Review – „Sacred 3 (PC)“

Ein aktuelles Hack’n’Slay aus einer bekannten Serie tritt gegen Diablo 3 + AddOn an.
Zumindest versucht es das! Sacred 3 ist kein schlechtes Spiel, soviel vorab, aber es hat auch nichts mehr mit den doch recht umfangreichen Vorgängern zu tun und ein Schwergewicht wie Diablo kann man nicht so eben im Vorbeigehen entthronen – nicht, dass D3 besser wäre, als seine Vorgänger (leider, leider), aber im Vgl. zu S3 dann doch.

Dabei kommt S3 in einem recht schicken Gewand daher, eine Story obendrauf und intuitive Steuerung und viel Gemetzel gibt es sowieso dazu. Aber dennoch, irgendwie hakt es hier und da, die schlauchigen Levels sehen zwar ganz gut aus, aber es gibt eben null Bewegungsfreiheit, entweder man geht nun den vorgegebenen Weg oder schaltet ab. Das ist bei fast allen H’n’S-Spielen so, mehr oder weniger, ok, aber hier ist es so dermassen deutlich, dass man sich selbst auch gleich Scheuklappen aufsetzen kann.

Die Kämpfe sind dabei aber alles andere als Schonkost, denn neben dem Spritzen von literweisen Fantasy-Monsterblut, erwarten die Gegner dafür auch dezent taktisches Vorgehen – also Nutzen der gegebenen Fähigkeiten -, sonst werden sie den Helden oder die Heldin ziemlich schnell überrennen.
Vier Helden stehen dabei anfangs zur Verfügung und die lassen sich natürlich im Laufe des Fortschreitens entsprechend aufleveln und mit immer effektreicheren Combos ausstatten, die dann grafikgewaltig über den Bildschrim explodieren und so nach und nach auch den fiesesten Horden gegenüber eine Chance haben.
Gekämpft wird dabei via GamePad oder Maus/Tastatur, wobei Zweiteres zu Anfang ein wenig Eingewöhnung braucht.

Gekämpft und gespielt werden soll dabei vorzugsweise im Team, denn der Kooperationsgedanke steht ganz oben auf der Agenda der Entwickler, wie man sehr schnell merkt. So macht es zu mehreren auch am meisten Spaß, nur doof, dass dieser Spaß durch Online-Zwang beschnitten wird und an einem PC braucht es mehrere Gamepads und dann können die Gäste ihren Helden nicht mal speichern.

Insgesamt lebt S3 aber natürlich von den Kämpfen, die als solche ja auch schon Spaß machen können. Die Geschichte um das gestohlene Artefakt und den ewig bösen Schergen, die alles und jeden unterjochen wollen, ist dabei relativ austauschbar.
Die vorgegebenen Speicherplätze müssen erreicht werden, um nicht immer von vorne beginnen zu müssen, was gerade in den späteren Levelabschnitten durchaus häufiger passieren kann – dabei werden diese Speicherstellen immer versuchsweise in die Geschichte durch Off-Stimmen integriert, a la „jetzt haben wir es aber denen im xy gezeigt“, u.ä.
Die Sprachausgabe ist ohnehin erwähnenswert. Diese ist zwar sehr gut und klar, aber inhaltlich betrachtet eher nervig. Es kommen fast nur unpassende Kommentare aus den Lautsprechern, die einen sich fremdschämen lassen. Musik und Sound sind dagegen thematisch passend und situativ fetzig^^.

Rundum wird man einige Zeit recht gut unterhalten, wenn man keinen RPG-Anteil erwartet und inhaltlich seichte Kost bevorzugt. Action gibt es sehr viel und teils auch anspruchsvoller. Als H’n’S zwischendurch gut spielbar, aber eine erhoffte SERIENfortsetzung ist es nicht geworden.

 
Wertung:
Spielspaß: 3 von 6 Punkten.

Daten:
PC
Steam benötigt
USK 12

Screenshots:

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