Review: „Batman: Arkham Knight (XBOX ONE)“

In diesem die Trilogie abschliessenden Teil, findet der fledermaus-affine Protagonist sehr schnell heraus, dass ihm und Gotham noch nie so derbe mitgespielt wurde. Denn er hat es diesmal nicht nur mit einem stärkeren Scarecrow zu tun, der gleich zu Spielbeginn dafür sorgt, dass sein nun absolut tödliches Angstgas die ganze Stadt als Geisel nimmt und diese daher sofort komplett evakuiert werden muss. Sondern auch noch mit einem mysteriösen, weiteren Oberschurken, der sich zunächst nur als Arkham Knight zu erkennen gibt. Daneben fungieren auch weitere, lästige Bösewichte in der fast leeren Stadt herum, Pinguin, Riddler und Two-Face sorgen einerseits für actiongeladene Abwechslung, andererseits aber auch für reichlich Stress. Und den kann der angeschlagene Batman eigentlich überhaupt nicht gebrauchen, denn er wird in diesem Abenteuer schon mehr als genug gefordert.
Was ihm schon von Anfang zu schaffen macht und wie alles schliesslich ausgeht, wird hier natürlich nicht verraten^^!

Gotham City ist zwar evakuiert worden, aber ein paar tapfere Polizisten sind geblieben, allen voran natürlich Commissioner Gordon, der Batman hie und da zur Hilfe eilt – meist muss aber Batman natürlich rettend eingreifen :)! Weitere „gute“ NPCs sind da z.B. verstreute Feuerwehrmänner, die es in Nebenmissionen zu retten gilt, ansonsten finden sich an jeder Ecke die üblichen Schlägertrupps. Diese machen sich natürlich in der ganzen Stadt breit und fröhnen ihrem Verbrecher-Dasein, lassen sich aber auch durchaus einschüchtern, wenn Batman in Folge mehrere ihrer Gleichgesinnten ausschaltet, „spricht“ sich dies rum und in bestimmten Stadtvierteln zittern die Gangster um ihr klägliches Leben, wenn sie glauben, die schlagkräftige Fledermaus sei in der Nähe – alles u.a. durch den abgehörten Funk mitzubekommen^^.

Ganz hilfos sind diese Schergen aber auch nicht, werden sie doch meist vom geheimnisvollen Arkham Knight rekrutiert und dabei mit allerhand technischem Schnickschnack ausgestattet. So sieht sich Batman meist Unmengen von Drohnen gegenüber, die ihm in Panzer- oder Flugobjekt-Form ganz schön einheizen.
Da schlüpft er natürlich ins jederzeit herbeirufbare Batmobil und wehrt sich in dieser rollenden Festung, u.a. mit einem 60mm-Geschütz :)!
Der Haken: das Ding ist nicht sehr treffsicher und die Bewegung des Batmobil ist in Geschützform nur eingeschränkt möglich.
Eingeschränkt ist auch die Steuerung des Mobils überhaupt, denn die ist dermassen hakelig und empfindlich, dass man bei den vielen Verfolgungsjagden oder Fluchten selten vernünftig fahren kann und meistens gegen alles mögliche anstösst. Dieser so ungewollte Autoscooter-Effekt kommt durch die sehr auf Rennspiel-Profis ausgelegte Steuerung, wie es scheint, denn auch mit viel Übung entgeht man selten vielen Karambolagen mit parkenden Autos, Laternen oder gleich ganzen Geschäftsauslagen.

So macht das Spiel mit der Story, den vielen Nebenmissionen und der klassischen Batman-Atmosphäre vieles richtig, aber das Fahren vergällt einem so manche weitere Spielstunde!
Schick sind dagegen wieder die Nahkämpfe und die vielen hier einsetzbaren Gadgets, die jedes Batman-Fanherz höherschlagen lassen^^.
Wie immer kann sich unser Held dabei geschickt durch ganze Gegnerhorden prügeln, aber es sollte auch ein wenig auf die richtigen Momente geachtet werden, um den Kombo-Meter konsequent aufzufüllen, um noch effektiver und spektakulärer zuzuhauen. Natürlich kann auch wieder unterhalb von Laufrosten geschlichen oder heimlich von oben Attacken gestartet werden, um die Gegner einzeln auszuschalten.
Die wenigen Bosskämpfe erwarten dabei ein geschultes Auge, die richtige Angriffsstrategie und viel Geduld – und u.U. auch einen Zahnschutz, damit das „in die Tischplatte beissen“, nicht so weh tut, wenn es mal wieder nicht klappt. Der Schwierigkeitsgrad ist stellenweise recht happig, schwankt aber insgesamt im Spiel.

Technisch und grafisch zeigt sich das Spiel von einer guten Seite und die paar wenigen Wehwechen (auf der Konsole) seien mal unerwähnt.
Die musikalische Untermalung sowie die Soundkulisse sind toll und die vielen gesprochenen Texte erste Klasse.
Die Steuerung ist teil-intuitiv, auch für Konsolenveteranen, da manch gewohntes sich hier nicht wiederfindet (z.B. die Bremse beim Batmobil, da drückt man vergeblich die linke Taste und holt immer nur das Geschütz hervor).

Abschliessend kann man aber attestieren, dass hier insgesamt wieder eine tolle Folge produziert wurde und ein weinendes Auge blickt dem Abschluss hinterher – oder doch nicht? *GGG*

 
Wertung:
Spielspaß: 5 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: XBOX ONE
USK: 16
Entwickler: Warner Bros. Games

 

Screenshots:

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