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„Shallow Sea“ – Fazit

Review-Fazit zu „Shallow Sea“, einem Knobel-Legespiel.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-45min.
Autor: Yeom.C.W
Illustration: Sophia Kang
Verlag: Bad Comet
Anleitung: englisch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: https://boardgamegeek.com/boardgame/428440/shallow-sea/files
engl.: https://badcomet.co/products/shallow-sea (siehe Downloads)

[Fazit]
Die Spieler kümmern sich hier um den Lebensraum Meer am Great Barrier Reef bei Nordostaustralien. Diese enorme Ansammlung von Korallenriffen, so riesig, dass sie auch aus dem Weltall gesehen werden kann, beherbergt eine schier unermessliche Zahl an Pflanzen und Tieren unter Wasser. Soweit thematisch, spielmechanisch liegt hier (in Prototypform) ein taktisches Legespiel vor.

Die Spieler wählen aus einer offenen (dreigeteilten) Auslage Plättchen und Fische, immer in dieser 2er-Kombination. Dabei gibt es die Wahl zwischen Korallenplättchen und Meereslebensraum-Plättchen. Erstere stellen einfach Korallen in verschiedenen Farben dar, an die die Fische angelegt werden. Zweitere stellen Bedingungen auf, wie Korallen oder Fische angeordnet sein sollen, um den dort spezifischen Lebensraum zu unterstützen. Beide Plättchenarten werden auf dem Spielertableau (ein Meeresausschnitt) auf vorgedruckte Felder abgelegt. Zwischen den Plättchen gibt es kleine Felder für die Fisch-Meeples. Im Wechsel wird das Nehmen und Anlegen so lange gespielt, bis das Spielende ausgelöst wird – auf den Spielertableaus sind nur noch vier Felder frei.

Die Korallenplättchen haben 1-4 Farben und um diese werten zu können, müssen an den farblich passenden Seiten gleichfarbige Fische angelegt werden. Ist ein Korallenplättchen dann so komplett umlegt, kann es umgedreht werden und ist am Ende X Punkte wert. Je mehr Fische nötig waren, desto mehr Punkte bringt es ein. Abschließend wird einer der an der Fertigstellung beteiligten Fische auf das Plättchen gelegt und ist somit raus aus dem Spiel – macht aber so auch wieder Platz für andere. Es kommt durchaus vor, dass mehrere Korallenplättchen benachbart zugleich fertiggestellt werden könnten. Dann muss die Reihenfolge gut beachtet werden, denn sobald ein Fisch „weggenommen“ wurde, steht er ja nicht mehr für die Komplettierung eines eventuell benachbarten Plättchens zur Verfügung.
Um dem Knobelprozedere ein wenig zu helfen, gibt es Muscheln als Boni. Die erhält man (zwei zu Anfang) sobald ein Korallenplättchen komplettiert wurde. Sie ermöglichen es einen platzierten Fisch, der normalerweise bis zum Spielende oder einer Korallenfertigstellung am Platz festgenagelt ist, zu verschieben. Ausserdem kann man mit ihnen eine der Auslagen erneuern.

Die andere Art Punkte zu generieren, ist es eben den Lebensraum zu fördern. Dazu wird die Bedingung auf den entsprechend gelegten Plättchen erfüllt, z.B. drei gleichfarbige Korallenplättchen in gerader Ausrichtung oder zwei Sets aus verschiedenfarbigen Fischen auf dem gesamten Tableau zu haben u.v.a. Nach Erfüllung werden diese ebenfalls umgedreht, aber kein Fisch auf sie gelegt.
Ferner gibt es zwei Endsiegpunkte-Karten, die ihrerseits vorgeben zu welchen Bedingungen sie zusätzlich Punkte versprechen (z.B. Fische farblich passend auf komplettierte Korallen zu legen).

Das Spiel bietet seichte bis tiefgehend taktische Unterhaltung, je nach Vorgehensweise und Spielbesetzung. Extremgrübler haben hier die Chance den an sich zügigen Spielablauf auszubremsen, ansonsten dauert eine Partie selten länger als ca. 40min.
Die Spielkomponenten des Prototypen sind schon sehr weit fortgeschritten und können eigentlich kaum noch verbessert werden. Alles macht einen sehr ordentlichen und wertigen Eindruck. Die Fisch-Meeples sind dabei allerliebst^^. Die Vorab-Anleitung gibt auch ein gutes Bild ab und bedarf nur kleinsten Korrekturen und nimmt die Spieler dabei auch schon auf eine leicht verständliche Weise mit.

Spielerisch kann es in Partien zu Zweit, wie auch zu Viert überzeugen, wobei die Vollbesetzung eventuell etwas langatmiger wirkt – zu Dritt wäre sicherlich das Optimum. Beginnt das Spiel zunächst vermeintlich leicht, entwickelt sich bald eine Knobelmaschine, denn es will gut vorausgeplant werden. Da die Fische an sich nicht wegbewegt werden können und die Plättchen oft erstmal sehr gut auf dem Tableau wirken, sind sie später vielleicht eher hinderlich. Nun gilt es sie schnell zu komplettieren, also Fische drumherum zu platzieren. Aber nur, wenn diese auch in der Auslage zur Verfügung stehen und die Mitspieler sie ruhen lassen^^. Indirekte Interaktion und eine Portion Glück gehören also auch dazu.
Insgesamt aber, erwartet eine erfolgreiche Partie das solitäre Vorausdenken und räumliche Vorausschauen. Welche Korallen passen am besten wo hin und zueinander und wie kann ich die Fische so platzieren, dass sie unter Umständen für mehrere Fertigstellungen parat“schwimmen“ (-stehen^^). Das alles natürlich unter der ständigen Punktegierhatz durch die verschiedenen Bedingungen, die man sich aber ja selbst auflädt – man muss ja nicht so viele Lebensraum-Plättchen nehmen.

Rundum macht es einen Heidenspaß sich hier durch zu knobeln. Und auch weniger erfahrene Spieler kommen nach einer Probepartie gut rein und haben ihre Freude daran. Meeresprofis variieren die Anzahl der Plättchenauslage.
Die Crowdfunding-Kampagne sollte man auf jeden Fall im Auge behalten. Neben dem schon enthaltenen Solo-Modus gibt es dort auch noch gleich (Mini-)Erweiterungen zum Spiel und feine Aufwertungen.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://boardgamegeek.com/boardgame/428440/shallow-sea
HP: https://badcomet.co/products/shallow-sea
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 16 Fotos]

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