Improvisationskunst auf hohem Level

+++ „MY SON hat all diese Eigenschaften, die dir lange im Gedächtnis bleiben werden.“ cines.com +++ „Dieser Film […] offenbart die Vielseitigkeit von James McAvoy und er wird einem stets als sehr talentierter und kompetenter Schauspieler in Erinnerung bleiben.“ fictionhorizon.com +++

MY SON
Ab 10. März 2022 als DVD und Blu-ray erhältlich.
Seit 24. Februar 2022 bereits digital verfügbar.

„Jeder Schauspieler und jede Schauspielerin war sicherlich schon einmal in dieser Situation: Der Kollege oder die Kollegin vergisst die Zeilen, oder man vergisst diese selbst, und schon muss eine Improvisation her. Ein Text, der so nicht gedacht war, aber passt. Manchmal vielleicht auch nur als Mittel, den Regisseur zu ärgern wie in „Das Imperium schlägt zurück“, wo Prinzessin Leia Han Solo ihre Liebe gesteht mit einem „Ich liebe dich“ und er antwortet „Ich weiß“ anstelle von „Ich liebe dich auch“, wie es eigentlich im Drehbuch stand. Aber es ist nicht nur ein Mittel, die Filmcrew in den Wahnsinn zu treiben, denn durch Improvisation entstanden einige der bekanntesten Filmszenen, die so nicht im Drehbuch niedergeschrieben waren. Zum Beispiel Heath Ledger in „The Dark Knight“, wenn der Joker das Krankenhaus verlässt, dass eigentlich in die Luft fliegen sollte, doch die Pyrotechnik kam nicht auf Punkt und so steht der Joker achselzuckend vor dem Gebäude, bis dann doch alles in die Luft fliegt. Glorreich improvisiertes im Charakter bleiben und agieren von Heath Ledger. Wenn Improvisation im Spielfilm als Methode eingesetzt wird, dann meist als „Mittel der Unmittelbarkeit“, um Aspekte des „wahre Leben“, authentische Charaktere und natürliche Sprache einzufangen – aber auch einfach natürliche Reaktionen und Realität abzubilden. Dabei können diese Improvisationen ganz unterschiedliche Formen annehmen, ob Überbrückung oder Textvergesser, ob spontane Eingebung oder beeindruckende Natürlichkeit oder einfach eine gegebene Situation, in der die eigene Filmrolle stur nicht abgelegt wird.

In MY SON wusste James McAvoy vorab nur grobe Handlungsstränge, das Drehbuch wurde ihm nicht gegeben. Alle um ihn herum handelten nach Vorgaben und mussten zwangsweise improvisieren, wenn McAvoy vom Drehbuch, welches er ja nicht kannte, zu sehr abwich. Beeindruckend ehrlich, fast schwerelos, bewegt sich James McAvoy als verzweifelter Vater Edmond durch die Tragik der Entführung seines einzigen Sohnes. Wie von Sinnen und voller Wahn geht er den Spuren nach, äußert Verdächtigungen, um dann doch einen anderen Weg einzuschlagen. Eine der ergreifendsten Szenen ist die, als er Frank, den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau, mit voller Verzweiflung angreift, da er ihn verdächtigt. Abgeführt in Handschellen ist er plötzlich der Angreifer, der das Gesetz nicht beachtet und landet in Gewahrsam. Seine verzweifelten Schreie den Beamten gegenüber, dass sein Sohn entführt wurde, gehen dem Zuschauer durch Mark und Bein, vor allem Sätze wie „(…) und ihr unternehmt nichts? Nichts?“. Genau dies macht MY SON zu einem Glanzstück eines Entführungsdramas, in dem die Zuschauer mit dem Vater besonders mitfühlen, denn sein Schmerz fühlt sich real an. Das Ziel von MY SON, eine einzigartige Performance zu schaffen, die durch ihre realistischen emotionalen und logischen Reaktionen einen erhöhten Nervenkitzel bietet, bedeutet, mit den Standards des effizienten Filmemachens zu brechen. Und dies gelingt Christian Carion auf ganzer Ebene. James McAvoy sagte zu dieser Erfahrung: „Ich kann eine Erfahrung machen, die kein Schauspieler machen kann, (…) sowohl der Schauspieler als auch das Publikum (lüften) das Geheimnis genau zur gleichen Zeit (…).“ Ein einzigartiges Schauspiel-Erlebnis in exzellenter Besetzung und eine Geschichte, die einem in Erinnerung bleibt.“

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