Review – „Die Sims 4 (PC)“

Zuerst kamen „Die Sims 1“ ins Haus, sie waren die logische Konsequenz aus jahrelang verbreitetem Tamagotschi-Mainstream gepaart mit nostalgischen Erinnerungen an L.C.P.P. (Litte Computer People Project) der C64 und Amiga – Zeit. Es folgten scheinbar unendliche Erweiterungen und die „Mensch“-Simulation stürmte die Charts und die PCs. Es war neu, wenn auch im Kern bekannt und genial umgesetzt. Damals gab es zwar noch viele Ecken und Kanten, aber es machte Spass und war permanent motivierend, durch die ewigen Möglichkeiten des permanenten Umbaus bzw. Neuerfindens des virtuellen Alter Egos und seiner Behausung.
Mit „Die Sims 2“ folgte die konsequente Fortsetzung, inklusive Wiederholung, da viele Erweiterungen zwar neu aufgelegt wurden, aber nicht wirklich neu waren, da schon aus der 1. Reihe bekannt. Dafür war alles optisch wesentlich aufpolierter und auch die Bedienung wurde komfortabler. Es folgten noch mehr Erweiterungen und der Geldsegen für den Entwickler – daraufhin lag es natürlich nahe, dass es auch ein „Die Sims 3“ geben würde!
Es kam, sah und siegte ebenfalls, wie seine Vorgänger, in den Verkaufslisten und bei den Fans der Reihe. Hie und da gab es sogar Neues unter der Sims-Haube und die Optik wurde nochmals aufgebohrt. Die Fan-Gemeinde tat ihres dazu, auch diesen Serienteil durch viele kreierte Zusätze sehr abwechslungsreich zu gestalten. Die obligatorischen Kauf-Erweiterungen kamen natürlich auch, neben den Mikrotransaktionen, die es ingame erlaubten (noch mehr) echtes Geld auszugeben.
Irgendwie war aber der 2. Teil eingängiger, nichts desto trotz sollte der Erfolg auch des 3. Teils nicht ausbleiben und so erhielten wir nun also auch „Die Sims 4“!

Gleich vorweg, „Die Sims 4“ ist ein feines Spiel und wenn man die ersten drei Teile nicht kennt bzw. nicht gespielt hat, ist man hier gut aufgehoben, so denn eine hübsche Lebenssimulation gesucht wird!
Andererseits, wer die vorherigen Teile kennt und mag, wird hier – siehe diverse Debatten im weltweiten Netz – über manche Mängel enttäuscht sein.
Dabei sind keine wirklich qualitativen Mängel zu finden, das Spiel funktioniert, sieht gut aus und bringt sehr viel Abwechslung mit, aber verglichen mit den Vorgängern fehlt so einiges. Gut, es gibt auch indirekt Neues, wie die Laune und die Fähigkeit mehrere Dinge auf einmal abzuhaken, aber viel Liebgewonnenes wurde zunächst gestrichen (Keller, Pool, Autos und lt. diversen Listen noch über 80 andere Dinge) und daran mag man sich als inzwischen verwöhnter Sims-Fan nicht so recht gewöhnen.
Drum spielt sich „Die Sims 4“ eher mit gemischten Gefühlen und dies wird sich auch in der Spaß-Note wiederspiegeln.

 

 

Aber man muss auch fairerweise das Spiel an sich beurteilen und da macht Maxis schon alles richtig. Wie gesagt, es funktioniert wie ein klassisches Sims-Spiel und bietet viele kreative Möglichkeiten zum Erstellen von Figuren (optische Basteleien en masse) und Charakteren (viele Voreinstellungen möglich, wie der Sim sich denn verhalten bzw. was er anstreben soll) sowie der Umwelt (massig Gegenstände und viele Komfortfunktionen, wie z.B. das Einbauen komplett vorgefertigter Räume (inkl. Möbel, Deko, etc.)).
Auch das „Erziehen“ der Sims funktioniert nach wie vor gut, so lernen sie allerhand Nützliches, um ihr Leben interessanter und einfacher zu gestalten, gehen Berufen nach, schmeissen Parties, unternehmen etwas in den Ortschaften und lernen vielerlei buntes Volk kennen, so dass sich bald ein riesiger Pool an Bekanntschaften entwickelt.

Technisch hat sich der vierte Teil dagegen nicht wirklich weiterentwickelt – und das trotz neuer Engine. Die Sims sehen zwar immer noch gut aus, aber da würde heute mehr gehen und die wiederkehrenden Ladezeiten beim Reisen in ein Stadtviertel sind schon lästig. Das größte Manko ist aktuell aber die Beschneidung der freien Welt, die der Vorgänger noch so wunderbar vorlebte. Ob dies nun einem Release-Druck geschuldet war, dem Hintergedanken für sich wiederholende AddOns oder die Code-Pflege zu aufwendig wurde, k.A.! Auf jeden Fall ist es sehr schade und man kann nur hoffen, dass dem vierten Teil schnell einige (kostenlose) Upgrades ins Sims-Haus bevorstehen.
Dafür kann man in der nachbarschaftlichen Umwelt herumdoktern und so z.B. den öffentlichen Plätzen nicht nur einen Besuch mit dem Sim abstatten, sondern auch mit dem Bauwerkzeug. Mehr Stühle oder Deko für die Bar? Bäume fällen im Park? Standuhren und -lampen im Club? Einfach losbasteln! Ferner lassen sich Galerien von anderen Sims-Spielern einblenden und deren kreative Ergüsse ebenfalls mit verwenden.

Wie gesagt, das Spiel an sich ist kein schlechtes, aber für eine Fortsetzung einer solch doch kultigen Reihe mit so vielen schon geschaffenen Innovationen im Spiel, ist es für den Fan eher enttäuschend. Für den normalen Spieler dagegen durchaus eine Kaufoption.
In beiden Fällen sollte man aber schauen, das Spiel probezuspielen und sich so selbst zu überzeugen, denn es können sich hier schon die Sims-Geister scheiden – was dem einen zu wenig ist, mag dem anderen völlig reichen!

 
Wertung:
Spielspaß: 5 von 6 Punkten.

Daten:
PC
Origin benötigt
USK 6

Screenshots:

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Eine Antwort

  1. 4. Januar 2019

    […] ein kleiner Vergleichstest einmal her! Für das ausführliche Review der PC-Version, seht bitte HIER […]