Heimspiele.info

Blood Rage

Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)
  • Autor
    Beiträge
  • #31233
    admin
    Administrator

      Als Anführer ihres Wikinger-Clans müssen die Spieler durch vielfältige Aufgaben Ruhm erlangen, um bei Spielende erfolgreich zu gewinnen.

      Dazu wird in den drei Runden (à sechs Phasen) zunächst immer eine Drafting-Sequenz durchgeführt, in der die Spieler von 8 Karten eine behalten, den Rest reihum weitergeben, bis jeder schließlich 6 Karten behält und den Rest abwirft. Dadurch wird eine gute Durchmischung sichergestellt und zudem eine erste taktische Vorausschau von den Spielern, bei der Wahl der richtigen Karten für die eigene Taktik, erwartet.

      Hiernach folgen mögliche Aktionen, gemäß dem jeweiligen Wut-Wert („rage“ = Wut) der Spielercharaktere. Jede Aktion „kostet“ Wut und durch diese wird ermöglicht, dass Figuren auf das Spielbrett gestellt bzw. diese dort bewegt werden können. Eigene Fähigkeiten können durch Karten aufgewertet, geheime Aufgaben ausgelegt und Gebiete können geplündert werden – hier können sich auch Spieler aus angrenzenden Gebieten mit einbringen, dann gewinnt, wer die höchsten Kampfwertkarten ausspielt.

      Abschließend werden Karten nachgezogen und mögliche Aufgaben gelöst. Dann wird noch festgestellt, welches Gebiet als nächstes während Ragnarök zerstört wird und verstorbene Einheiten kommen ruhmreich aus Walhall wiederkehrend zu ihren Spielern zurück. Das Sterben ist hier also nicht endgültig, wird aber gefördert durch die immerwährende Vergabe von Ruhmpunkten.

      Nach drei Zeitaltern (Runden) endet das Spiel und es gewinnt, wer den meisten Ruhm erhalten hat.

      Entgegen dem Titel ist das Spiel letztenendes gar nicht so blutrünstig, denn es kommt eher einem Optimierungsspiel, als einem reinen Kampfspiel, gleich. Es wird natürlich viel gekämpft und gestorben, doch das ist Mittel zum Zweck und in der Kultur der Wikinger als normal und ehrenhaft betrachtet. Und genau dies wird hier thematisch kopiert.

      Die Mechanismen des Spiels greifen nahtlos ineinander und bescheren so den Spielern ein abwechslungsreiches Erlebnis. Durch das anfängliche Drafting der später einzusetzenden Karten kann schon viel vorbereitet werden – Neulinge erleben hier das Entdecken der möglichen Strategien und Spielmechaniken „on the fly“, was aber auch bisher in Testspielen sehr positiv, da besonders spannend, aufgefasst wurde. Vielspieler erfreuen sich hier an später aufkeimenden Plänen.

      Spannend ist dabei zum Beispiel auch die Möglichkeit bei Plünderungen mit Absicht unterlegen zu sein. Da gibt es so Kartenfähigkeiten, die extra viel Ruhm für das walhallische Hinraffen bringen. Dies darf gerne als Optimierung für den (Ruhmes-)Punktehaushalt verstanden werden.
      Hinzu kommt, dass die Clan-Werte (und Fähigkeiten) durch Plünderungsaktionen nicht nur verstärkt werden, sondern diese Aufwertungen auch neue, weitere Figuren ins Spiel bringen können. So kann ein:e Spieler:in so auch fantastische Monstren zu den eigenen Truppen addieren.

      An dieser Stelle sei dann auch die Komponentenwertigkeit erwähnt. Die Miniaturen sind allesamt sehr detailliert gestaltet und thematisch hübsch anzusehen. Die Gestaltung der Karten und Grafiken ist ebenfalls sehenswert. Das Spielbrett wirkt zunächst eher eintönig, aber dies ist Mittel zum Zweck, denn es soll vom laufenden Geschehen der vielen Aktionen auf dem Brett nicht ablenkend wirken.

      Der Spielzugang ist mit der recht verständlichen Anleitung relativ einfach und führt mit der ca.-Spielzeit von gut 90min. durchaus auch zu mehreren Partien am Stück.
      Spieltiefe und Interaktion, Kurzweil und Attraktivität bescheren dem Spiel damit eine verdiente Wertung!

      5.5 von 6 Punkten

    Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)
    • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.

    Comments are closed.

    Deutschlands einzige werbe- und kommerzfreie und völlig unabhängige Brett- und Kartenspiel-Community!