Review: „Warhammer 40.000: Dawn of War III (PC)“

It’s WAAAAGH!-Time!
Großangelegte Schlachten, viel Pixelblut und monströse Super-Einheiten werden in schönster Warhammer-Manier dem Spieler in diesem dritten Teil der RTS-Reihe an die Hand gegeben. Dafür, dass das Spiel beinahe nie erschienen wäre (Erst-Publisher THQ schloss die Tore), konnten Relic und Sega doch noch vieles gut machen und den Fans ein schickes Action-Spiel übergeben. Denn zu Story und RTS gesellt sich ein grandioses Terminator/Rambo-Gefühl, wenn über den Bildschirm die Massen flimmern und sich gegenseitig fortlaufend beharken.

Die Story wechselt in der Kampagne zwischen den drei Fraktionen der Space Marines, Orks und Eldar, bietet aber immer einen roten Faden und weiss sich zu präsentieren. Die Zwischensequenzen (eher dezent animierte Still-Shots) werden mit jeweils passender Vertonung zum Spieler gebracht und bringen dadurch Vorfreude auf die bevorstehende Mission. Die Missionen sind dabei übrigens immer mehr-geteilt und so wird etappenweise vorgegangen – dabei ist gerade beim ersten Durchspielen dringend anzuraten, jedesmal (und viel) zu speichern, je nach Fraktion! Die Fraktionen spielen sich denn auch spürbar unterschiedlich, speziell bei den Elite-Einheiten, wobei die Eldar deutlich im Vorteil sind, mit diesen rauscht man meist durch die Kampagne-Abschnitte hindurch.

Zu Hause fühlen sich alle DoW-Fans gleich, auch wenn sich hier einiges im Vergleich zum Vorgänger geändert hat, da wieder zu den Wurzeln des Basisbaus und den enormen Schlachten zurückgekehrt wird.
Allerdings hemmt das teils entstehende Schlachtenchaos auch die Übersicht, da muss viel Konzentration an den Spieltag gebracht werden, um sich nicht im Pixelgemetzel zu verlieren. Erschwert wird dies gelegentlich durch eine ungenaue Mausführung, denn nicht immer gelingt der nötige Mausklick auch zur richtigen Zeit, da drückt man manchmal etwas verloren herum und die gewählte (Elite-)Einheit rührt sich nicht wirklich.

Die Elite-Einheiten verfügen noch über sogenannte Doktrinen, die sich vor einem Kampf einstellen lassen und während des Spiels dann allerlei verschiedene, temporäre Boni bieten.
Dies wirkt sich in den anfänglichen Schlachten auch durchaus positiv aus und so kann eine Elite-Einheit ein ganzes Regiment solo aufmischen, später aber wird das Zusammenspiel von normalen und elitären^^ Einheiten immer wichtiger und durch die pure Masse dann eher zu einem taktisch großangelegten Gemetzel, denn in einem klein-Management von speziellen Fähigkeitseinsätzen zu bestimmten Zeitpunkten. Es überwiegt schliesslich und schlussendlich einfach die Masse.
Wobei immer wieder darauf hinzuweisen ist, dass pures rushen selten hilft, es muss schon geschaut werden, welche Wege am besten eingeschlagen werden, um den Gegner zu überraschen (auch erst später, anfänglich verläuft alles eher level-linear) und welche Konstellationen sich am besten eignen.

Die Grafik ist recht famos, auch wenn einigen die comiclastige Gestaltung aufstößt, passt die Gesamtpräsentation sehr gut ins Warhammer-Universum – hier vor allem die Animationen der Einheiten, wenn man nahe heranzoomt (wozu nicht oft Gelegenheit bleibt, wegen der „taktischen“ Übersicht). Wer sich mit dessen Herkunft, den Tabletop-Miniaturen beschäftigt bzw. auskennt, weiss, wie diese, fertig zusammengebaut und angepinselt, aussehen und das hat halt doch einiges mit Erwachsenen-Comics zu tun :).
Die Schrift, welche bei den Texten zu den Briefings und Zwischensequenzen am Bildschimrand zu lesen ist, ist aber definitiv zu klein. Unabhängig der Auflösung und Monitorgröße muss man da schon sehr nah herangehen. Meist wird dies nicht nötig sein, da die gesprochenen Texte sehr gut und deutlich hörbar sind, aber wenn man mal was nachlesen möchte, wird es kritisch – dito bei den Attributsbeschreibungen! Das dunkle Hauptmenü bildet da auch keine Ausnahme und so muss man sich erst auch an dessen Orientierung gewöhnen, intuitiv ist anders. Dafür gibt es dann aber auch viel herumzuschnüffeln und einzustellen^^.

Im Multiplay-Bereich konnte die BETA schon zeigen, dass RTS-Fans hier auf ihre Kosten kommen und dürfen freudig über acht verschiedene Maps rushen 🙂 …vllt. auch mal planen^^, denn die Modewelle MOBA hält auch hier ihren Einzug! Die Netz-Verbindungen waren stets stabil und die Optionen bieten reichlich Abwechslung und Motivation, auch nach Frust-Spielen.

Rundum ein feines, schwer taktisches RTS im wunderbar klassischen Warhammer-Gewand mit toller Präsentation und sattem Schwierigkeitsgrad für Kenner und Liebhaber der Serie. Fremd- und Neulinge mögen aber vllt. erst einmal testweise hineinschnuppern.

 
Wertung:
Spielspaß: 5 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: PC (Steam)
USK: 16
Publisher: Koch Media
(SEGA, relic Entertainment)

 

Screenshots:

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