(P)Review: „Phoenix Point (PC; pre-Alpha)“

2022 wird ein Virus aus dem dahinschmelzenden Permafrost freigesetzt, der fast die gesamte Menschheit ausrottet bzw. mutieren läßt. In wenigen, befestigten Zufluchtsorten retten sich die Überlebenden und bilden Gemeinschaften, die sich rasch stark voneinander unterscheiden. Bis auf das gemeinsame Ziel, sich gegen die Monstren und den Virus zu erwehren, haben die Gruppierungen nicht mehr viel miteinander zu tun. Da kommt die eilig zusammengestellte Organisation der „Phoenix Point“ genau richtig, um weltweit einzugreifen, wo die Mutationen überhand nehmen und die Forschung voranzutreiben, in der Hoffnung Gegenmittel zu finden oder zumindest genügend Schlagkraft zu entwickeln, um sich wehren zu können.

In der Pre-Alpha ist noch nicht viel von den Gesamtzusammenhängen und den individuellen Geschichtsschnipseln zu sehen, aber es wird bestimmt Fraktionen geben, die sich unterschiedlich spielen lassen bzw. sich verschieden verhalten (eigene Ideologien, eigene Forschungsbereiche, Geheimnisse,…) und so entweder für variantenreiche Kapitel oder entsprechenden Mehrspielwert sorgen.
Der Spieler übernimmt eine Zelle der Phoenix Point – Organisation und muss bald feststellen, dass sonst keine der anderen Zellen mehr reagiert. Auch hier ist also Potential für einige Nebenstränge, Missionen und Aufgaben.

Weitere Pläne, die schon im aktuellen Build zu erkennen sind, betreffen die riesigen Bossgegner, die turmhoch auf die Einheiten des Spielers losgehen. Um diese zu besiegen, muss das spieleigene Körperteil-Zielsystem hergenommen werden. Hierbei kann beim Anvisieren die Maus über das Monster bewegt und so einzelne Körperteile hervorgehoben werden, die dann beschossen werden, um das Monster zu schwächen. Bis auf manche noch zu harte Panzerungen, funktioniert dies schon sehr eingängig und gut. Die Bereiche werden deutlich in gelb-orange-rot – Tönen hervorgestellt und ein Klick sorgt für das Beharken mit entsprechender Munition.
Die ist übrigens schnell aus und Vorratskisten sind zwar gut verteilt und bieten verschiedenste Nachfüllpacks, sind aber auch meist an monsterverseuchten Stellen platziert.

Die eigenen Einheiten – aktuell immer 4 plus Fahrzeug – steuern sich, wie man es aus XCOM gewöhnt ist. Jede Figur zeigt bei Aktivierung den Bereich an, in den sie sich bewegen und eine Aktion (Schiessen, Heilen,…) ausführen kann und wohin sie sich (weiter) bewegen kann, ohne dann noch etwas anderes machen zu können. Mit Links-Klick wird die Richtung gewählt und mit Rechts-Klick die Bewegung ausgeführt, dito entsprechende Aktionen.
Natürlich gibt es auch einheitenspezifische Sonderfähigkeiten, z.B. kann der Techniker Geschütze aufstellen, ein anderer Soldat kann zusätzliche Bewegungen ausführen, wenn er Willenspunkte opfert und der Jumpjet-Soldat springt schön weit und hoch^^. Erhaltene Schäden und Verletzungen werden auch bekannt angezeigt und wenn alle Teile des Lebensbalkens fort sind, stirbt die Figur. Davor aber kann sie auch durch Körperzonentreffer in Mitleidenschaft gezogen werden, z.B. wenn beide Hände oder Arme schwer verletzt sind, lässt sich keine Waffe mehr tragen!

Im fertigen Spiel bzw. späteren Builds soll dann auch die sogenannte Geosphäre verfügbar sein, welche es ermöglicht einen strategischen Blick auf das Weltgeschehen zu erlangen und Operationen, Ausbauten, Forschungen und Missionen zu planen. Kontakt mit den anderen Zufluchtsorten aufnehmen, mögliche Bergungsmissionen entdecken und spezielle Standorte für das Phoenix Project finden sind weitere spielrelevante Optionen – man darf gespannt sein.
Besonders schick und herausfordernd wird auch die Idee sein, dass das Virus sich dem Spielgeschehen anpassen soll. Je nach Entwicklung und Fortschritt, wird der Spieler dann auf den Schlachtfeldern gänzlich neue und unerwartete Überraschungen vorfinden – hoffentlich dann auch mit entsprechenden Belohnungen, die sind aktuell nämlich noch überhaupt nicht vorhanden.

Beeindruckend vorhanden ist aber schon das Grafikgerüst, das für einen Runden-Taktik-Titel sehr schöne Level gestaltet. Auch die Figuren-Animationen und Effekte machen etwas her – nur sollte man nicht zu nah an die Mutanten gehen, dann wird die Grafik etwas matschig, apropos, zur Zeit lässt sich nicht sehr nahe ans Geschehen zoomen, das wird sich hoffentlich noch ändern. Die vertonten Briefings und Soundeffekte passen ebenfalls schon wunderbar zur Atmosphäre und untermalen das Geschehen.
Einige Fehler finden sich natürlich noch im aktuellen Build, aber schliesslich handelt es sich hier ja auch noch um eine pre-Alpha, also ist das durchaus legitim und wirkliche Spielaussetzer oder Abstürze waren nicht zu verzeichnen!

Leider verschiebt sich der geplante Release, wegen erhöhten Produktionsaufwandes, auf 2019. Andererseits heisst das natürlich noch mehr Zeit für das Team und vielleicht noch mehr Goodies für das Spiel^^. Vorgenommen hat sich das Team viel und wenn es dem aktuellen, positiven Eindruck mit dem Endprodukt gerecht wird, haben die Spieler etwas zu feiern :)!
Das Spieluniversum soll zudem noch mit weiteren Inhalten ausserhalb des Spiels gefüllt werden, z.B. durch Romane! Hinweise zu spannenden Lesestoffen bieten einige Kostproben in den Archiven auf der Entwickler-HP.
Insgesamt macht das Spiel jetzt schon einen sehr guten Eindruck und würdig sich mit XCOM – schliesslich ist bei Phoenix Point der geistige Vater der bekannten Serie Urheber – zu messen!

 
Wertung:
Spielspaß: 5 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: PC
USK: –
Publisher: Snapshot Games

 

Screenshots:

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Eine Antwort

  1. 2. März 2020

    […] Retail-Version hat nochmal ordentlich zur Alpha (Review) draufgelegt und präsentiert sich voller Stolz als feine Alternative zum grandiosen Original […]