Review: „Gott, du kannst ein Arsch sein! (DVD)“


Titel: Gott, du kannst ein Arsch sein!
Format: DVD
Release: 12.03.2021
FSK: 6
Bild: 2,39:1 (Breitbild)
Audio: dt.: Dolby Digital 5.1
Lauflänge: 94min.
Cast: Til Schweiger, Heike Makatsch, Benno Fürmann, Max Hubacher, Jasmin Gerat, Jürgen Vogel, Sinje Irslinger, Inka Friedrich, Dietmar Bär, Moritz Bäckerling, Jonas Holdenrieder, Ileana Florentina Tautu
Regie: André Erkau
Extras: Interviews, B-Roll
Publisher: Leonine Studios
IMDB: https://www.imdb.com/title/tt11458628/?ref_=fn_al_tt_1
OFDB: https://ssl.ofdb.de/film/345757,Gott-du-kannst-ein-Arsch-sein

Fazit Film:
Ein wunderschön gedrehter Film – inspiriert vom gleichnamigen Buch mit der wahren Geschichte von Stefanie Pape, aufgeschrieben von Frank Pape – der sich mit dem Thema Krebs-Tod und der noch verbleibenden Zeit und wie man diese verbringt auseinandersetzt.
Es ist nicht der erste Film zum Thema und wohl, wegen der noch nicht in den Griff zu bekommenden Krankheit, leider auch nicht der Letzte. Aber dieser ist doch durch seine Protagonisten und dem fast lockeren Umgang mit der unabwendbaren Tatsache angenehm anders. Traurig allemal und es wird immer wieder viele feuchte Augen in vielen Szenen geben, aber nie über das erträgliche Maß hinaus. Es gibt immer wieder klare Momente, Wahrheiten und vor allem auch lustige Anteile im Film, so dass man den Roadtrip der Hauptdarstellerin immer gerne begleitet.

Das 16jährige Mädchen Steffi schliesst gerade die Schule ab, strebt eine Ausbildung zur Polizistin an und feiert einfach ihr Teenie-Leben, als plötzlich die Diagnose, durch einen Standardbluttest zur Aufnahme bei der Polizei, alles zu zerstören scheint. Geschockt und völlig konsterniert möchte sie nur noch raus und haut von zu Hause ab, Richtung Paris, ihren Mitschülern hinterher, im besonderen ihrem Freund. Diese sind auf der Abschlussklassenfahrt und die sollte etwas ganz besonderes werden, wollte Steffi doch endlich mit ihrem Freund schlafen und hat dazu romantisches in Paris geplant.
Die Eltern wollen sie natürlich nicht gehen lassen, da sie jederzeit zusammenbrechen könnte, immerhin prognostizierte die Onkologin nur noch wenige Wochen. Zudem soll die wenige Zeit noch gemeinsam verbracht werden, doch genau das will Steffi ja auch, nur eben auf ihre Weise…es ist ihr Leben! Zufällig trifft sie den, kurz zuvor im Zirkus kennengelernten, etwas älteren Steve wieder, der sie spontan fahren will. Und nun beginnt der Trip nach Paris über viele Landstrassen und Autobahnen.

Die Reise erlebt viele Unterbrechungen, Wirrungen und Erlebnisse, die alle Beteiligten prägen und über ihr Dasein und ihre Lebensentscheidungen nachdenken und diese neu beurteilen lassen.
Hier sei nicht mehr verraten, da der Film unbedingt geschaut werden will.

Viele naturschöne Landschaftsaufnahmen prägen das Bild, ruhige Kamerapassagen unterstützen die dargestellten Emotionen und die Geschichte erzählt sich recht kurzweilig, ohne dem Thema Abbruch zu tun. Sorgfältig ausgewählte Musik unterstützt das Erlebte und Gesehene und der immer sinnvolle Schnitt rundet die Produktion für den Zuseher ab.

Die Schauspieler gehen voll und ganz in ihren Rollen auf. Sehr genehm ist, dass die „grossen Namen“ (Schweiger, Vogel, Fürmann, Gerat, Makatsch) den Film nur mittragen, aber nie in den Vordergrund drängen. Der ist voll und ganz den Jungschauspielern überlassen und die kommen dem gerne und talentiert nach.
Die junge Hauptdarstellerin bringt ihre Rolle sehr glaubhaft auf die Leinwand bzw. den Schirm und geht altersgemäß mit dem Thema und dem Schauspiel um. Manches Gekicher zeigt halt das Alter auf, aber die nachgespielte Weisheit zeugt auch von viel (junger oder zu früher) Reife. Ihr Counterpart Steve ist schon welterfahrener als Schausteller eines Wander-Zirkus‘, aber dennoch ergänzen die beiden sich wunderbar und auch die Schauspielchemie passt sehr gut.
Wenn Herr Schweiger den Mund aufmacht, ist man automatisch, trotz aller bisherigen Errungenschaften, immer noch gleich an „Manta Manta“ erinnert und so nimmt man ihm zwar den besorgten Vater ab, aber nicht die verkörperte Rolle eines Pfarrers. Frau Makatsch (schon seit unserer gemeinsamen Schulzeit nie gemocht) muss auch keine überragende Leistung erbringen, aber ihrer Mutterrolle muss Respekt gezollt werden. Denn das Auf und Ab der Emotionen, die Verzweiflung, Panik, Trauer und Wut sowie die spätere Abgeklärtheit, das Verständnis und sogar wiedergefundene Freude wird wunderbar zum Zuschauer transportiert und vor allem geglaubt.

So schafft es das gesamte Ensemble und die Produktion dem wunderbaren Buch gerecht zu werden und hinterlässt den Zuschauer nachdenklich und traurig, aber auch voller Hoffnung. Nicht zuletzt auch durch die schönen Fotos im Abspann, die die echten Personen zeigen und da auch nochmal den Titel bestätigen, den sich viele Freunde und Bekannte der realen Protagonisten ebenfalls haben tätowieren lassen: Gott, du kannst ein Arsch sein!

Fazit Technik:
Technisch ist die DVD gut umgesetzt. Das Bild ist durchgehend gut und der Soundtrack ist immer passend gewählt. Als Extras gibt es Interviews mit dem Cast, die einiges Interessantes zu den Hintergründen der Filmprodution aufzeigen.
Der Publisher macht mit der Produktion (Pressung, Cover, Artwork, Trailer-Schnitt, etc.) alles richtig.

Wertung: 5.5 von 6

Screenshots:

Trailer:

 
genutzte Hardware:
– TV: Samsung TV UE32K5579SUXZG (32 Zoll, Full HD), Bluray-Player SONY BDP-s1700 Smart icos
– PC Desktop: Intel Core i7 8700K; nVidia GTX 1070; Bluray-Player Pioneer BDR-S09XLT, inkl. LEAWO Player-Software Version: V2.2.0.1; Windows 10 (64bit); Philips BDM4037UW/00 40″ Monitor (3840×2160)

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