„Wolf Street“ – Fazit
Review-Fazit zu „Wolf Street“, einem hektischen Verhandlungsspiel.
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[Infos]
für: 3-11 Spieler
ab: 15 Jahren
ca.-Spielzeit: 40min.
Autor: Britton Roney
Illustration: Sonja Müller
Verlag: Broadway Toys LTD
Anleitung: englisch
Material: englisch
[Download: Anleitung/Übersichten]
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[Fazit]
Ein hektisches, schillerndes Börsenspektakel, das die Spieler in einen Strudel aus Deals, Bluff und Chaos zieht – und genau darin liegt eigentlich sein Reiz und insbesondere auch seine Tücke. Dieses Spiel kann ebenso faszinieren wie es schwer zu durchschauen ist.
In „Wolf Street“, einer Neuauflage des Klassikers „Panic on Wall Street“, schlüpfen die Spieler in die Rollen von Investoren und Managern. Die einen bieten fieberhaft Anteile ihrer Unternehmen an, die anderen versuchen, in Echtzeit die besten Deals zu ergattern. Das Ganze läuft unter Zeitdruck ab. Eine Sanduhr (nicht inkludiert, hier nutzt man ein z.B. Handy) tickt gnadenlos herunter, während Stimmen durcheinanderfliegen, Hände wild gestikulieren und Preise in Sekundenschnelle nach oben oder unten schnellen. Es ist ein Spiel, das weniger am Tisch gespielt wird, sondern vielmehr über dem Tisch – laut, chaotisch, voller Energie.
Die Regeln sind an sich simpel, aber leider etwas holprig übersetzt. Manager verkaufen Anteile, Investoren kaufen sie. Doch der Teufel steckt im Detail. Nach jeder Verhandlungsrunde werden die Märkte ausgewertet, Aktienkurse steigen oder fallen, und plötzlich zeigt sich, dass ein vermeintliches Schnäppchen zum Fass ohne Boden geworden ist.
Am Ende gibt es nicht nur einen Sieger, sondern gleich zwei – der erfolgreichste Investor und der profitabelste Manager. Das sorgt für ein ständiges Abwägen, wer gerade wen über den Tisch zieht.
Inmitten des Stimmengewirrs verliert man jedoch leicht den Überblick, wer gerade welchen Kurs diktiert, welche Aktie noch lukrativ ist und ob man selbst gerade clever investiert – oder in eine Falle tappt. Das Spiel lebt zwar von diesem Gefühl, nie ganz sicher zu sein, ob man gerade triumphiert oder scheitert, aber dies kann manche auch überfordern.
Thematisch ist „WS“ ein bissiger Kommentar auf die Gier und den Wahnsinn der Finanzwelt. Die Tiere, die hier als Unternehmer auftreten – vom ehrgeizigen Koala bis zur geduldigen Schildkröte – verleihen dem Spiel einen ironischen Unterton. Doch hinter der niedlichen Fassade lauert ein knallhartes Verhandlungsspiel, das Nerven wie Drahtseile verlangt.
Unterm Strich ist „Wolf Street“ kein Spiel für leise Strategen, sondern für Gruppen, die Chaos, Lärm und Adrenalin lieben und viel Geduld aufzubringen mögen, um die Regeln (mehrfach) zu studieren. Wer Freude daran hat, in Echtzeit zu feilschen, zu bluffen und zu pokern, wird hier bestens bedient. Wer hingegen klare Strukturen und planbare Züge bevorzugt, dürfte sich schnell verloren fühlen.
[Note lt. Kompetenz-Team]
.5 von
Punkten.
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/436843/wolf-street
HP: http://broadwaygames.com.hk/product/the-wolf-street%e7%8b%bc%e7%88%be%e8%a1%97%e9%a2%a8%e9%9b%b2/
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 7 Fotos]




