„Earth 2053: Tipping Point“ – Fazit
Review-Fazit zu „Earth 2053: Tipping Point“, einem kooperativen Umweltverbesserungsspiel.
[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: X Jahren
ca.-Spielzeit: 45-75min.
Autoren: Fabian Fischer und Dario Reinhardt
Illustration: Ingo Schneider
Verlag: Crimson Company
Anleitung: englisch
Material: englisch
[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/367911/earth-2053-tipping-point/files
[Fazit]
Der uns vorliegende Prototyp des Spiels zeigt schon sehr deutlich, wo die Reise hingeht und die ist sehr spannend. In Bälde startet die Kampagne bei Kickstarter und es darf jetzt schon empfohlen werden diese genau zu beobachten!
Im Spiel geht es darum die andauernde Verschmutzung unseres Planeten in den Griff zu bekommen. Sehr schön anschaulich durch eine Wippe dargestellt. Graue Spielsteine werden rechtslastig eingesetzt und zeigen den Grad der Umweltverpestung und die grünen, linkslastig platzierten Steine die Gegenmaßnahmen. Sobald die graue Seite gänzlich die Tischoberfläche berührt, ist das Spiel verloren. Gemeinsam gewonnen wird, wenn alle grünen Steine rechtzeitig eingesetzt werden konnten.
Gespielt wird reihum. Jeder deckt eine Katastrophenkarte auf und legt eine Projektkarte von seiner Hand an. So bildet sich nach und nach ein Raster. Projekte kosten einen bestimmten Betrag, den man mit Geldern von seinem Spielertableau bezahlt und verhelfen zu besseren Werten auf dem Tableau. Dadurch gelangt man an mehr Einkommen, kann Verschmutzungsmarker entfernen, Einfluss gewinnen und/oder weitere Projektkarten ziehen. Die Katastrophenkarten müssen baldigst gelöst werden, damit am Rundenende nicht weitere Steine zur Verschmutzung auf die Wippe gelangen. Dies gelingt, indem anliegende Projektkarten auf ihre rückseitige Einflussseite gedreht werden – erlaubt, wenn man auf einen Bonus beim Ausspielen der Karten verzichtet – und dort dann Einflussmarker gesammelt werden. Die Menge an Einfluss gibt die Katastrophenkarte durch Pfeile (1-5) vor, die jeweils auf die Seite zeigen, wo eine umgedrehte Projektkarte dafür zu liegen hat.
Es muss also schon beim Auslegen der Karten genau geschaut werden, wo es am besten Sinn macht im Hinblick auf künftige Einflussnahme(möglichkeiten).
Die Karten sind allesamt farbig hinterlegt, manche auch zweifarbig und wenn eine gleichfarbige Karte (benachbart) angelegt wird, kommt es zu Synergien. Diese werden durch anfänglich verteilte Beraterkarten definiert, meist erhält man Geld. Ebenfalls am Anfang werden Länderkarten vergeben, die allesamt unterschiedliche Vorgaben mitbringen (wie z.B. die Anzahl der Startprojektkarten und Verteilung der Marker auf dem eigenen Spielertableau).
Das Spielertableau dient auch als quasi Einkommens- und Bonusmaschine und ist in 9 verschiedene Kategorien (Energie, Wasser, Gesundheit, Agrarwirtschaft,…) eingeteilt. Je weiter man in diesen Bereichen, durch das Ausspielen von Projektkarten, voranschreitet, desto mehr Einkommen oder Einfluss erhält man. Aber je weiter in den jeweiligen Richtungen geforscht wird, desto größer auch die Gefahr weiterer Verschmutzungen, die beim Fortschritt eben einfach nicht ausbleiben. Also gilt es auch hier die Balance zu beachten bzw. eben bei den Katastrophen rascher tätig zu werden, um keine Verschmutzungssteine zu sammeln, sondern bei Verhinderung die Belohnung der ausgleichenden grünen Marker.
Das Spiel bietet eine enorme taktische Tiefe, die sich erst im Spielverlauf fühlbar darstellt. Anfänglich geht man unter Umständen zu behutsam vor, das sollte sich schnell ändern, denn ein Spielende kann schneller vorkommen, als man glaubt. Die vielen, auch abwechslungsreichen, Möglichkeiten zu agieren, ergeben sich vor allem durch das genaue Beachten des eigenen Spielertableaus und den zu erreichenden Stufen der 9 Kategorien. Denn, wenn diese gut austariert sind, erhält man auch regelmäßig wertvolles Einkommen, mit dem man die Projekte realisiert und dadurch den vielen – gar nicht mal so kreativen, weil dies leider alles nur zu wahr ist – Katastrophen entgegenwirkt.
Die Interaktion ist in einem kooperativen Spiel natürlich durchweg gegeben. Es muss nur ab und an aufgepasst werden, die Kommunikation nicht zu vernachlässigen, da bei den vielen Tüfteleien gerne mal multiplayer-solitär gespielt wird. Gerade mit Extremgrüblern kommt es schon mal vor, dass die anderen nur zugucken, wie dieser vor sich hin sinniert^^.
Bei entsprechender Absprache aber, kann gut geplant werden, welche Projektkarte, auch im Synergie-Sinne, an welche Stelle im Raster gelegt wird bzw. zu welcher Katastrophe. Vor allem dann auch beim Verteilen von Einflussmarkern, damit möglichst zügig die Katastrophenkarten als erledigt umgedreht werden können. Diese gibt es übrigens in fünf verschieden starken Eskalationsstufen, die es nicht nur schwerer machen, sie zu lösen, sondern dafür zum dezenten Ausgleich auch feine Boni mitbringen.
Die große Vielfalt der Projektkarten motiviert nicht nur zum wiederholten Spielen, sondern auch zum Diskutieren rund um das Thema Umwelt. Was gibt es schon, was ist noch möglich etc.
Auf jeden Fall interessant, wenn das Thema einen mehr interessiert und/oder berührt.
Rundum bietet das Spiel viel Gehalt und manche Nuance wird erst in Laufe einer längeren Partie oder in weiteren Spielen genauer erkannt. Dies macht Spaß und fördert den Wiederspielreiz.
Der Prototyp bietet schon einen guten Eindruck zum Spielmaterial – die Wippe allein ist eine tolle Idee! Lediglich die Anleitung benötigt noch einige Überarbeitung, da sich hier vieles nur Spielerfahrenen darstellt und das erst im Spiel selbst erklärt.
Info-Seite: https://www.crimsoncompany.cc/earth-2053-tipping-point
[Note lt. Kompetenz-Team]
von 6 Punkten.
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/367911/earth-2053-tipping-point
HP: https://crimsoncompany.jimdoweb.com/earth-2053-tipping-point-1/
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 15 Fotos]