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„Sweet Mess: Der Backwettbewerb“ – Fazit

Review-Fazit zu „Sweet Mess: Der Backwettbewerb“, einem leckeren Produktionsspiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 45-90min.
Autoren: Jonny Pac, Yoma und Antonio Zax
Illustration: James Churchill und Yoma
Verlag: Skellig Games
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/376363/sweet-mess-pastry-competition/files
dt.: https://www.skellig-games.de/sweet-mess.html (s. Downloads)

[Fazit]
In diesem schicken Wettbewerb bemühen sich die Spieler darum ihren Konditormeister zu beeindrucken, indem sie seine Rezepte nachbacken und dabei das allgegenwärtige Chaos in der guten Backstube im Griff haben. Wer hier die meisten Auszeichnungen sammelt – und sich dabei von mancher abstruser Küchenmaschine helfen lässt – wird am Ende gewinnen.

Wie immer, wenn etwas schnell schnell gehen soll, klecksen und schlabbern auch hier die Zutaten herum. Das wurde thematisch toll gelöst, da beim „Herausnehmen“ von Zutaten aus einer Schüssel natürlich etwas über den Rand spritzt und so Teile von Zutaten in anderen Schüsseln landen. Da kommt eine herrliche Mischung zustande und schon findet man in einer Schüssel hilfreiche oder hinderliche Zutaten anderer Schüsseln. Nichts, womit ein angehender Konditormeister aber nicht zurechtkäme^^.

Rundenweise nutzen die Spieler Aktionen, um an Zutaten, Rezepte und/oder Küchenmaschinen zu gelangen. Die auswählbaren Aktionsfelder bieten immer 2 Aktionen, von denen aber nur eine genutzt werden kann, es sei denn, man bezahlt eine Münze.

So sucht man sich Rezepte aus und backt diese nach, indem man sich, per weiterer Aktion, die Zutaten dafür besorgt – fehlt einmal eine bestimmte Zutat, kann diese mit einer anderen, anhand eines Tauschkreislaufs, ersetzt werden.
Ein Kirschküchlein kann aus zwei Kirschen, 2 Teilen Sahne und einer beliebigen Zutat bestehen. Entsprechend muss nun von der Auslage der Zutatenschüsseln gesammelt werden. Auf dem eigenen Backtableau ist aber nur begrenzt Platz. Da gibt es Vorratsfelder für 2 gleiche, 4 gleiche und 4 verschiedene Zutaten. Passt etwas nicht mehr dahin, kann man es nicht nehmen. Nach dem Einsammeln muss noch die Kleckerei umgesetzt werden. Dazu wird in jede Schüssel um die genutzte Schüssel herum von dieser eine Zutat verteilt. Schüsseln am Tischrand klecksen dabei auf diesen – dort kann aber nur je eine Zutat angrenzend platziert werden, in den Schüsseln ist Platz für bis zu vier.
Ebenso kann eine Aktion darin bestehen sich eine der Küchengeräte-Karten zu nehmen, die später eingesetzt extra Aktionsmöglichkeiten bietet.

Ist man soweit ein Rezept fertig zu stellen und somit z.B. das Kirschküchlein zu produzieren, legt man die Rezeptkarte unterhalb des eigenen Tableaus an die „Backstrasse“ an und „zahlt“ die Zutaten. Je nachdem an welcher Stelle man das Rezept anlegt, gibt es unterschiedliche Belohnungen. So gibt es ganz links die wertvolle „Dauerzutat“ (ein Zutatenmarker, der fortan immer zur Verfügung steht und die entsprechende Zutat einmal ersetzt), dafür dauert es aber auch einige Runden, bis das Küchlein fertig ist. Legt man das Rezept weiter rechts an, geht es schneller vonstatten, aber die Belohnung fällt geringer aus.
Das kann u.U. aber egal sein, wenn das Spiel sich dem Ende neigt und man nur noch schnell Fertiges hervorbringen will, um die (Trophäen-)Punkte dafür zu erhalten. Für das Fertigstellen gibt es nämlich Trophäen, die wiederum Punkte einbringen. Dazu achtet man auf das erstellte Backwerk, welches Symbol es (auf der Rezeptkarte) mitbringt. Da gibt es Torten, Kuchen und Desserts und für die Punktetafel muss man drei gleiche solcher Symbole fabriziert haben oder zwei gleiche für die Boni-Tafel. Die Rezepte selbst sind auch Punkte wert.

Die Anleitung nimmt die Spieler gut an die Hand und so gelingt die Spieleinführung sehr gut und alle sind rasch im Spiel angekommen – wenn auch manche Regeln etwas überdimensioniert wirken, da das Spielprinzip doch so einfach ist. Die Spielkomponenten sind genial, speziell in der Deluxe-Ausgabe. Die Komplexität ist eher gering und so findet sich ein großes Zielpublikum am Tisch ein. Auch verwöhnte Vielspieler kommen auf ihre Kosten, wenn sie mal nach einer etwas leichteren Kost zwischendurch suchen.
Abwechslung ist durch den zufälligen Verlauf der Zutatengrabscherei gegeben, der Spielverlauf selbst wiederholt sich nach einigen Partien aber doch sehr, so dass eine Pause nicht schadet. Nichts desto trotz ist das Spiel optisch und mechanisch immer wieder ein willkommener Gast auf dem Spieltisch. Klasse umgesetzt ist auf jeden Fall die Idee des Küchen-Chaos‘. Durch das Verteilen der Zutaten um die Schüsseln herum und dem „Klecksen“ auf den Tischrand (alles auch hintergründig mit entsprechenden Illustrationen herrlich angedeutet) fühlt man sich richtig hineinversetzt. Die Teigpanscherei macht halt Unordnung ;).
Die Interaktion findet sich sonst noch im Nehmen der Rezepte wieder, wobei es hier nicht sooo schlimm ist, wenn einem ein erhofftes Backwerk weggeschnappt wird, weil sich doch immer etwas findet, was auch einträglich ist. Man ist also durchaus flexibel, was das Spiel auch wieder eher zur leichteren Kost macht. In dem Zusammenhang ist das aber kein negativer Punkt, es fühlt sich insgesamt einfach gut an, wenn man die Zutaten sammelt und daraus Gebäck zaubert.

Rundum ein schmackhaftes Spiel, das man sich auf jeden Fall angucken sollte! „Kaffee&Kuchen“-Fans kommen dabei gar nicht drumrum^^.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/376363/sweet-mess-pastry-competition
HP: https://www.skellig-games.de/sweet-mess.html
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 18 Fotos]

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