Review – „Dragon Age: Inquisition (PC)“

Das neue Dragon Age beginnt gleich fulminant und zerrt uns in die Geschichte hinein.
Es kracht und blitzt und wird sehr mysteriös, findet sich unser Held doch in scheinbar verschiedenen Welten wieder…oder doch eher in einem Traum?

Als er schliesslich zur Besinnung kommt, sitzt er – ganz was Neues im Abenteuer-Genre^^ – in einem Gefängniskerker und wird sogleich von 2 herrischen Damen verhört. Offenbar ist die Welt dabei unterzugehen und Herrscharen von dämonischen Ungetümen erstürmen und zerstören alles, was ihnen vor die Pranken gerät.

Diese Welt ist dabei sowieso recht zerrüttet, denn die zwei großen Kasten des Systems, die Magier und die Templer bekriegen sich einander und in diesen Unruhen kommt nun die erwähnte Katastrophe wie die Jungfrau zum Baby. Und das beste, unser Held soll Schuld sein. Zumindest auf den ersten Blick, denn nach entsprechend geführten Dialogen im klassischen DA-Stil werden wir befreit und machen uns auf den Weg zur Klärung des Unheils, vorbei an vielen Monster und einem ersten Boss.

So kann man die gelungene Einführung in etwa kurz und knapp umschreiben. Nach diesem Intro und der anschliessenden Titeleinblendung, etc., folgt dann die richtige Ausweitung der Geschichte. Wir sind nun in einem großen Lager, können uns ausrüsten, Gespräche führen und uns umsehen, bis zum ersten Auftrag, der uns dann in ein neues Gebiet mit vielen weiteren Aufgaben führt und dann wunderbar RPG’isch wird.
Die weiten Lande sind dabei nicht nur wunderschön, groß und für Entdecker prädestiniert. Durch Aufschlagen von Lagerplätzen (an vorgegebenen Stellen) wird der Einfluss ausgeweitet und zugleich dienen diese zur Erholung, Regeneration und zum 1-Click^^-Reisen zwischen den Lagern.
Das die Heldentruppe sich hier ruckzuck erholen kann, ist auch nötig, denn je nach eingeschlagener Strecke, begegnet man schon diversen Monstergruppen und da können die Heiltränke auch schon mal ausgehen, im Lager gibt es dann aber wieder Nachschub.
Nachschub kann man auch über die diversen Sammelaufgaben und -anreize besorgen, denn überall gibt es Erze, Pflanzen, usw. zu finden und abzubauen. Die verarbeitet man nicht nur selber, sondern kann sie auch Experten bringen, die hiermit nochmal Tolleres anstellen können.

Die Story wird durch die wunderbare Optik und Atmosphäre im Spiel gut getragen und durch viele Nebenquests und -geschichten in Zettel-, Bücher- und Notizform ausführlich ergänzt. Was hierbei den Atmosphäre-Fluss allerdings recht stark stört ist ein Inhalts-Bug, denn unsere Wahl fiel auf einen menschlichen, männlichen Bogenschützen, aber wir werden laufend mit der weiblichen Begrüßungsform angesprochen („schaut, da kommt sie, unsere Heldin“, usw.), mal schauen, mit welchem Update dies korrigiert wird. Vielleicht werden dann auch gleich einige der Textfehlerchen (Vertipper, Formatfehler) in der Benutzeroberfläche entfernt.

Die geniale Grafik darf ruhig mehrmals erwähnt werden, abgesehen von kleineren, klassischen Clippingfehlern, sieht alles sehr gut aus und ist eine Freude für die Augen. Die Licht- und Schatteneffekte kommen vor allem auch dadurch gut zum Tragen, dass DA: I sich nun komplett in der Ego-Sicht steuern und spielen läßt. Eine gewagte, aber gelungene Neuerung. Die hierdurch enorm gesteigerte Atmosphäre trägt viel zum positiven Spielgefühl bei.

Vielleicht ist der genehmen Optik auch geschuldet, dass man sich mit sovielen langen Ladezeit herumschlagen muss. Dem einzig wirklichen Ärgernis, denn es wird viel und oft und eben sehr lange nach- oder vorgeladen.
Die Möglichkeit der taktischen Ansicht (durch Nutzung des Mausrades), welche das Spielgeschehen pausiert und von oben betrachten läßt, ist ganz nett, aber wird eher selten wirklich gebraucht, da die Begleiter-KI recht gut agiert und das fummelige Steuern mit der lahmen Kamera auch eher abtörnt – nur bei „Boss“kämpfen (Hinweis: Drachen^^) kommt die Ansicht ab und zu zum Tragen.

Zum Ausgleich kann aber auch die musikalische Untermalung und die allgemeine Geräuschkulisse hervorgehoben werden, die uns, zusammen mit der erstaunlich gelungenen dt. Sprachausgabe, die Handlung noch intensiver erleben läßt.
Der inkludierte Multiplayer-Modus dagegen ist eher nüchtern ausgefallen, da sich hier nur Angriffswellen um Angriffswellen erleben lassen.

Aber zum Kern des Spiels, dem Erkunden, dem Entdecken, dem Sammeln, dem Geschichten nachgehen, usw. usf., kann man nur sagen: gut gemacht!

 
Wertung:
Spielspaß: 5 von 6 Punkten.

Daten:
PC
benötigt Origin
USK 16

Screenshots:

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