Review: „Ceres“

Die Menschheit hat es geschafft ein Portal im All zu erschaffen, mit dem sie fremde Galaxien erforschen können. Dummerweise erleidet dieses einen Defekt und schaltet sich seit dem wahllos zu allen möglichen und unmöglichen Universen und bringt damit Völker und Kulturen in die heimische Galaxie, die sich so gar nicht grün sind und damit die Zerstörung aller als ihr oberstes Ziel sehen.

Als junger Captain eines kleines Raumschiffs von der Erde, die alsbald vernichtet wurde, treiben wir nun diesem 3D-Taktik-Abenteuer-Geschehen entgegen.

Durch Lösen und erfolgreichem Abschliessen von Missionen wird man in der Story immer weitergeführt und erfährt vielerlei Wissen um die neue Welt(raum)-Ordnung und natürlich um Bekanntschaften mit anderen Captains und selbstredend reichlich Upgrades. Dies geht so weit, dass man später sogar mehrere Geschwader kommandieren kann und feindliche Schiffe nicht nur zerstören, sondern auch via künstlicher Intelligenz hacken und übernehmen kann.

Von statten geht dies alles in einer 3D-Rundumsicht und per Mausklicks, doch leider auf gar nicht so intuitive Weise, wie die Werbung es versprach!
Das quasi-Tutorial versucht die Steuerung zu erklären, doch schafft hier kaum Hinweise, wie es denn wirklich von statten gehen soll und so hängt man unwillkürlich dar im All, bewegungs- und hilflos – und das All in Ceres ist riesig, zu erkunden gäbe es viel. Nach vielem Herumtesten und „Knöbbsche drügge“ kommt man dann doch auch mal an einem Ziel an und versucht Aufgabengemäß Feindschiffe zu zerstören. Und so geht es schliesslich auch nur weiter….die Story wird dabei meist textuell vorgestellt und fühlt sich gar nicht mehr so spannend an, wie eingangs erwartet. Zonen befreien und das eigene Schiff als Hauptquartier zu entwickeln und zu schützen sind die Hauptaufgaben. Die langen Wartezeiten zwischen den Punkt-zu-Punkt-Flügen lassen sich mit dem Versuch Forschungen zu betreiben gelegentlich überbrücken. So kommt man zu besserer und fortschrittlicherer Ausrüstung.

Neben der perfiden Steuerung erwartet einen auch ein eher tristes All, denn die Grafiken der Screenshots zeigen Nahaufnahmen besonderer Erlebnisse. Im Schnitt „düst“ man aber gelangweilt durch die Schwärze und erfährt hübsche Details und (dann doch) gut Gezeichnetes nur in Kollisionsnähe.
Die Grafik ist daher leider nur im unteren Durchschnittsbereich anzusiedeln, da wäre leicht viel mehr drin gewesen.
Der Sound ist dann auch eher eine Reminisenz an die 70er, da ein „zisch“, „surrrr“, „piiing“ wohl einem „PONG“ Konkurrenz macht, aber keinem orchestralen SciFi-Sound gleicht.
Die Navigation und generelle Steuerung per „point’n’click“ funktioniert soweit recht gut, wenn man denn weiss, was man macht und wo es „lang geht“, wie gesagt, intuitiv ist anders.

So bleibt leider nur eine sehr gute Idee – die Pressetexte und Vorhaben der Entwickler lesen sich ja auch fantastisch!!!! -, die nicht konsequent zu Ende gedacht bzw. gebracht wurde und so einige Wochen mehr an beta-testing gebraucht hätte, denn da wären allein die Steuerungs“dysfunktionen“ bestimmt aufgefallen.
Insgesamt sehr schade, denn die Komplexität des taktischen Abenteuers könnte durchaus überzeugen, wenn, ja wenn eben einiges anders wäre…

 
Wertung:
Spielspaß: 2 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: PC / Steam
USK: 12
Publisher: Iceberg Interactive

 

Screenshots:

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