Voll verplant
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In Berlin, Madrid, Amsterdam oder Paris gilt es mit Hilfe der teils verwirrenden Streckenplänen für jede Bahnlinie die Endstation zu erreichen. Dazu werden Zahlenkarten aufgedeckt, die vorgeben, wie viele Kreuze pro gewählter Strecke gesetzt werden dürfen. Doch Vorsicht, denn die verschiedenen Strecken überschneiden sich auch vielerorts und so kann ein gesetztes Kreuz der einen Strecke, die kreuzende Strecke unter Umständen blockieren. Denn sobald auf ein schon gesetztes Kreuz gestoßen wird, muss die aktuelle „Fahrt“ unterbrochen werden.
Gottseidank gibt es ab und an auch Sonderkarten, die bei so vertrackten Streckensituationen helfen können. Mal darf ein vorhandenes Kreuz übersprungen werden, mal ein einzelnes Kreuz beliebig gesetzt werden. Ein Umsteigen ist auch möglich, dann wird anstatt eines Kreuzes eine Zahl eingetragen, die den angeschlossenen Verbindungen entspricht – hierfür gibt es am Ende Extrapunkte! Wird die „6“ gezogen, muss nach der Aktion der Kartenstapel neu gemischt werden.
Jede Zahl muss in einen Waggon der jeweilig benutzten Strecke eingetragen werden und die Felder-Anzahl ist hier stark begrenzt. Es ist kaum möglich eine Strecke bis zum Ende mit Kreuzen zu versehen, ohne durch das Überschneiden oder parallele Verlaufen von anderen Strecken. Das Setzen von Kreuzen bei anderen Strecken hilft daher beim Vollenden aller Strecken.Dies genau im Blick zu haben und vorausschauend zu planen ist der Knackpunkt am Spiel, denn Fortuna mischt sich laufend ein, wenn die nächste Karte vom Nachziehstapel gezogen wird.
Am Ende gewinnt, wer durch abgeschlossene Linien und eventuelle Boni die meisten Punkte machen konnte.Fast die volle Punktzahl für ein an sich seichtes Spiel. Aber es steckt eben doch mehr in der kleinen Schachtel, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Es ist sicherlich auch ein Familienspiel und es können auch Kinder teilhaben, doch ein Leichtgewicht ist es deswegen bei weitem nicht. Es gehört zwar auch etwas Glück dazu, wenn die Karten so gar nicht mitspielen wollen. Aber im großen und ganzen ist es doch ein recht taktisches Optimierungsspiel.
Es muss gut aufgepasst und eben vorausschauend agiert werden, um die vielen Strecken und deren Überschneidungen stets gut im Blick zu haben. Wo, wann, welche Kreuze zu setzen sind, damit man sich auch ja keine andere Strecke verbaut oder einem die Waggonplätze ausgehen, so dass eine Strecke gar nicht mehr bearbeitet werden kann…so viel zu tun und wie so oft bei derlei Spielmechaniken, so wenig Zeit (Aktionen) dafür.
Aber es macht, vielleicht gerade deswegen, sehr viel Spaß. Man ist laufend gefordert und wenn es einmal nicht so rund läuft, kann in einer nächsten Partie ganz anders herangegangen werden. Außerdem gilt es ja vier verschiedene Strecken zu meistern, also gibt es auch länglich genug zu tun.
Rundum also ein tolles, kleines Spiel, nicht nur für zwischendurch!
5 von 6 Punkten
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