Heimspiele.info

“Zona – Das Geheimnis von Tschernobyl” – Fazit

Review-Fazit zu “Zona – Das Geheimnis von Tschernobyl”, einem gruselig-angehauchten Abenteuer-Wettrennen.

[Infos]
für: 1-4 Spieler
ab: 18 Jahren
ca.-Spielzeit: 120-180min.
Autoren: Maciej Drewing und Krzysztof Głośnicki
Illustration: Wojciech Bajor, Katarzyna Fiebiger und Tomek Zarucki
Verlag: Corax Games
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt., engl., frz., span., poln., ital.: https://www.boardgamegeek.com/boardgame/209671/zona-secret-chernobyl/files

[Fazit]
In der ZONA, dem radioaktiven Bereich um das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl herum, müssen die Spieler sich gegen Monsterhorden und Anomalien behaupten, während sie versuchen die Geheimnisse rund um die Katastrophe herauszufinden. Das Ziel dabei ist es schliesslich als Erster in den Sarkophag vorzudringen, dem zubetonierten Teil des explodierten Atomkraftwerks.
Ausrüstung, Schätze und wertvolle Informationen gilt es auf dem Weg zu bergen und in Bunkern Schutz vor der immer wieder austretenden Strahlung zu finden. Die Bunker selbst beherbergen ebenfalls Geheimnisse, deren Entdeckung dabei hilft, den richtigen Weg zum Ziel im Sarkophag zu finden, denn der ist so ohne weiteres gar nicht zugänglich. Mindestens zwei solcher Bunker muss ein Spieler untersucht haben, um zwei nötige geheime Informationen zu erhalten.

Während ihrer Wanderung durch die unterschiedlich gefährlichen Gebiete (grün, gelb oder rot markiert) entdecken die Spieler unter anderem auch Handelsplätze an denen sie Ausrüstungen kaufen können. Je nach Ruf, der sich durch getroffene Entscheidungen bei Ereignissen ändern kann, gibt es dabei mehr oder weniger zu kaufen. Aufgefundene Artefakte bringen in der Regel negative Effekte mit sich, aber ebenso einen starken Bonus. Häufig lässt sich der negative Effekt durch entsprechende Ausrüstung neutralisieren.

Während des Zuges eines Spielers können die zwei zur Verfügung stehenden Aktionen zum Bewegen benutzt werden, oder um eine Ortsaktion auszuführen, oder um einen geheimen Ort zu betreten (gemeint sind hier die Bunker, die aber beim erstmaligen Betreten eine Bedingung vorgeben) oder um vor Ort einer Bedrohung zu begegnen (Monster töten).
Hiernach folgt die Ereignisphase, in der sich jeder Spieler einem zufälligen Vorfall (gezogene Ereigniskarte) stellen muss. Je nach Sektor fallen diese Ereignisse unterschiedlich schwer aus und müssen entsprechend abgehandelt werden – mögliche Belohnungen wie Strafen inklusive – indem u.a. Testwürfe mit den drei Würfeln “+”, “-“, “/\”, die zu den verlangten Attributen addiert oder subtrahiert werden oder gar generellen Strahlenschaden verursachen, bestanden werden wollen.
In der dritten Phase jeder Runde, werden Gerüchte aufgedeckt und abgehandelt. Dabei geht es in der Regel um im Gebiet vorgefallene Ereignisse, die einmalig oder über eine ganze Runde lang das Spielgeschehen beeinflussen.

Wem es gelingt sich durch die gefährlichen Sektoren durchzukämpfen und die nötigen Informationen eingesammelt hat, stellt sich schließlich dem ultimativen Test im Sarkophag und gewinnt, wenn dieser bestanden wird.

Dieser abenteuerliche Wettstreit verlangt gute Planung und Glück beim Vorgehen. Die Kämpfe gegen die fiktiven Mutanten sind meist gut ausbalanciert und in ihrer Mechanik nicht sonderlich aufwendig. Und wer gut vorbereitet ist, sollte gut in dem ca. 30km langen wie breiten Korridor um Tchernobyl durchkommen. Als Artefakt-Suchende oder Plünderer zog es in Spielen schon oft Abenteurer hierhin, eines der bekanntesten Beispiele dürfte in der digitalen Spielwelt zu finden sein: “S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl“, von dem sich gerade der zweite Teil in der Entwicklung befindet. Das Thema gibt ja auch viel her; so ist es eine gute Mischung aus Historie, Fantasy, SciFi, Horror und Abenteuer und damit klar prädestiniert für den Spielesektor.

Auch hier verläuft es dann eben spannend und motivierend und vor allem abwechslungsreich. Denn es gibt sehr viel zu entdecken, auch wenn natürlich das Spielbrett begrenzt ist, lassen sich in weiteren Partien durch die schiere Anzahl an Spielkarten immer wieder neue Monster, Gegenstände und Ereignisse finden und erleben. Der Spielzugang ist durch die gute Anleitung recht schnell erklärt und der Spielverlauf angenehm kurzweilig. Wobei das Spiel nicht unbedingt als leichte Kost oder Familienspiel gesehen werden darf. Thema und Aktionsvorgänge sprechen eher dagegen, wobei die Altersempfehlung ab 18 auch etwas übertrieben ist. Aber insgesamt ist es deutlich als Vielspieler-Spiel zu kennzeichnen.
Die fühlen sich dann auch gleich wohl und können losplanen und grübeln und Fortuna verfluchen, wenn die Attributs-Testwürfe nicht hinhauen wollen^^. Die Spielkomponenten sind durch die Bank weg gut produziert und die vielen Texte gut und thematisch passend übersetzt worden.

Die spannende Reise vom Ausgangspunkt zum Ziel, welche nicht immer geradlinig verläuft^^, ist also schick umgesetzt worden und bietet viel Spieltiefe und wenn man sich darauf einlassen mag auch ein romanartiges Erlebnis mit dann doch einer FSK16 :)! Die coolen Gechichtsfetzen und Storyelemente verpacken das Geschehen thematisch geschickt und ziehen die Spieler in ihren Bann.
Die eigentlich wenigen Vorgänge per Runde spielen sich zudem immer interessant, obwohl vom Prinzip her gleich, dank der eben gelobten Textpassagen. Die variabel anzugehenden Taktiken, wo was zuerst entdeckt oder abgehandelt werden soll, bringen ebenfalls Abwechslung, so dass mit der großen Kartenauswahl nicht so schnell ein Spiel dem anderen gleicht.

Rundum ein lohnenswerter Besuch in der Zone der Katastrophe aus den 80ern.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: https://www.boardgamegeek.com/boardgame/209671/zona-secret-chernobyl
HP: https://www.corax-games.com/zona.html
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 35 Fotos]
[Best_Wordpress_Gallery id=”1211″]

Schreibe einen Kommentar

Deutschlands einzige werbe- und kommerzfreie und völlig unabhängige Brett- und Kartenspiel-Community!