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Mythwind

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      Ein sagenumwobenes Tal wird von euch bei einer Wanderung entdeckt und die fantastischen Bewohner laden euch zum Bleiben ein. Fortan helft ihr beim Aufbau einer Gemeinschaft. Waldgeister und Dorfleute arbeiten gemeinsam daran ein Dorf zu errichten und jeder geht einem speziellen Beruf nach.

      Das umfangreiche Spielmaterial benötigt so einigen Platz auf einem großen Tisch, dafür geht die Vorbereitung relativ zügig vonstatten. Ihr sucht euch jeder einen Beruf aus (Grundspiel: Handwerker, Händler, Farmer, Waldläufer) und lest die jeweils eigene kurze Zusatzregel.

      Das Spiel verläuft rundenweise über einen Tag. Dieser ist in eine Morgenstunde, die Mittagszeit und den Abend unterteilt. In den jeweiligen Phasen werden unterschiedliche Aktionen ausgeführt, die aber aufeinander aufbauen. In der Regel wird am Morgen der Tag vorbereitet, z.B. eine Route im Wald planen (Waldläufer). Mittags werden die Aktionen ausgeführt und am Abend abgerechnet.

      Da das Spiel kein wirkliches Ende hat und es somit keine Gewinner oder Verlierer gibt, könnt ihr euch gemütlich durch die begleitende Geschichte arbeiten.

      Die Kooperation beschränkt sich auf gemeinsame Entscheidungen das Dorf betreffend, also z.B. welche Ressourcen vordergründig gesammelt werden sollten oder welches Gebäude gebaut wird. Ansonsten spielt eigentlich jeder für sich.
      Da habt ihr auch genug zu tun. Denn ihr wollt ja euren Beruf richtig ausüben und voranbringen. Auch die Abenteuer, welche ab und an zu bewältigen sind, obliegen dem jeweiligen Mitspielenden allein.
      Natürlich kann man sich bei möglichen Belohnungen für die allgemein gewinnträchtigste entscheiden.

      Die Berufe haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, so ist z.B. der Farmer mit einer 1 von 5 bewertet, spielt sich also besonders leicht.
      Wobei die Schwierigkeit bei allen Berufen eigentlich nur darin besteht die Anfangshürden zu meistern. Nach einigen Runden und genauerem Verständnis der jeweiligen Regellektüre ist der Spielablauf insgesamt auf Familienspiel-Niveau. Somit also auch für ein breites Publikum interessant.

      Je weiter ihr fortschreitet, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich auch durch neue Gebäude im Dorf. So bringt die „Lehmgrube“ relativ früh einen hohen, passiven Wert mit sich. Ihr erhaltet am Jahreszeitenende eine extra Zielkarte, Gold und Rohstoffe.

      Die Gebäude entwickeln sich anhand eines Fortschrittbaumes, d.h. es muss erst Gebäude A errichtet worden sein, bevor das nachfolgende, bessere Gebäude B gebaut werden kann.
      Ähnlich ergeht es auch den Spieler mit den Berufen. Besondere Eigenschaften, die das Arbeitsleben erleichtern können nach und nach freigeschaltet werden. Anfänglich wirken diese eher unerreichbar teuer, aber das gibt sich mit der Zeit. Dies ist eine der Methoden der Autoren dem Spiel eine Langzeitmotivation mit zu geben.

      Eine weitere ist die erzählte Geschichte. Dazu werden immer wieder Ereigniskarten aktiviert, die die Geschichte um das Tal und seine, teils heimlichen, Bewohner ausschmücken.

      Über das Spiel hinweg werdet ihr laufend beschäftigt sein. Manche sind etwas schneller mit „ihrer Runde“ fertig, andere brauchen etwas länger, um alles durch zu planen. Derlei Wartezeiten zwischendurch fallen aber nicht besonders ins Gewicht.

      Die sehr hübschen und überwiegend wertigen Spielkomponenten üben zudem ihren Reiz auf das Spielerauge aus. Hieraus ergibt sich auch eine genehme, atmosphärische Immersion.

      Da sich das Spiel jederzeit pausieren lässt, entsteht auch nie ein Zeitdruck – könnte man es ja doch theoretisch unendlich spielen. Dazu hat jeder von euch einen eigenen Kasten, indem das Material sortiert verstaut werden kann. Beim nächsten Mal, wird genau an der so gespeicherten Stelle weitergemacht.

      Eine interessante Spielmechanik, wie man sie sonst nur von Handy-Spielen kennt. Sogenannte idle-Games bei denen man unendlich spielen kann, z.B. Farmville. Im Verlauf schaltet man immer mehr Zusätze frei und kann natürlich auch weitere hinzukaufen. Auch hier gibt es schon einige Erweiterungen und noch mehr ist geplant.

      Durch ein entspanntes „vor sich hin“-spielen und mit interessanter Geschichte sowie tollem Material garniert, macht Mythwind durchaus über mehrere Spieletreffen hinweg Spaß.
      Und wen der aktuelle Beruf nicht mehr so reizt, wechselt diesen einfach. Zum Beispiel mit der ersten größeren Erweiterung, da gibt es die Wirtin mit neuen Herausforderungen.

      Der gemeinsame Aspekt bezieht sich zwar nur auf das Ausbauen des Dorfes, aber dennoch kann jeder durch seine Berufe indirekt dazu beitragen. Denn es wird nach und nach immer mehr Geld verdient und damit lassen sich die nötigen Ressourcen anschaffen.

      So spielt jeder für sich, aber doch zusammen. Und die Berufe sind interessant umgesetzt und machen optisch wie auch taktisch Sinn. Man kann alles logisch nachvollziehen und wiedererkennen.

      Rundum also ein etwas anderes und eher ruhigeres Spiel, aber auf jeden Fall ein lohnendes.



























      • Dieses Thema wurde geändert vor 2 Wochen, 5 Tage von admin.
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