Review – „Call of Duty: Ghosts (PC)“

Ein fulminantes Action-Feuerwerk entfaltet sich dem geneigten Spieler auf dem Monitor, sobald er in die Geschichte des aktuellen CoD-Teils eintaucht.

Die beginnt dann auch gleich überraschend heftig. 2 Brüder sitzen mit ihrem Vater im nahegelegenen Wald und reden über seine militärische Vergangenheit und Geschichten über Soldaten, die wie Geister über das Schlachtfeld zogen und für einen Heidenrespekt bei den Gegnern sorgten, als plötzlich die Erde erschüttert wird und sich am Horizont Explosionswolken bilden. Aufgeschreckt preschen die 3 los, um nach Hause zu kommen, doch auf dem Weg erleben sie nicht nur Erdbeben und blanke Panik bei den umherlaufenden Nachbarn, sondern sehen auch den Grund für das plötzliche Chaos….aus dem Himmel stürzen Objekte nieder, die für immense Schockwellen am Boden sorgen und so die Erdbeben, Explosionen und das Einstürzen aller umstehenden Bauten auslösen.

Nach einer spannenden Script-Sequenz, in der sich der Vater geheimnisvoll absondert und die beiden Brüder um ihr Leben rennen, als auch ihr Haus zusammenbricht, kommt schon der erste Schnitt und wir befinden uns auf einmal im Weltraum. Als Astronaut erleben wir, wie eine große Orbitalstation von der Übermacht der Förderation übernommen wird und alle tötet. Diese und andere Satelitenstationen werden eingenommen und zur Bombardierung der Erde genutzt. Schnitt wieder zurück zu den Brüdern und deren Flucht.
Schnell wird also klar, wir stecken mittendrin in einem riesigen Schlamassel und müssen etwas dagegen unternehmen, nur diesmal in kleinerer Gruppe und ziemlich auf uns alleingestellt – denkt man zumindest, aber dennoch gibt es überall reichlich Nachschub von Mann und Material, einer der kleinen Logikfehler, die man aber gerne verzeiht.

 

Kurz zur Vorgeschichte: die USA wurden nach enormen Wirtschaftskrisen und dem Zusammenbruch der Öl-Konsortien in Ruin und Chaos gestürzt, während Südamerika zur Großmacht aufblühte und sich anschickte, die USA zu überfallen und großteilig zu annektieren. Weltweit brach alles zusammen und nur noch einige wenige Widerstandsgruppen halten das Fähnchen der Hoffnung in den Wind. So auch die geheime Kommandogruppe der „Ghosts“, zu denen die Brüder alsbald stoßen und fortan angehören.
Das muss jetzt aber reichen^^, denn sonst wird das hier ein reiner Spoiler-Alert-Salat, statt Testbeschreibung :). Nur soviel noch, es wird sehr viele Wirrungen und Irrungen – wg. der schon erwähnten Logikfehler und einigen (Schlupf-)Löchern^^ in der Story – geben, aber rundum spannt sich doch ein roter Faden durch die gut 6 Stunden Spielzeit und man wird bis zum spannenden Ende gut unterhalten.

 

Auf den vielen, teils sehr kreativen, Missionen schleichen und schiessen wir uns durch halb Amerika. Da durchstreifen wir Wälder und Dschungel, frostig verschneite Höhen und feuchte Tiefen, neben Haien durch versunkene Wracks, mit dem treuen Schäferhund durch hohes Gras an Feinden vorbei (oder an deren Gurgel) und auch per wackeliger Hochmagnetbahn in den Bergen geht es zum jeweiligen Ziel weiter – alles sehr geradlinig, aber unfassbar laut umgesetzt *G*.
Die Schlauchlevel sind so unglaublich „schön“ und knallig umgesetzt, dass man fast gar nicht merkt, wie das Spiel einen an die Hand nimmt und über die Karten führt.
Die Grafik gefällt immer noch ungemein (bis auf ein paar kleine Aussetzer bei den Texturen z.B., wenn man über einen Baumstamm springt, der aus der Nähe eher wie ein verunglücktes Nussnougatcremebaguette im Schreinerabfall aussieht), die Weitsicht ist toll und die Scriptereignisse passen immer auf den Punkt.
Abwechslungsreiche Abläufe, wie das „Steuern“ des trainierten Kampfhundes, von Jeep- oder Hubschrauber-Geschützen oder gleich von Drohnen, lockern dabei die Action per pedes unseres schweigsamen Protagonisten ungemein auf.

Insgesamt wird also genug Motivation geboten, die Kampagne recht zügig durchzuspielen. Dies sogar, mit ein klein wenig Abstand, zweimal und dann im höheren Schwierigkeitsgrad. Aber es gibt ja auch noch den Multiplay-Modus und die Alien-Herausforderung „Extinction“.
Für Multiplay-Fans gibt es 14 Karten, inklusive allen üblichen Modi – mit diversen neckischen Änderungen – und inzwischen auch reichlich Nachschub per DLCs.
Errungenschaften, Belohnungen und Herausforderungen gibt es dabei zuhauf und die Server sind derweil allesamt gut stabil, so dass der gemeinsamen Ballerhatz nichts im Wege steht.

Nutzt man alle Features von CoD: Ghosts ist man also lange und gut beschäftigt, bei hohem Unterhaltungswert!
Nun darf man auf die zu erwartenden weiteren Teile dieser neuen CoD-Reihe gespannt sein und vielleicht geht es dann ja auch etwas mehr in die Tiefe bzgl. der Bewegungsfreiheit, der Stimmgewalt der Charaktere und einer längeren Kampagne für Solisten?!^^

Wertung:
Spielspaß: Bild von Bild Punkten.

Daten:
System: PC, XBOX, Playstation
USK: 18
Voraussetzung: Steam
HP: http://www.callofduty.com/ghosts/

Screenshots:

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