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„Kavango“ – Fazit

Review-Fazit zu „Kavango (Deluxe Edition)“, einem visuell prachtvollen Strategiespiel.

[Infos]
für: 1-5 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 40-60min.
Autoren: Matt Brown und Zara Reid
Illustration: Matt Brown
Verlag: Mazaza Games
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl., dt., span., ital., frz., holl.: https://mazazagames.com/kavango-rulebook/

[Fazit]
Ein Brettspiel, das nicht nur durch seine visuelle Pracht besticht, sondern auch durch seine tiefgreifende Botschaft und sein durchdachtes Spielprinzip. Entwickelt von den Naturschutzexperten entführt das Spiel in die faszinierende Welt des Kavango-Zambesi-Naturschutzgebiets im südlichen Afrika. Ziel ist es ein eigenes Reservat aufzubauen, bedrohte Tierarten zu schützen und gleichzeitig globale Umweltziele zu fördern – ein Balanceakt zwischen Strategie, Kooperation und Bildung.

Der Spielablauf erstreckt sich über drei Runden mit jeweils zehn Zügen. Jeder Spieler erhält zu Beginn ein individuelles Landschaftstableau mit vier Grundnahrungsressourcen (Gräser, Bäume, Fische, Wirbellose), eine Spezialistin mit dauerhaftem Bonus, zwei Tiere für die Auffangstation sowie Startkapital. In jeder Runde werden Karten ausgeteilt – hauptsächlich Tierkarten, ergänzt durch Aktions- und Forschungsauftragskarten. Die Spieler wählen simultan eine Karte aus ihrer Hand, spielen sie aus und geben die restlichen Karten weiter. Tierkarten können direkt ins Reservat gelegt werden, sofern die Bedingungen erfüllt sind, oder in die Auffangstation, wenn noch Voraussetzungen fehlen. Futterkarten werden genutzt, um das Nahrungsangebot im Reservat zu erhöhen, was wiederum die Ansiedlung weiterer Tiere ermöglicht. Aktionskarten erlauben taktische Manöver wie das Tauschen von Tieren oder das Erhalten von Bonuskarten.

Besonders spannend ist die semi-kooperative Komponente. Viele Tiere benötigen ein bestimmtes globales Klimaschutzniveau, das nur durch gemeinsame Investitionen aller Spieler erreicht werden kann. Diese Investitionen erfolgen mit Geld, das durch das Erfüllen von Forschungsaufträgen verdient wird. Die Spieler müssen also abwägen, ob sie sofort Geld benötigen oder lieber auf eine spätere, lukrativere Wertung warten. Zusätzlich können sie ihr Reservat durch Schutzmaßnahmen gegen Wilderei und Habitatverlust aufwerten oder spezielle Wiederansiedlungskarten erwerben.

Die strategische Tiefe des Spiels entfaltet sich mit jeder Runde. Größere Tiere bringen mehr Punkte, stellen aber auch höhere Anforderungen. Die Spieler müssen ihre Nahrungskette sorgfältig aufbauen, um komplexe Arten ansiedeln zu können. Das Spiel endet nach der dritten Runde mit einer Schlusswertung, bei der Punkte für Artenvielfalt, erfüllte persönliche Ziele, Klimaschutzbeiträge und die Tiere im Reservat vergeben werden.

„Kavango“ überzeugt nicht nur durch seine Mechanik – eine Mischung aus Drafting, Tableau-Building und simultanem Spiel –, sondern auch durch seine thematische Tiefe. Die 160 handgezeichneten Tierkarten, die hochwertigen Materialien ohne Plastik und die Tatsache, dass 20 % der Erlöse an Naturschutzorganisationen gespendet werden, machen das Spiel zu einem echten Herzensprojekt. Es ist lehrreich, herausfordernd und wunderschön – ein Spiel, das nicht nur unterhält, sondern auch inspiriert.

[Note lt. Kompetenz-Team]
6 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/387515/kavango
HP: https://mazazagames.com/kavango/
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 12 Fotos]

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