Review: „Need for Speed (XBOX ONE)“

vrOOOOOOOmm……nach einer kurzen Auszeit kehrt NfS zurück auf die Bildschirme der Vollgas-liebenden Fangemeinde. Vieles sollte neu kreiert und dabei aber auch auf die guten alten Tugenden geschaut werden und somit wurden gespannt die Motoren gestartet.

Gestartet wird dann erstmal mit einer handelsüblichen Einführung: Neuer kommt in die Stadt, Neuer beweist Fahrkönnen, Neuer wird in Boliden-Clique aufgenommen und darf sich fortan in verschiedenen Rennen beweisen. Die Umsetzung des ganzen ist dabei gut gelungen, in offensichtlich aufwendig gestalteten Realfilmchen werden alle Zwischensequenzen zunächst recht interessant offeriert und so die (dünne) Geschichte erzählt bzw. die einzelnen, klassischen Charaktere vorgestellt.

Schon bald geht es dann also selbstständig auf die Pisten, quer durch die sehr große, aber leere Stadt. Aufforderungen zu Rennen bzw. Treffen werden via ingame-Handy übermittelt, welches ziemlich häufig (und irgendwann störend) vibriert. Früher konnte man eher an jeder Ecke „Action“ vorfinden und auch das freie Erkunden war unterhaltsam, durch dichten Verkehr und schnell reagierender Polizei, dies wird hier sehr vermisst. Denn es müssen nun bestimmte Punkte extra angefahren werden, um dann parallel zum eigentlichen Geschehen ein Rennen zu starten – dies ist zwar inzwischen Mode, kommt aber nicht so toll an. Dabei müssen diese Triggerpunkte auch sehr genau ausgelöst werden, oftmals muss man diese mehrmals anrollen.

NfS stand mal für unbeschwertes Fahren mit dezentem Anspruch an Fahrgeschicklichkeit, ohne einen Realismusanspruch. Hier wird zwar auch nicht wirklich „simuliert“, aber trotzdem vorgegaukelt, denn die KI fährt immer gerade so an der Unauffälligkeit vorbei, an Schnüren gezogen zu werden. So perfekt fahren die Gegner, nur um dann plötzlich gegen eine Mauer zu fahren, damit man wieder eine „Chance“ hat.
Das Schadensmodell ist gewohnt nett und zeigt viele Beulen und Dellen und das eine oder andere fehlende Teil an der Karosserie, aber beeinflusst wird das Fahren hiervon keineswegs.

Was man natürlich sehr positiv hervorheben muss, ist die Präsentation. Da sind nicht nur die vielen klischeebehafteten Filmchen zwischendurch, sondern vor allem eine sehr schöne Grafik. Die Autos sehen toll aus und von denen gibt es 51 in der virtuellen Garage, da findet sich für jedes KfZ-Leckermäulchen etwas.
Die verschiedenen Renn-Modi (Zeitfahren, Drifts, etc.) bieten übliche Kost, werden aber teils schön inszeniert. Überhaupt glänzt das Spiel überall mit schicken Effekten, z.B. wird es auf der Stelle dunkel, wenn eine Laterne umgefahren wird^^ und auch sonst sind die Lichtspielereien von bester Güte.

Das Tuning der eigenen Fahrzeuge ist handelsüblich, aber natürlich kein Vergleich zu den Größen des Genres, die mehr Wert auf Realismus legen.

Kleinere Entdeckungen (Grafittis und besondere Plätze fotografieren, Verstecke finden, u.a.) werden gleich mit Rufpunkten belohnt und auf der praktischen Stadtkarte vermerkt. Diese wird dann auch meist dafür genutzt zu angebotenen Ereignissen zu „teleportieren“, da das Fahren durch die leeren Straßen leider eher langweilig ist.

Aussen hui, innen pfui wäre eigentlich das Resumee! Und so kommt es auch zu der Punktwertung, denn an sich ist es ein nettes Rennspiel, das vor allem mit Optik auftrumpfen kann, aber dann merkt man doch schnell das seelenlose Innenleben und die guten alten Tugenden der NfS-Klassiker sucht man hier vergebens.
Echt schade, das NfS-Feeling ist bei dieser Neu-Interpretation verloren gegangen.

 
Wertung:
Spielspaß: 3 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: XBOX ONE
USK: 12
Entwickler: Electronic Arts

 

Screenshots:

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