Auslage die passende(n) Karte(n). Das heisst, der Spieler erhält von einem blauen Korallenfeld z.B. die selbe Ressource und rückt den zugehörigen Marker auf seiner Spielertafel vor oder er nimmt von der „blauen“ Kartensorte eine aus der Auslage, sofern vorhanden. So sammelt man nach und nach genug Ressourcen und Karten für die man jene ausgeben wird. Als sogenannte freie Aktion kann man in seinem Zug auch umliegende Eier mit einem Netz (sofern vorhanden) einsammeln – dies geschieht auch automatisch, wenn eine Figur auf einem Feld mit Ei platziert wird – oder eine Sonderaktion eines Ressourcenfeldes auslösen (z.B. Kartenauslage erneuern). Die fantasievollen Tiereier werden anfänglich zufällig verteilt und im Laufe des Spiels kommen immer mal wieder Neue hinzu. Sie dienen für manche Zielvorgabe, indem sie z.B. eingesetzt werden, um eine Kreaturenzahl zu erhöhen – sie „schlüpfen“ quasi aus.
Hat man alle drei Figuren eingesetzt, steht diese Aktion nicht mehr zur Verfügung. Es müssen erst alle Figuren zurückgeholt werden, was durch die Regenerationsaktion erledigt wird. Hier werden dann auch bestimmte Karteneffekte mit ausgelöst, die dieses Symbol aufzeigen.
Alternativ zum Einsetzen einer Figur kann man ein oder zwei Karten ausspielen, indem ihre Kosten über die Ressourcenleisten der Spielertafel bezahlt und sie im Spielerbereich („Reserve“ genannt) ausgelegt werden. Die Auslage bringt durch die Karten nicht nur Siegpunkte, sondern auch meist viele extra Effekte, die entweder sofort ausgelöst werden oder dauerhafte Boni bieten – oft auch Spielende-Siegpunkte (rote Siegpunktesymbole).
Der Kern des Spiels dreht sich eigentlich um diese vielen, vielen wunderschönen Karten. Denn das Sammeln und taktische Kombinieren derselben bzw. ihrer Effekte macht oftmals den Ausgang des Spiels aus. Da die Zielvorgaben, welche sich jede Partie ändern können, sehr punktentscheidend sind, versucht man diese baldigst zu erfüllen – und kann dann einen Marker auf einen der Punktewerte setzen, hierfür benötigt man meist eine bestimmte Kartenart (Kreaturen) und -anzahl.
Einige Karten bieten eine Sonderfunktion via Energie-Markern (als freie Aktion). Diese können für besondere Effekte eingesetzt werden, müssen aber dann wieder aufgeladen werden – was nicht so leicht ist.
Die Zielvorgaben bieten neben den Herausforderungen und Punkten als Belohnung auch Trophäen, die man bei Erfüllen erhält. Die Trophäen sind begrenzt und lösen das Spielende aus, wenn sie aufgebraucht sind – was auch durch eine Zeitleiste passiert, wenn deren Marker am Ende angekommen ist und weiterrücken müsste, wird jedesmal eine Trophäe entfernt.
Die erste Trophäe, die ein Spieler erhält, aktiviert zudem die Sonderfähigkeit des Spielercharakters, welche fortan (als freie Aktion) genutzt werden kann, wenn man seine „Anführer“-Figur einsetzt.
Punkte, die man im Spielverlauf erhält (braune Siegpunktesymbole), werden gleich auf der Punkteleiste abgetragen und dabei kann auf oder über Sonderfelder gezogen werden. Deren Boni erhält man sofort und legt sie bei sich ab (Netz, Trophäe) bzw. setzt sie im Falle eines neuen Feldplättchens direkt ein – hiermit werden einige Wasserfelder zugedeckt und somit können in bestimmten Gebieten Ressourcenfelder ergänzt werden, die dort sonst vielleicht nicht so stark vertreten sind.
Am Spielende werden alle Punkte addiert (mögliche Spielendebedingungen auf Karten, erfüllte Zielvorgaben, Kartenpunkte, Trophäen, übrige Ressourcen) und wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
„WC“ ist erneut ein wunderschönes und tolles Spiel des Verlags. Das Thema ist schick umgesetzt, der Zugang dank guter Anleitung sehr genehm und das Spielmaterial durchgehend wertig produziert. Der Spielverlauf wirkt zunächst eingeschränkt, aber die wenigen Aktionsmöglichkeiten offerieren einen immensen Tiefgang. Wer das Optimum herausholen will, muss schon genauer planen. Da entsteht natürlich die Gefahr mit Extremgrüblern längere Runden zu haben. Aber dies wird durch die anhaltende Abwechslung im Spiel kompensiert, da man seinerseits fein vorausplanen kann. Die vielen, wunderschön illustrierten Karten bieten reichlich Optionen für engine-building und allein dadurch genügend Kurzweil.
Die verwendeten Mechaniken sind allesamt nicht neu, aber hier sehr cool kombiniert und so gibt es laufend etwas zu tun, ohne dass es (wirklich) langatmig wird. Sicherlich auch etwas von der jeweiligen Spielbesetzung abhängig, dafür aber, mit gutem Erklärbär, für jedwede Gruppe geeignet. Es ist zwar sicherlich eher ein Kennerspiel, aber man kann auch mit weniger Erfahrung gut hineinkommen. Dann bietet sich sowieso eine weitere Partie an, um das Gelernte umzusetzen^^.
Rundum ein spannendes, unterhaltsames Workerplacement-Spiel mit hohem Wiederspielreiz!
[Note lt. Kompetenz-Team]
von 6 Punkten.
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/400366/wondrous-creatures
HP: https://badcomet.co/products/wondrous-creatures
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 25 Fotos]