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„Peacemakers: Horrors of War“ – Fazit

Review-Fazit zu „Peacemakers: Horrors of War“, einem kooperativen Strategiespiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 60-120min.
Autoren: Sami Laakso und Ville Reinikainen
Illustration: Jesús Delgado und Sami Laakso
Verlag: Snowdale Design
Anleitung: englisch
Material: englisch

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/386425/peacemakers-horrors-of-war/files
engl.: https://snowdaledesign.fi/boardgames/peacemakers-horrors-of-war/

[Fazit]
„P: HoW“ ist ein Spiel, das sich mutig gegen den Strom stellt. Während viele Brettspiele Konflikte glorifizieren oder strategische Kriegsführung zelebrieren, lädt dieses Werk dazu ein, genau das Gegenteil zu tun, nämlich Frieden zu stiften. Und das nicht in einem abstrakten Sinne, sondern mitten auf einem Schlachtfeld, zwischen verfeindeten Tiernationen, die sich in einem erbitterten Krieg gegenüberstehen.

Das Spiel entführt in die Welt von Daimyria, eine fantasievolle Region, bevölkert von anthropomorphen Tiervölkern. Die Illustrationen schaffen eine lebendige, fast märchenhafte Kulisse, die jedoch nicht über die düstere Realität des Krieges hinwegtäuscht. Die „Horrors of War“ sind nicht nur ein Titel, sondern ein zentrales Element. „Horror“-Karten bringen moralische Dilemmata ins Spiel und zwingen die Spieler, nicht nur taktisch, sondern auch ethisch zu agieren.

Die Spieler übernehmen die Rolle von Abenteurern, die versuchen, die Kämpfe zwischen den Tierarmeen zu beenden. Dabei kontrollieren sie nicht die Armeen selbst – diese agieren autonom – sondern nutzen begrenzte Ressourcen in Form von Mehrzweckkarten, um deren Aktionen zu beeinflussen. Diese Karten sind rar und wertvoll, was jede Entscheidung bedeutungsvoll macht.

Die sechs Szenarien sind unabhängig voneinander spielbar und bieten jeweils neue Herausforderungen. Die Szenarien sind nicht linear, sondern modular aufgebaut, was einen hohen Wiederspielwert garantiert. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, jederzeit mit neuen Spielern einzusteigen, ohne dass ein Kampagnenfortschritt verloren geht – ein echter Pluspunkt für wechselnde Spielgruppen.

Die Ausstattung ist hochwertig und durchdacht. Über 300 Karten, zwei große Kartenbücher, individuell gestaltete Holzfiguren und ein zwölfseitiger Würfel sorgen für ein haptisch befriedigendes Spielerlebnis. Besonders lobenswert ist die nachhaltige Produktion – Holz, Papier und Karton stammen aus verantwortungsvollen Quellen und Ersatzteile sind kostenlos erhältlich. Auch an Farbsehschwächen wurde gedacht, die Komponenten sind farbenblindfreundlich gestaltet.

Der Komplexitätsgrad ist weder trivial noch überfordernd. Die Regeln wurden gegenüber dem Vorgänger „Dawn of Peacemakers“ gestrafft, ohne an Tiefe zu verlieren. Die Einstiegshürde ist moderat und die Szenarien lassen sich schnell erfassen. Die Anleitung ist klar strukturiert und die Spielhilfen erleichtern den Zugang zusätzlich.

„P: HoW“ ist ein außergewöhnliches Spiel, das nicht nur durch seine Mechanik, sondern vor allem durch seine Botschaft besticht. Es fordert die Spieler heraus Konflikte zu lösen statt sie zu eskalieren – und das in einer Welt, die trotz ihrer Tierfiguren erschreckend real wirkt. Wer kooperative Spiele mit narrativer Tiefe und ethischem Anspruch sucht, wird hier fündig. Ein Spiel, das nicht nur unterhält, sondern zum Nachdenken anregt.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/386425/peacemakers-horrors-of-war
HP: https://snowdaledesign.fi/boardgames/peacemakers-horrors-of-war/
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 25 Fotos]

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