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„Herr der Ringe: Der Ringträger“ – Fazit

Review-Fazit zu „Herr der Ringe: Der Ringträger“, einem kooperativen Laufspiel.

[Infos]
für: 3-4 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 45min.
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Illustration: n/a
Verlag: Schmidt Spiele
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt.: https://www.schmidtspiele.de/details/produkt/der-herr-der-ringe-der-ringtrager-familienspiel.html

[Fazit]
„Herr der Ringe: Der Ringträger“ von Schmidt Spiele ist ein thematisch dichtes Familienspiel, das die epische Reise der Gefährten nach Mordor in ein spannendes Lauf- und Verfolgungsspiel verpackt. Schon beim Öffnen der Schachtel fällt der besondere Clou ins Auge: ein echter, aus Metall gefertigter Ring mit Gravur, der – wie im Buch oder Film – an einem Band um den Hals getragen werden kann. Einer der Mitspielenden übernimmt die Rolle des Ringträgers, während die übrigen als Gemeinschaft agieren. Ziel ist es, den Ring sicher bis zum Schicksalsberg zu bringen und dort zu vernichten.

Das Spielfeld zeigt den Weg der Gefährten durch Mittelerde, während die Schwarzen Reiter – als eigene Spielfigur – unaufhaltsam näherkommen. Die Gefährten bewegen sich Feld für Feld voran, während die Ringgeister größere Abschnitte überspringen und so schnell aufschließen. Werden sie eingeholt, ist die Partie sofort verloren. Die wichtigste Ressource sind die Handkarten, die hilfreiche Aktionen oder Saurons Mächte darstellen. Ein besonderer Kniff: Karten können so gehalten werden, dass nur die Mitspielenden ihre Vorderseite sehen – was taktische Täuschungen und Überraschungen ermöglicht.

Der Ring kann im Spielverlauf den Besitzer wechseln, etwa durch bestimmte Karten, die den bisherigen Ringträger „erlösen“. Das ist wichtig, denn Sauron versucht, den Ringträger zu korrumpieren. Gelingt ihm das, wird dieser zum Verräter und arbeitet gegen die Gemeinschaft. Die Spielenden müssen ihre wenigen sinnvollen Karten klug einsetzen, um den Vorsprung zu halten, Gefahren abzuwehren und den Ring sicher ans Ziel zu bringen.

Insgesamt ist „Der Ringträger“ also ein leicht zugängliches Laufspiel, das Spannung aus der ständigen Bedrohung durch die Ringgeister und der Möglichkeit eines Verrats innerhalb der Gruppe zieht. Somit finden auch Fans des Tolkien-Universums das Spiel allein wegen seiner stimmungsvollen Umsetzung und des authentischen Rings als Spielmaterial toll. Dagegen empfinden andere den Ablauf als zu simpel und wenig abwechslungsreich. Gerade erfahrene Vielspieler werden kritisieren, dass die Mechanik im Kern ein klassisches Laufspiel bleibt, bei dem die Spannung stark davon abhängt, wie schnell die Ringgeister aufholen. Wer nicht tief im (dezent aufgesetztem) Thema steckt, empfindet die Partien daher mitunter als repetitiv oder vorhersehbar. Die Atmosphäre am Tisch funktioniert besonders dann, wenn alle Mitspieler die Geschichte kennen und sich auf die Rollen einlassen.

Unterm Strich ist „Der Ringträger“ also ein Spiel, das stark vom persönlichen Geschmack und der Vorliebe für das „Herr der Ringe“-Setting lebt – für Fans ein stimmiges Abenteuer, für andere eher ein nettes, aber mechanisch schlichtes Familienspiel.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/409329/der-herr-der-ringe-der-ringtrager
HP: https://www.schmidtspiele.de/details/produkt/der-herr-der-ringe-der-ringtrager-familienspiel.html
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 17 Fotos]

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