„Druckfrisch“ – Fazit
Review-Fazit zu „Druckfrisch“, einem schicken und thematischen Puzzle-Legespiel.
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[Infos]
für: 1-6 Spieler
ab: 10 Jahren
ca.-Spielzeit: 15-30min.
Autor: Peter McPherson
Illustration: Ian O’Toole
Verlag: Skellig Games
Anleitung: deutsch
Material: deutsch
[Download: Anleitung/Übersichten]
engl., frz., ital., ukr.: https://boardgamegeek.com/boardgame/352574/fit-to-print/files
dt.: https://www.skellig-games.de/druckfrisch.html (s. Downloads)
[Fazit]
„Druckfrisch“ ist ein temporeiches Puzzle-Erlebnis, das die Hektik einer Redaktion wunderbar einfängt – ein Spiel, das begeistert, aber auch fordert, weil Übersicht und Planung entscheidend sind.
Wenn man „Druckfrisch“ auf den Tisch bringt, fühlt man sich sofort wie mitten in einer kleinen, quirlig-chaotischen Redaktion. Die Aufgabe klingt dabei simpel, gestalte die Titelseite einer Zeitung. Doch sobald die Uhr tickt (hierfür nutzt man z.B. ein Smartphone als Stoppuhr), merkt man, wie viele kleine Entscheidungen ineinandergreifen müssen. Artikel, Fotos und Anzeigen liegen als Plättchen bereit und in Echtzeit – und alle Spieler zugleich – puzzelt man sie auf sein Tableau, die eigene Zeitungsausgabe. Dabei gilt es die Balance zwischen Ordnung und Kreativität zu finden, denn die Regeln sind streng und gnadenlos. So dürfen Fotos nicht direkt nebeneinander liegen, Artikel müssen unterschiedliche Themenfarben haben, um sich eine unmittelbare Nähe teilen zu dürfen und Anzeigen wollen Platz und bringen Geld ein, aber sie dürfen die Seite nicht zu sehr dominieren.
Der Spielablauf ist in drei Phasen gegliedert. Zuerst wird Material gesammelt – man zieht verdeckte Plättchen aus der Mitte – im Laufe des Spiels werden einige aufgedeckt ausliegen – und entscheidet blitzschnell, ob sie ins eigene Blatt passen könnten. Dazu muss man sie mit einer Hand zu sich nehmen (symbolisch über dem eigenen Schreibtisch halten, der so tatsächlich zusammengesteckt vor einem steht^^) und dann umdrehen und rasch entscheiden, ob man es brauchen kann, denn dann legt man es auf seinen Schreibtisch für die nächste Phase. Es folgt die eigentliche Layout-Phase, sobald man der Meinung ist, genügend Teile zusammen zu haben und muss nun, weiterhin unter Zeitdruck, die Plättchen auf dem Raster seines Zeitungstableaus platzieren. Und hier wird jetzt besonders hart gegrübelt werden müssen, um ein optimales Titelblatt zu kreieren. Ein zu großes Foto blockiert wertvollen Platz, ein Artikel in der falschen Farbe verhindert die perfekte Nachbarschaft und dann ist da doch noch eine große Lücke, obwohl man meinte genug Plättchen gesammelt zu haben.
Ist man schließlich fertig mit der Auslage bzw. weiß nicht weiter^^, ruft man laut „DRUCK“ und beendet für sich den Zug. Hier ist es spannend, wer zuerst „fertig“ ist, denn derjenige darf in der folgenden Runde als Erster eine Titelschlagzeile für sich aussuchen (diese gibt immer eine Bedingung vor, welche extra Punkte generieren kann).
Sind alle fertig bzw. ist die Zeit abgelaufen, folgt die Wertung für diese Runde. Punkte gibt es für korrekt platzierte Artikel, für Fotos, die mit passenden Artikeln harmonieren, und Geld für Anzeigen, die geschickt eingebaut wurden – man muss immer Geld generieren, denn am Spielende verliert automatisch, wer am wenigsten Geld eingenommen hat. Fehler, etwa zwei gleichfarbige Artikel nebeneinander, kosten dagegen wertvolle Punkte. Außerdem gilt es eine gute Balance zwischen positiven und negativen Nachrichten zu finden (per Symbol auf den Plättchen erkennbar).
Hiernach folgt die nächste Runde nach dem gleichen hektischen Schema^^. Über drei Runden (Fr., Sa., So.) werkeln die Spieler an ihrer Zeitung und dabei stehen jeden Tag immer mehr Felder auf dem Titelblatt zur Verfügung. So ist dann mehr Platz für die Artikel, Fotos und Werbung, aber trotzdem muss immer noch genau abgewogen werden, damit auch nicht zu viele Plättchen übrig bleiben, denn für diese gibt es am Rundenende Minuspunkte, wenn sie eben nicht platziert werden konnten.
Hat man übrigens keine Idee für ein Plättchen bzw. hat eines zur Hand, dass nicht passt, kann man es auf seine Rückseite drehen und so auslegen. Dafür gibt es dann natürlich keine Punkte, aber vielleicht kann man so Abstände schaffen, um anderen Plättchen ein Ausliegen zu ermöglichen und vor allem gibt es dann weniger Minuspunkte für die größte zusammenhängende leere Fläche auf dem Tableau.
Das Besondere an „Druckfrisch“ ist die Echtzeit-Komponente. Die Uhr läuft gnadenlos herunter und alle Phasen werden ja innert dieser Zeit abgehandelt. Nur X Minuten (je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad) bis Redaktionsschluss, das kann recht stressig werden. Aber genau dieser Druck macht auch den Reiz aus. Man spürt die Hektik einer Redaktion, die letzte Handgriffe vor dem Druck erledigt. Gleichzeitig entsteht eine erstaunliche Lernkurve. Denn beim ersten Mal wirkt alles chaotisch, doch mit jeder Partie wächst das Gespür dafür, welche Plättchen man wirklich braucht und wie man die Seite effizient strukturiert.
Thematisch ist das Spiel ein Volltreffer. Die Illustrationen sind charmant und detailreich, die Waldtiere als Redakteure geben dem Ganzen eine humorvolle Note. Und mechanisch ist es ein Puzzle, aber atmosphärisch fühlt es sich wie Journalismus an. Man jongliert mit Schlagzeilen, Fotos und Anzeigen, immer mit dem Ziel, die attraktivste Zeitung zu drucken.
„Druckfrisch“ ist ein Spiel, das sowohl Herz als auch Kopf fordert. Es ist schnell erklärt, aber schwer gemeistert. Die Lernkurve ist spürbar, doch jede Partie wird besser, jede Zeitung schöner. Wer Spaß an Puzzle-Spielen hat und den Nervenkitzel von Echtzeit liebt, findet hier ein originelles Highlight.
[Note lt. Kompetenz-Team]
von
Punkten.
{gespielt von Babsi, Roswitha, Pascal}
[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/352574/fit-to-print
HP: https://www.skellig-games.de/druckfrisch.html
Ausgepackt: n/a
[Galerie: 9 Fotos]




