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Kolejka: In dieser Schlange warten Sie lange!

Spielerische Zeitgeschichte: In dieser Schlange warten Sie lange!

“Auf Marx und Pfennig: Im Realsozialismus der 80er Jahre ist „Shopping“ ein ganz besonderes Konsumerlebnis. Beim Familienspiel „Kolejka“ von HUCH! & friends brauchen die Spieler Glück, Gewitztheit und Stehvermögen, um an die benötigten Waren zu kommen. In der Ära der Planwirtschaft wird selbst der Einkauf alltäglicher Dinge zum Abenteuer – Schwarzmarkt und Leihkinder inklusive.
Bei Kolejka (polnisch für „Warteschlange“) erhält jeder Spieler zunächst einen Einkaufszettel, zum Beispiel mit dem Auftrag seine Datsche neu einzurichten. Die dafür nötigen Artikel gibt es in den Läden auf dem Spielplan – theoretisch. In der Praxis herrscht in den Schaufenstern meist gähnende Leere. Um an Waren zu kommen, müssen die Spieler ihre Figuren reihum in den vielversprechendsten Warteschlangen postieren. Erst wenn alle Einkaufswilligen platziert sind, kommt die Lieferung. Allerdings erhalten weder alle Geschäfte Warenkarten, noch sind diese in ausreichender Stückzahl für alle Kunden vorhanden.

Was passiert, wenn alle etwas wollen und es nicht genug zu kaufen gibt? Es wird gedrängelt. Durch das Ausspielen von Handkarten versucht jeder, die Position seiner Figuren in den Warteschlangen zu verbessern. Mütter mit Säuglingen dürfen zum Beispiel ganz nach vorne – auch wenn die Babys nur geliehen sind. Wer Beziehungen hat, weiß im Voraus, was bei der nächsten Lieferung kommt. Und manch einer eilt sogar schon vor Ladenöffnung mit Bückware nach Hause, die unter der Theke hervorgezaubert wird. Die Geschäfte öffnen erst, wenn alle ihre Karten ausgespielt oder gepasst haben. Dann zeigt sich, wer durch geschicktes Taktieren das ein oder andere ergattern konnte. Was man für die eigene Einkaufsliste doch nicht braucht, findet Absatz auf dem Schwarzmarkt.

Der erste Spieler, der beim Einkauf nach Plan(-Wirtschaft) seine Shoppingliste komplettiert, entscheidet Kolejka als Held des Konsums für sich.

Kolejka, der Gewinner des polnischen Spielepreises Gra Roku 2012, lässt auf humorvolle Weise den Irrsinn des Alltags im Polen der 1980er Jahre wieder auferstehen. Die deutsche Ausgabe ergänzt das Ostblockerlebnis vom Shoppen unter erschwerten Bedingungen um einige ostalgische Elemente aus dem real existierenden Sozialismus ostdeutscher Prägung.”


 
[Pressemitteilung]

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